Seit über drei Jahren wasche ich mir schon meine Haare ohne Shampoo aus der Flasche ("No-(Sham-)Poo"). Dieses kleine Experiment hat mich von allen mehr oder weniger verrückten Dingen, die wir probiert hatten, um unseren Müll zu reduzieren, wohl am meisten Überwindung gekostet.
Völlig unbegründet, wie sich herausstellte! Im Gegenteil, es war für mich definitiv eine der besten Umstellungen! Hier möchte ich euch einige Möglichkeiten aufzählen, wie ihr euch die Haare ganz ohne Shampoo aus der Plastikflasche waschen kannst!
Inhaltsverzeichnis:
Gute Gründe, Shampoo aus dem Bad zu verbannen
Es gibt viele gute Gründe, Shampoo aus dem Badezimmer zu verbannen. Der Plastikmüll, der durch die Flasche oder auch durch Mikroplastik im Shampoo selbst anfällt, ist nur einer von vielen Gründen.
Nur einige Beispiele bedenklicher Inhaltsstoffe
Die gängigsten Tenside darin, SLS (Sodium Lauryl Sulfate) und SLES (Sodium Laureth Sulfate) sorgen zwar dafür, dass Shampoo so schön schäumt, können aber die Haut reizen und zu Irritationen führen. (↗ Hoax-Info TU Berlin).
Parabene, als Konservierungsmittel eingesetzt, ist dem Hormon Östrogen so ähnlich, dass der Körper das verwechselt und der Hormonhaushalt durcheinandergebracht wird. (↗ Codecheck)
Formaldehyd, also das wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO als krebserregend eingestuft (↗ WHO).
Silikone in Shampoos bilden einen Film auf dem Haar, damit das Haar schön glänzend und glatt erscheint. Dieser Film verstopft Poren und Talgdrüsen. (↗ Codecheck)
Weitere Inhaltsstoffe wie z.B. Duftstoffe darin können Allergien auslösen. (↗️ Apotheken Umschau).
► Eine Analyse der gängigsten Inhaltsstoffe von Shampoo (englisch)
Ich bin mit Neurodermitis (und vielen Allergien) aufgewachsen. Glaubt's mir, meine Haut merkt sofort, wenn in Körperpflegeprodukten Schmu drin ist. Es ist definitiv nicht schön, eine dauerhaft gereizte Haut mit sich rumzutragen. Das macht natürlich auch vor der Kopfhaut nicht Halt. So lange ich denken kann, plage ich mich mit Schuppen herum. Viele Anti-Schuppen-Shampoos vertrug ich aber – wie auch alle anderen gängigen Drogerie-Produkte – gar nicht.
Angeblich schmiert sich die durchschnittliche Frau über 500 verschiedene synthetische Chemikalien auf die Haut – täglich! Jedes einzelne Produkt bleibt natürlich bei den jeweiligen problematischen Stoffen unter dem Grenzwert, aber wir benutzen ja mehr als nur eine Produkt am Tag...
Es kostete mich wirklich extrem viel Überwindung, da etwas komplett Unbekanntes auszuprobieren. Was ist, wenn es alles noch schlimmer macht? Wie viel kann meine Haut denn überhaupt noch vertragen?
Da ich damals nicht wusste, dass es so was wie festes Shampoo oder Haarseife gab, fing ich direkt mit Roggenmehl (weitere Optionen sind unten beschrieben) an. Und das ist bis heute meine liebste Haarwasch-Methode, auch, wenn sie beim Anwenden zeitintensiver ist. Denn ich bin endlich, endlich meine Schuppen losgeworden und meine Haare fetten viel seltener nach, sodass ich meine Haare statt jeden zweiten nur noch jeden vierten bis sogar fünften Tag waschen muss. Für mich ist klar: Es gibt kein Zurück!
Festes Shampoo (Shampoo-Bars)
Wenn ihr aus gesundheitlichen Gründen auf Shampoo verzichten wollt, ist das nichts für euch. Denn festes Shampoo ist im Grunde reguläres Shampoo minus Wasser, also genau genommen auch keine No-Poo-Methode 😉. Das ist also der einfachste Umstieg, weil man ja weiter gewohnt Shampoo benutzt, nur halt in fest statt flüssig.
