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    Home » Radio » Was hat Klimaschutz eigentlich mit Rassismus zu tun? #EnvironmentalRacism

    Was hat Klimaschutz eigentlich mit Rassismus zu tun? #EnvironmentalRacism

    05.09.2020 + aktualisiert am 29.12.2021 · von Shia · 2 Kommentare

    Die Anti-Rassismus-Proteste klingen in den USA nicht ab und auch bei uns hier bleibt Rassimus Thema – zu Recht, denn Rassimus ist leider überall und auch das Thema Klimaschutz ist durchzogen davon.

    Capitalism is Racist
    Photo by Ehimetalor Akhere Unuabona #EnvironmentalRacism #EnvironmentalJustice #ClimateJustice

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    Viel Spaß beim Hören!

    Shia Su, unsere Cosmo-Nachhaltigkeitsexpertin – übrigens auch Soziologin mit dem Schwerpunkt Migrationsforschung – beschäftigt sich auch mit dem Thema Rassismus und soziale Ungleichheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

    Shia, wie hängt das denn alles zusammen?

    Das ist so super vielschichtig! Wie man es auch nennt – wichtig ist es, zu verstehen, dass unsere heutige globale Wirtschaftsstruktur stark vom Kolonialismus geprägt wurde und das sich bis heute bemerkbar macht. Viele dieser Länder sind nämlich als Folge der kolonialen Ausbeutung auch heute noch strukturschwach und die Ausbeutungsstrukturen sind auch geblieben. Oft spricht man vom "Global South" – den Entwicklungs- und Schwellenländern – und "Global North" – den Industrieländern. Nehmen wir mal Fast Fashion. Weil wir hier Oberteile für 'n Appel und 'n Ei haben wollen, werden im sogenannten Globalen Süden Menschen und Ressourcen ausgebeutet und die Umwelt dort vergiftet.

    Wir lagern also die Folgen unseres Lebensstils aus...

    Ganz genau. Die augebeuteten Ländern löffeln aber oft nicht nur in dem Punkt unsere Suppe aus. Der Begriff "Global South" ist jetzt geographisch nicht wirklich akkurat, aber es ist schon so, dass es tendenziell südlichere Länder mit warmen Klima sind. Und das sind auch genau die Gegenden, wo durch den Klimawandel Wetterextreme richtig heftig werden oder schon geworden sind. Die Industrieländer sind oft geographisch auch die, die weniger stark von den klimatischen Folgen betroffen sind. Laut einer Greenpeace-Studie sind heute schon bereits mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit Klimaflüchtlinge und bis 2040 prognostiziert die Studie 200 Millionen Klimaflüchtlinge.

    Wir haben über Klimawandel und die damit einhergehende globale soziale Ungleichheit gesprochen. Wo kommt Rassismus denn ins Spiel?

    Diese Art der sozialen Ungleichheit ist struktureller Rassismus auf einer globalen Ebene. Dann gibt es aber noch die oft auch unbewussten rassistischen Denkmuster, die spätestens bei der Diskussion dieser Probleme ans Licht kommt, denn wir leben ja auch nicht in einem vorurteilsfreien Raum.

    Stichwort Überbevölkerung als Klimaproblem. Der Gedanke dahinter ist simpel: Jeder Mensch auf diesem Planeten verbraucht Ressourcen. Insgesamt steigt die Zahl der Menschen auf der Erde. Ergo: Zu viele Menschen auf dieser Welt verbrauchen zu viele Ressourcen und das treibt den Klimawandel an. Ganz schnell schaut man da auf die Geburtenrate und es heißt – ich zitiere hier den WDR selbst bei einem sonst eigentlich recht differenzierten Bericht zu Überbevölkerung als Problem: "In Deutschland liegt [die Geburtenrate] bei etwa 1,5. Ganz anders sieht es in Afrika aus. Die weltweit höchste Geburtenrate hat Niger mit über sieben Geburten pro Frau." und weiter unten: "Damit die Bevölkerung sich tatsächlich stabilisiert und nicht weiter wächst, muss sich vor allem in vielen Entwicklungsländern noch einiges zu tun."

    Da muss ich ja direkt an den Fall Tönnies letztes Jahr denken... Der hat ja – sinngemäß – gesagt, dass man statt einer Steuer auf Kohlendioxid hier lieber mal Kraftwerke in Afrika finanzieren solle, damit die Afrikaner dann aufhörten, im Dunkeln Kinder zu zeugen...

    Und genau das ist das Problem. Die demografischen Zahlen im erwähnten Beitrag, den ich jetzt nur als Beispiel mal rausgekramt habe, sind jetzt nicht falsch, aber es bleiben halt viele andere Aspekte unerwähnt, die oft auch unbeabsichtigt dazu führen, dass rassistische Vorurteile und Denkmuster bestärkt werden oder auch erst entstehen.

    In dem Fall fehlte z.B. eine genauere Erläuterung, in welcher Art die sogenannte "Überbevölkerung" jetzt genau problematisch sein soll. Ja, mehr Menschen brauchen mehr Ressourcen. Aber nicht jeder Mensch verbraucht gleich viele Ressourcen. Unter den Tisch fällt, dass ein Mensch in Deutschland – nach den Daten des Global Footprint Networks – knapp drei Mal so viele Ressourcen wie ein Mensch im geburtenstarken Niger verbraucht. Das nennt man den ökologischen Fußabdruck. Und der steigt generell mit dem Einkommen – sowohl innerhalb Deutschlands als auch im Ländervergleich. Würden alle Menschen auf der Welt leben wie in Niger, hätten wir kein Problem mit dem Klimawandel. Zum Vergleich: Wir in Deutschland leben aber so, als gäbe es mehr als drei Erden. Die Ärmsten der Welt sind also nicht das Problem und kompensieren oft sogar unseren Überkonsum.