Wie auch bei Shampoo aus der Flasche unterscheidet sich die Qualität von festem Shampoo aber je nach Hersteller enorm. Festes Shampoo bekommt man z.B. bei Lush, wobei das dann zwar ziemlich teuer, aber trotzdem keine Naturkosmetik ist. Wenn ihr da mal auf die Inhaltsstoffe schaut, werdet ihr auch feststellen, dass die Lush Shampoo-Bars die gleichen Tenside wie günstiges Shampoo aus der Drogerie, nämlich SLS, enthalten. Damit kommt nicht jede:r klar, denn das Tensid gilt als hautreizend und allergieauslösend.
Außerdem ist bei Lush-Produkten so weit ich mich auskenne (also nicht sonderlich gut 🙈) häufig Glitzer und metallisch glänzende Partikel drin. Ich vermute da Mikroplastik, kann aber auch sein, dass Lush da auf plastikfreie Alternativen zurückgreift. Wenn ihr Infos dazu habt, schreibt sie doch gerne ins Kommentarfeld!
Anwendung
Einfach das feste Shampoo auf dem nassen Haar aufschäumen, verteilen und auswaschen. Fühlt sich an wie Shampoo – ist es auch 😝
Wenn ihr Naturkosmetik wollt, dann guckt doch mal in einen Unverpackt-Laden. Die verkaufen da die ShampooBits von Rosenrot, einer kleinen Manufaktur. Die verwenden auch andere, hautverträglichere Tenside und sind als Naturkosmetik zertifiziert. Wer bei sich keinen Unverpackt-Laden hat, kann sich natürlich eindecken, wenn sie*er mal beruflich oder auch privat sowieso in einem Ort mit Unverpackt-Laden ist. Solche Sachen werden ja nicht schlecht. Denkbar ist auch eine Sammelbestellung zu organisieren, um bei einer Bestellung online Verpackungsmüll und Versandemissionen gering zu halten. Allerdings sollte man sich dann schon recht sicher sein, dass man genau diese Alternative will, so zum Probieren ist das natürlich leider schwierig.
Festes Shampoo, vor allem, wenn ihr euch für Naturkosmetik entscheidet, ist nicht günstig, aber dafür erstaunlich ergiebig. Ein Stück festes Shampoo reicht für bis zu 60 Haarwäschen.
Haarseife
Haarseife ist eine echte Seife, sprich, verseifte Öle. Haarseifen sind in der Zusammensetzung aber auf die Bedürfnisse von Kopfhaut und Haar abgestimmt und viele kommen damit besser aus als mit Aleppo-Seife (siehe unten). Nach dem, was ich bisher mitbekommen habe, kommen vor allem Menschen mit kürzeren Haaren gut mit Haarseife zurecht.
Echte Seife ist alkalisch, das gehört zur Wirkung dazu. Das bedeutet aber, dass nicht jede Haut damit klarkommt, denn die Haut hat einen sogenannten natürlichen Säuremantel, der bei einem PH-Wert von ungefähr 5,5 liegt.
Ich selbst habe Haarseife ausprobiert und fand's in Ordnung, aber nicht besser als normales Shampoo. Seltsamerweise ist es bei mir und vielen anderen Menschen mit Neurodermitis so, dass wir echte, ziemlich einfache Seife besser vertragen als reguläre Produkte aus der Drogerie, obwohl die in der Regel einen PH-Wert von 5,5 haben.
Anwendung
Die Haarseife einfach auf dem nassen Haar aufschäumen, verteilen und auswaschen. Empfehlenswert – bei hartem Wasser ein Muss – ist eine saure Rinse (Rezept) im Anschluss.
Zu kaufen gibt es Haarseifen nicht nur in Unverpackt-Läden, sondern vermehrt auch in Bioläden und Reformhäusern. Haarseifen sind auf jeden Fall schon mal günstiger als festes Shampoo, selbst die Bio-Varianten. Wenn ihr aber nach etwas sucht, was doch etwas erschwinglicher, ja sogar günstiger als Drogerie-Shampoo ist, dann müsst ihr einfach nur weiterlesen 😉.
Aleppo-Seife
Aleppo-Seife ist eine ganz traditionelle Olivenölseife aus Syrien, angeblich sogar die älteste Seife der Welt, die immer noch nach den gleichen Methoden hergestellt wird. Die Traditionsseife besteht nur aus verseiftem Olivenöl mit etwas Lorbeeröl.
Mit dem Krieg sind allerdings auch die Seifenmacher-Familien geflohen, produzieren aber aus dem Exil weiter. Von irgendetwas muss man ja leben, auch als geflohener Mensch.
Es gibt aber ähnliche traditionelle Olivenölseifen aus anderen arabischen Ländern, sowie der Türkei und Griechenland, die nennen sich nur einfach Olivenölseife. Es gibt auch Olivenölseife aus Marseille, Frankreich (wird sehr häufig lose in Reformhäusern verkauft), allerdings enthält diese Palmöl.
Anwendung
Aleppo-Seife wird zum Haarewaschen wie die Haarseife verwenden: Einfach auf dem nassen Haar aufschäumen, verteilen und auswaschen. Empfehlenswert – vor allem bei hartem Wasser – ist eine saure Rinse (Rezept siehe unten) im Anschluss.
Hanno, mein Partner, benutzt Alepposeife zum Haarewaschen und ist damit sehr zufrieden. Wenn wir auf Reisen sind ist das aus Praktikabilitätsgründen auch das, womit ich mir die Haare wasche. Ich komme damit eigentlich auch gut klar, also deutlich besser als mit Shampoo, verwende aber einfach lieber Roggenmehl (siehe unten).
Wie auch Haarseife ist Aleppo-Seife wie alle echten Seifen (= verseiftes Öl) alkalisch und kann deshalb den Säuremantel der Haut durcheinanderbringen. Wobei meiner persönlichen neurodermitisgeplagten Erfahrung nach Aleppo-Seife einer der hautverträglichsten Hautreinigungsmittel bei mir ist.
Aleppo-Seife bekommt ihr in vielen Unverpackt- und Bioläden für um die 5€ für ein großes, klobiges Stück, das bestimmt doppelt so groß ist wie ein Stück Haarseife. Es gibt sie aber auch in sehr viel günstiger (um die 1,50€) in arabischen und manchmal auch türkischen Märkten.
Roggenmehl
Roggenmehl hat nicht nur den gleichen PH-Wert wie die Haut (um 5,5), sondern ist zudem sehr pflegend und trägt einfach nur den Dreck ab, ohne – wie Shampoo oder Seifen – zu viel Fett dabei mit wegzuwaschen. Dadurch lernt die Kopfhaut mit der Zeit, sich wieder selbst zu regulieren.
Ich hatte früher immer sehr fettige Haare, die ich jeden Tag oder spätestens jeden zweiten Tag waschen musste. Mit Roggenmehl hat sich das beruhigt, weil meine Kopfhaut nicht mehr so austrocknet und panisch Fett produziert, um das zu kompensieren. Inzwischen muss ich meine Haare nur noch jeden vierten und manchmal sogar nur jeden fünften Tag waschen! Das funktioniert bei mir zumindest mit (Haar-)Seifen nicht. Da fetten meine Haare genauso schnell nach wie früher mit Shampoo.
Roggenmehl ist nicht nur meines erachtens die pflegendste Haarwasch-Methode, sondern auch eine der günstigsten Haarwasch-Methoden. Eine 1kg-Packung Roggenmehl ergibt bei meiner Haarlänge (2 Esslöffel entsprechen ca. 20 g Roggenmehl) 50 Haarwäschen und kostet dabei nur ca. 1,30€, was 2,6 Cent pro Haarwäsche macht.
Mehr zur Roggenmehl-Haarwäsche
Anwendung
Ca. 2 EL Roggenmehl 1150 (kein Vollkorn, das lässt sich nur schwer ausspülen!!) bei schulterlangen Haaren (entsprechend mehr oder weniger je nach Haarlänge und Haardichte) und Wasser mit einem Schneebesen verrühren, bis eine Paste entsteht, die etwas dünnflüssiger als Shampoo ist. Denn je dickflüssiger, desto schlechter lässt sich die Paste verteilen.