    Wie wir über Dinge reden oder recherchieren, kann also durchaus auch ganz unbewusst rassistisch eingefärbt sein. Das nennt sich "Racial Bias". Da steckt oft gar keine böse Absicht dahinter – hat aber trotzdem eine diskriminierende Wirkung "in real life".

    Kleines Nachwort

    In diesem rund fünf Minuten langem Radio-Talk (das ist das vorgegebene Zeitlimit, verteilt auf zwei Takes) kann ich natürlich nur einen ganz kleinen Einstieg und ganz groben Überblick in das Thema geben. Die Zusammenhänge von sozialer (Un-)Gleichheit, Kapitalismus, Rassismus, Kolonialismus und Klimawandel sowie Umweltverschmutzung sind sehr verflochten und komplex. Ich hoffe, mir ist ein einigermaßen verständlicher Einstieg gelungen und ihr habt auch Interesse an dieser ja wirklich nicht unwichtigen Thematik. Und ja, ich bin von Hause aus Soziologin mit dem Schwerpunkt Migrationsforschung – jetzt ist es raus 😉.

    Wenn ihr – wie ich auch – regelmäßig im Alltag Rassismus-Erfahrungen macht, schreibt sie mir gerne unten. Mir wurde schon in Kommentaren (auf Berichte über uns) an den Kopf geworfen, was ich mich denn hier in Deutschland einmische. Hier sei das Recycling-System vorbildlich und ich solle doch lieber "zurück nach Asien" gehen und mich dort um das richtige Müllproblem kümmern. Ob das immer noch häufig vorkommt, weiß ich aber ehrlich gesagt gar nicht, denn ich habe vor ein ein paar Jahren beschlossen, keine Kommentare mehr auf Medienberichte über uns zu lesen 😅.

    Mehr zum Thema

    • Kolonialismus und Klimakrise | taz
    • Forschungen über Umweltrassismus | Goethe-Institut
    • Warum nicht alle gleich von Umweltproblemen betroffen sind | bento
    • Climate Justice is Racial Justice, Racial Justice is Climate Justice | shondaland.com
    • Racism dictates who gets dumped on | The Guardian
    • What is Environmental Racism (Video) | AJ+
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    Leser-Interaktionen

    Kommentare

    1. Thomas meint

      September 22, 2020 at 11:57 pm

      Viele Dinge kritisierst du m.E. nach zurecht, insbesondere Ausbeutung von Natur und Mensch sowie übermäßige Belastung durch Klimawandelfolgen im globalen Süden. Bei zwei Dingen gehe ich aber nicht mit:

      1) wenn Menschen in Deutschland zwar 3 Mal so viele Ressourcen verbrauchen wie Menschen im Niger, die Geburtenrate dort aber 4,66 Mal so hoch ist, wie bei uns, ist die Geburtenrate in Afrika doch ganz offensichtlich trotzdem ein Problem, dass im Zuge des Kampfes gegen den Klimawandel diskutiert werden muss, oder!? Das heißt nicht, dass wir nicht dringend alles dafür tun müssen, unseren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten. Aber ich verstehe bei dem Thema nie, wieso - je nach politischer Ideologie - immer nur A oder nur B problematisiert wird. M.E. nach stellt beides ein Problem dar, das dringend Lösungen benötigt!

      2) "Viele dieser Länder sind nämlich als Folge der kolonialen Ausbeutung auch heute noch strukturschwach".
      Diese Länder waren ja schon strukturschwach, bevor der erste Europäer seinen dicken Zeh dort aufgesetzt hat. Viele afrikanische Länder wurden zudem schon vorher ausgebeutet, etwa durch andere afrikanische oder arabische Länder (die z.B. um ein vielfaches mehr Sklaven "erbeutet" haben als Europäer). Hätte es (Post-)Kolonialismus nie gegeben, wäre den Ländern wohl viel Elend erspart geblieben und vielleicht wären die meisten Menschen dort heute glücklicher - aber mit Sicherheit wären diese Länder nicht strukturstärker! Das, was an Struktur besteht, ist fast vollständig auf den Einfluss westlicher Länder zurückzuführen.

      Antworten
    2. Kasia Grimling meint

      September 06, 2020 at 7:31 pm

      Es ist ein sehr wertvoller Beitrag. Vielen Dank dafür! Und dafür, dass Sie den Aspekt des Rassismus auf Eurem Blog behandelt. Es ist so schön zu wissen, dass wir so viele engagierte Gleichgesinnte haben! Die Menschheit steuert unentwegt auf die Umweltkatastrophe zu und daher sollen wir alle solidarisch entgegenarbeiten und unsere Kräfte verbinden! Wir sind fünf kreative Köpfe mit grünem Herzen (angehende Online Marketing-Berater), uns alle vereint der Wunsch, das Thema Zero Waste in den Vordergrund zu rücken. Daher haben wir auch eine Non Profit Initiative ins Leben gerufen www. zerowasterelotorabirge.wordpress.com. Wir stellen die ersten Schritte auf diesem Gebiet und wären sehr dankbar für Euren Input. Alles Liebe Euch allen Eco-Aktivisten!

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