Die Paste auf der Kopfhaut auftragen. Am einfachsten geht das, wenn ihr mit den Fingern Scheitel zieht. Muss nicht super gründlich sein. Den Rest auf das Haar verteilen und einmassieren. Ich schmier mir auch immer eine gute Portion noch ins Gesicht, denn Roggenmehl ist so pflegend, dass es auch eine wunderbare Gesichtsmaske ist 😉.
Nach kurzem Einwirken ausspülen. Auch hier ist eine saure Rinse empfehlenswert, vor allem bei hartem Wasser.
Achtung: Die Paste kann man nicht auf Vorrat anrühren! Ohne Konservierungsmittel habt ihr nämlich ganz schnell einen Sauerteigansatz 😆.
Heilerde
Heilerde ist auch so ein unverschämt vielfältiges Mittelchen. Ich benutze sie allerdings hauptsächlich als Gesichtsmaske. Ähnlich wie Roggenmehl entfernt Heilerde einfach nur den Dreck und überschüssiges Fett, kann aber die Kopfhaut schon ein bisschen stärker entfetten als Roggenmehl.
Anwendung
Ca. 1-2 Esslöffel Heilerde und Wasser mit einem Löffel zu einer nicht zu dickflüssigen Paste verrühren. Die Paste auf der Kopfhaut und den Rest davon auf dem Haar verteilen und einmassieren. 2 Minuten einwirken lassen und ausspülen. Eine saure Rinse ist nicht nötig, kann aber nie schaden 😉.
Ich mag Heilerde als Haarwaschmittel ebenso sehr gerne, wobei ich persönlich das nur mal dazwischen gemacht habe. Auf jeden Fall komme ich mit Heilerde deutlich besser klar als mit Seifen oder Shampoo. Allerdings ist Heilerde auch kein günstiger Spaß. Eine Packung (400g, Pappschachtel mit Papierbeutel drin) kostet ca. 6€ und reicht für ungefähr 20 Haarwäschen.
Zu kaufen gibt es Heilerde in fast jeder Drogerie, im Reformhaus und in Bioläden.
Natron
Natron mit Wasser vermischt ist eine weitere, sogar ziemlich gängige No-Poo-Methode. Allerdings höre und lese ich immer nur, dass vor allem von einer langfristigen Anwendung abgeraten wird.
Allem voran soll es nach einer Weile die Kopfhaut ganz schön reizen, weil sie ausgetrocknet wird. Da ich sowieso empfindliche Kopfhaut und Neurodermitis habe, wollte ich das nicht riskieren. Einen informativen Langzeit-Erfahrungsbericht (englisch) darüber hat z.B. die Bloggerin Kristen von A Better Way to Thrive geschrieben.
Anwendung
1 EL Natron mit 1 Tasse Wasser vermischen (kann auch auf Vorrat angemischt werden). Über Kopfhaut und Haar geben, einmassieren, ausspülen. Eine saure Rinse (Rezept siehe unten) ist auf jeden Fall nötig. Nicht zur langfristigen Anwendung geeignet.
Natron ist das Mittelchen, das mit Abstand am einfachsten aufzutreiben ist. Supermärkte führen Natron in der Backabteilung in kleinen 50g-Papiertütchen, in Drogerien finden sich die gleichen Tütchen bei den Reinigungsmitteln. In russischen Supermärkten gibt es Natron gleich in 500g Pappschachteln zu kaufen und natürlich bekommt ihr es verpackungsfrei im Unverpackt-Laden.
Mehr plastikfreie Haarpflege
Nur Wasser ("water only")
Wie? Man soll sich die Haare nur mit Wasser waschen? Das klingt natürlich erst einmal ziemlich krass und vielleicht auch nicht so lecker.
Darf ich vorstellen? Die Dame auf dem Bild ist einer meiner Lieblings-Zero-Wasterinnen Ariana, die lange den Blog Paris to Go betrieb, den es aber nicht mehr gibt. Sie ist aber noch auf Instagram unter @ariana__lorelei zu finden.
Arianas Blog sah auf dem ersten Blick wie ein Fashion- und Lifestyle-Blog aus, sie wie ein Model, ihre Haare ein Traum! Das Geheimnis Sie wäscht sich ihre Haare seit über drei Jahren nur noch mit Wasser!
"Hair is like a delicate garment—it wears out more quickly the more you wash it and loses softness and strength."
Ariana
Ihre einfache Erklärung: Haare sind wie Kleidung aus feinem Stoff. Je häufiger man sie wäscht, desto schneller nutzen sie sich ab und verlieren an Softness und Stabilität. Macht ja eigentlich Sinn!
Anwendung
Das Prinzip ist simpel: Man wäscht sich die Haare mit Wasser, damit sich das überschüssige Fett (Sebum) löst und Staub und andere Sachen weggewaschen werden. Dazu bürstet man sich die Haare ausgiebig mit Bürsten und Kämmen aus Naturmaterialien. Die meisten schwören auf Bürsten mit Schweineborsten, aber die sind natürlich nicht vegan. Ariana empfiehlt für feines Haare Bürsten mit natürlichen veganen Borsten (ich habe eine Haarbürste aus Holz mit Agavenfasern) und für dickere sowie lockige Haare Holzkämme. Je dicker/lockiger das Haar, desto weiter auseinander sollten die Zacken sein.
Die genaue Umsetzung davon variiert enorm. Ariana massiert die Kopfhaut jeden Tag (trocken), idealerweise zwei Mal und häufiger. Eine Minute gut massieren und danach mit den Händen durch die gesamte Haarlänge fahren, das verteilt das Sebum gleichmäßig und schützt die Haare. Sie rät auch dazu, sich vor dem Waschen die Haare ausgiebig zu kämmen, um sie so schon mal vom gröbsten Staub und anderem Schmutz zu befreien.
Auch beim eigentlichen Wasch-Prozess gibt es Unterschiede. Viele schwören auf ziemlich warmes Wasser, um das Sebum besser zu lösen. Andere verwenden kaltes Wasser, da das die Poren und die Schuppenschicht schließt. Man kann sich Haare und Kopfhaut unterm Duschstrahl waschen oder seinen Kopf einmal in einen Eimer Wasser tunken. Wichtig ist aber, dass man die Kopfhaut gut schrubbt, um Schuppen u.Ä. mechanisch zu entfernen.
Ich muss auch gestehen, dass ich persönlich der Methode ziemlich skeptisch gegenüber stand, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass Wasser allein allen Schmu rausbekomen soll. Aber weil Ariana so eine coole Sau ist und ich ihr Urteil schon seit Jahren verdammt schätze, habe ich vor drei Tagen selbst damit angefangen, einfach auch reiner Neugier. Hanno macht seit gestern mit. Wir sind beide sehr gespannt!
Mehr Infos
- Tolle Übersicht und Erfahrungsbericht der Pseudoerbse
- Alle Artikel über alternative Haarwasche auf dem Blog der Pseudoerbse
- Mein ausführlicher Artikel über Roggenmehl-Haarwäsche
- Langzeit-Erfahrungsbericht No-Poo mit Natron vom Blog A Better Way to Thrive (englisch)
- Erfahrungsbericht No-Poo mit nur Wasser mit Vorher-Nachher-Bildern vom Blog Mira Mireau
- Erfahrungsberichte von Ariana (Paris to Go) für No-Poo mit nur Wasser: Nach einem Monat | nach einem Jahr | nach zwei Jahren | nach drei Jahren (englisch)
Tabea meint
Danke für diese Übersicht. Ich bin seit einiger Zeit etwas am experimentieren. Aktuell verwende ich festes Shampoo und manchmal Roggenmehl. Seit meinem Umzug fühlen sich die Haare nach dem Shampoo aber leicht klebrig an und beim Roggenmehl finde ich enorm viele Reste, obwohl ich nichts zu früher geändert habe. Hast du da Tipps für mich?
Des Weiteren denke ich gerade über folgendes nach: wenn ich irgendwann eine Methode gefunden habe, die mir absolut zusagt, ist es dann für die Haare besser bei dieser zu bleiben? Oder ist es für die Haare vielleicht besser regelmäßig zwischen mehreren Dingen, mit denen ich zufrieden bin, zu wechseln (bspw. Avocado, Roggenmehl, Lavaerde...)? Vielen Dank schon mal.
shia meint
Hallo Tabea,
wie ich oben im Artikel eigentlich schreibe, sollte man nicht andauernd wechseln ;). Dein Problem nach dem Umzug hört sich nach hartem Wasser an. Da empfehle ich eine saure Rinse.
Liebe Grüße,
Shia
Tabea meint
Oh sorry, hatte den Artikel erstmal nur überflogen und für später gespeichert 😀 Dann werde ich die saure Rinse jetzt regelmäßig machen. Habe das vorher nur ein paar Mal ausprobiert. Danke für die schnelle Antwort.
Petrissa meint
Hallo Shia,
wow, danke für den tollen Artikel! Ich bin noch ganz in den Anfängen.
Gerade beim Shampoo habe ich mich bisher nicht getraut, die Seifen auszuprobieren, weil ich auch Neurodermitis habe und Allergien gegen Duftstoffe.
Das mit dem Roggen werde ich wohl mal ausprobieren. Hat es einen Grund, dass es Roggen ist und nicht zB Dinkel? Ich frage, weil ich leicht allergisch gegen Roggen bin.
Und nach der Aleppo Seife werde ich auch mal Auschau halten. Türkische Läden gibt es hier einige.
Ich bin echt froh, dass ich jemanden gefunden habe, die das Problem mit der Haut kennt und nach Einfachheit guckt. 🙂 Vieles ist eben -auch- eine Preisfrage, jedenfalls für mich.
Vielen Dank und liebe Grüße
Petrissa
shia meint
Hi Petrissa,
guck doch mal hier 🙂
https://www.youtube.com/watch?v=rcpM3uW86Uk
Liebe Grüße,
Shia
Maria meint
Hallo Shia
ich verfolge Deinen Blog erst seit kurzem. Bin noch kein Zero Waster, aber mental bereits auf dem Weg dorthin 🙂 Zum Haarewaschen wollte ich noch folgendes erzählen: ich habe drei Jungs (13 Jahre, 11 und 8), denen ich seit Geburt die Haare fast nur mit Wasser wasche (weil ich mir damit vor allem viel Theater erspare und weil ich festgestellt habe, dass die Haare trotzdem schön und gepflegt aussehen) und fühle mich nun endlich mal bestätigt!
Vielleicht sollte ich das bei mir auch langsam mal so handaben 🙂
Heike meint
Hallo Shia,
ich fand deinen Beitrag sehr inspirierend, aber leider habe ich noch keine Methode gefunden, die für mich passt. Ich habe sehr dicke, kräftige Haare.
Mit Haarseife vom Unverpacktladen habe ich es probiert, mit Festshampoo von Lush, mit Roggenmehl und - dank dieses Beitrags - auch mit Heilerde. Aber abgesehen vom Festshampoo von Lush (welches mittelmäßig war), war das Ergebnis der anderen Wäschen leider ein absolutes Desaster.
Nach der Heilerdewäsche - inkl. saurer Rinse - waren meine Haar so trocken, dass ich Olivenöl reinmassieren musste. Die Haare sahen furchtbar strohig aus und am nächsten Tag waren sie nur eine feste klebende Matte. Es hat zwei Haarwäschen gedauert, bis sie wieder vernünftig kämmbar waren. Auch von Haarseife wurden meine Haare glanzlos und klebrig und von der Sauerei mit dem Roggenmehl fange ich gar nicht erst an (2 Wäschen mit agressivem Shampoo waren nötig, um die Rückstände zu beseitigen).
So schade - denn die Geduld mit einer fettigen, strohigen Matte wochenlang herumzulaufen in der Hoffnung, dass sich irgendwann Besserung einstellt, habe ich leider nicht :-(. Vielleicht probiere ich es noch einmal mit einem anderen festen Shampoo...
Liebe Grüße,
Heike
Anonymous meint
Endlich jemand, bei dem es auch nicht funktioniert! Ich habe lange nach negativen Erfahrungsberichten gesucht, aber alle scheinen mit Roggenmehl u.ä. super klarzukommen. Meine Haare waren danach leider in einem katastrophalen Zustand und an Rückständen von konventionellen Shampoos oder Stylingprodukten kann es bei mir nicht liegen. Herumprobieren macht keinen Spaß, wenn man nicht weiß, ob man sich danach nicht erstmal die Haare abschneiden kann...
Anny meint
Huhu ich bin durch Zufall auf dein Blog gestoßen ich bin selber neurodermitikerin und mich hat das sehr interessiert das du dir das roggenmehl auch auf die Haut (ins Gesicht) schmierst. Trocknet Roggenmehl die Haut nicht aus? Wie hat deine Haut auf das Roggenmehl reagiert?
LG und wäre schön wenn du mir antwortest danke im voraus 🙂
shia meint
Nein, das Roggenmehl trocknet die Haut nicht aus.
Erik Pfingstner meint
Hallo,
Ich bin männlich und seit ca. 20 Jahren wasche ich meine Haare nur mit Wasser, putze mir die Zähne nur mit Wasser und wasche mich - nur mit Wasser.
Die Wirkung ist eindeutig:
Früher musste ich mir die Haare jeden Tag waschen (klebten). Nach 3 Wochen nur mit Wasser reichte es jeden 4-5 Tag.
Früher hatte ich ein paar Stunden nach dem Zähneputzen eine weiße Schicht auf den Zähnen. Seit dem Wechsel weitaus weniger.
Früher hatte ich Stinkefüße, seitdem nicht.
Ausnahmen mache ich ganz selten: Wenn ich z.B. Beton gemischt habe bleibt das Pulver trotz Wasser im Haar und fühlt sich ganz komisch an. Nach manchen Arbeiten gibt es Dreck an den Händen, das nicht ohne Seife weggeht.
LG, Erik
Sophia meint
Hallo 🙂
Bin grade neu auf deinen Blog gestoßen und finde deine Beiträge super spannend! Mich würde mal interessieren, ob du jetzt weiterhin bei der Water only-Methode geblieben bist oder wieder zum Roggenmehl zurück gegangen bist. Was funktioniert für dich besser?
Ich bin völlig neu in dieser Welt und möchte das ganze mal ausprobieren, sobald meine Produkte aufgebraucht sind (möchte sie nicht wegschmeißen) bzw. spätestens Richtung Herbst werde ich das ganze mal angehen.
Liebe Grüße
Sophia
Julia meint
Hallo Shia,
danke für deine Zusamenfassung.
Früher habe ich meien Haare regelmäßig gefärbt. Das habe ich vor vier Jahren eingestellt.
Geföhnt habe ich dann auch nur noch selten, seit zwei Jahren gar nicht mehr; meine Locken trocknen an der Luft.
Ich bin vor über vier Jahren von Shampoo (flüssig wie fest) umgestiegen auf Seife.
Der Grund: Meine Kopfhaut juckte bereits 1 - 2 Stunden nach der Shampoo-Haarwäsche. Außerdem wollte ich Plastikverpackungen vermeiden. Auf Silikon hatte ich bereits Jahre vorher zu verzichten begonnen.
Nachdem ich diverse Haarseifen getestet hatte, standen meine Favoriten fest:
In Deutschland produzierte Bio-Haarseife und zur Reinigung nach nächtlicher Ölkur Aleppo-7-Öle-Seife.
Auf Saure Rinse verzichte ich schon lange: Mein lockiges Haar wird davon sehr trocken.
Dafür nutze ich seit einem halben Jahr festen Bio-Conditioner von Rosenrot, also auch verpackungsfrei.
Zum Auffrischen sprühe ich morgens Lavendelwasser (abgekochtes Wasser mit einigen Tropfen Bio-Lavendelöl) aufs Haar. Mein Wasch-Rhythmus liegt bei 4 - 5 Tagen.
Ich kann mir Water only bei meinen Locken leider nicht vorstellen.
Das Problem ist die mechanische Reinigung / Behandlung zwischen den Haarwäschen. Ich habe deutlich stärkere Locken als Ariana (Paris to go) und verzichte daher vollkommen aufs Kämmen und Bürsten. Lediglich mit meinen Fingern kämme ich mein Haar, und dann auch nur mit Öl darin.
Weiterhin viel Erfolg meit deinem Water-only-Experiment.
Viele Grüße
Julia
Anita meint
Hallo Julia,
als ich angefangen habe, Deinen Kommentar zu lesen dachte ich "jaa! Jetzt kommt der ultimative Tipp für Water-Only mit vielen Locken." 😉
Bei mir ist es nämlich genau das gleiche Problem: Ich kämme meine Haare gar nicht, wenn überhaupt mal in nassem Zustand, trocken geht gar nicht 😉
Falls also jemand einen tollen Ratschlag hat - immer her damit!
Meine Haare wasche ich seit einigen Jahren mit Heilerde und bin damit sehr zufrieden. Roggenmehl hatte ich mal ausprobiert, aber ich konnte es nie gescheit auswaschen und mit Heilerde sind meine Haare auch einfach viel weicher.
Liebe Grüße
Anita
Jule meint
Auf Instagram gibt es eine junge Dame die hat lange locken und wäscht nur mit Wasser. Vielleicht mal etwas zum anschauen oder auch direkt nachfragen. Sie heisst April und ihr account ist: @Zerowastedork 🙂
Davina meint
Hallo Julia.
Oh ja mit reichlich Locken ist das Haarebürsten passé. Ich wasche nun seit gut einem Jahr meine Haare mit Haarseife von Savion. Das klappt echt super. Mit der Sauren Rinse kam ich auch nicht so gut zurecht. Leider haben wir sehr hartes Wasser und ohne Rinse geht es echt garnicht. Mittlerweile benutze ich dafür immer Zitronensaft und das klappt super. Die Struktur wird mega geglättet. Dennoch interessiert mich dein Conditioner und das Lavendelwasser. Bin gespannt.
Sonnige Grüße
Davina
Julia meint
Hallo Davina, hallo Anita,
danke frü den Tipp mit dem Zitronenwasser als Sauerer Rinse. Das werde ich mal testen, denn aktuell gibt es den festen Conditioner wegen deer Sommerpause (von der ich leider nichts wusste udn desalb keien Nachschub im Haus habe) erst wieder Mite September im Handel.
Und vielleicht probiere ich das Waschen mit Heilerde auch mal aus; wobei ein Stück Seife auf Reisen natürlich ideal ist.
Viele Grüße
Julia
Major meint
So eine schöne Zusammenfassung 🙂
Ich wasche mir die Haare mit selbst gekochter überfetteter Seife. Alle Batches, die schief gehen, werden dann in den Haaren verbraucht.
Ich kam mit Essigrinse überhaupt nicht klar *würg brech* dieser Gestank! Aber der findige Chemiker hat ja eine ganze Bandbreite von Säuren zur Verfügung. Mit Zitronensäure klappt es wundervoll und es brennt auch nur in offenen Wunden, die ich mir vorher gekratzt oder rasiert habe. Ich wasche die saure Rinse allerdings kurz wieder aus, ansonsten bilden sich Kristalle aus der Zitronensäure und das könnte Probleme bereiten.
Hab damit auch aus anderen Gründen angefangen, wollte den Schritt eigentlich gar nicht gehen: entsetzlich juckende Kopfhaut von einem shampoo, das ich nicht vertragen habe. Das Jucken hielt 1/2 Jahr, das Shampoo ging nach 2x benutzen aber in den Müll. Nach vielem Rumprobieren bin ich bei Seife hängen geblieben.
Anna meint
So ein schöner und informativer Artikel - Danke, Shia!
Eine Sache noch zum Kostenfaktor von festem Shampoo (im Grunde genommen hast Du es schon geschrieben, aber ich würde es gerne noch deutlicher ausdrücken): Auf die einzelne Haarwäsche runtergerechnet ist festes Shampoo genauso teuer als konventionelles Shampoo aus der Flasche. Vielleicht sogar noch günstiger, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Haare mit festem Shampoo nicht so schnell nachfetten wie mit konventionellem, d.h. man muss seltener die Haare waschen.
Liebe Grüße!