Das andauernde Hände waschen und Hände desinfizieren setzt zumindest meiner Haut ja schon auch zu. Für mich heißt das, auch andauernd meine Hände einzucremen – und das mache ich gerade mit dieser selbstgemachten, anfänger:innenfreundlichen Handcreme, die keinen Fettfilm auf der Haut hinterlässt.
Meine Haut seit Corona
Meiner Haut geht es den Umständen entsprechend echt erstaunlich gut. Ich meine, ich gehöre zu den Leuten, die eher dauerhaft Hautprobleme haben. Neurodermitis und so. Und jedes Jahr, wirklich jedes Jahr fluche ich im Winter über die trockene Heizungsluft.
Das andauernde Hände waschen und desinfizieren macht das natürlich nicht besser. Ich achte also noch mal mehr darauf, jeden Tag genug zu trinken.
Aus Studien bisher kann man das Ergebnis ziehen, dass Wasser trinken trockene und raue Haut abmildert und die Haut elastischer macht, wenn die Probanden vorher unzureichend hydriert waren. Ob mehr Wasser trinken pauschal die Haut verbessert, müsste aber noch eingängiger untersucht werden. (Quelle, Quelle).
Ich merke bei mir übrigens immer direkt an den Lippen, ob ich genug getrunken habe. Wenn nicht, bekomme ich nämlich sofort raue Lippen und die gehen wirklich innerhalb weniger Stunden wieder weg, wenn ich gut was trinke. Irre! Vielleicht bin ich da aber auch einfach ein Mutant 😉.
Das Ganze als kurzes Video
Ist die Creme nicht zu fettig?
Es ist richtig, dass es streng genommen keine Creme ist, also keine Emulsion von Wasser und Fett. Das ist aber gerade bei trockener Haut ganz gut.
Der Fehler, den die meisten machen, ist, so viel Body Butter oder Öl aufzutragen, wie man Creme auftragen würde – das ist nämlich zu viel! Da reicht viel weniger, was diese selbstgemachte Handcreme auch super ergiebig macht.
Mehr Zero Waste Hautpflege
Hautpflege mit Ölen
Ich verwende schon seit über sieben Jahren ausschließlich essbare Bio-Öle als Hautpflege und fahre damit sehr gut.
Verschiedene Öle und Fette haben unterschiedliche Eigenschaften. Olivenöl ist z.B. super gut für trockene Haut, zieht aber super langsam ein. Wer schon mehr Erfahrung mit Ölen in der Hautpflege gemacht hat und weiß, dass die eigene Haut damit gut klarkommt – hier jetzt für die Fortgeschrittenen – , kann auch mit reinen und auch regionaleren Ölen experimentieren.
Ich nehme oft zum Eincremen natives Rapsöl aus Deutschland. Mandelöl aus Europa, also nicht Kalifornien, ist auch super. Und mischen lässt sich das auch alles, was ja so das coole am Selbermachen ist, weil man das an den eigenen Hauttyp anpassen kann 💚.
Rezept: Zero Waste Handcreme
Diese Zero Waste Handcreme hinterlässt korrekt aufgetragen (nämlich sehr sparsam 😉) keinen Fettfilm auf der Haut. Dieses Rezept richtet sich an Anfänger:innen, die bisher noch keine Erfahrung mit Body Butter oder Ölen in der Hautpflege haben. Fortgeschrittenen empfehle ich gerne, mit regionaleren Ölen zu experimentieren. Ich vertrage z.B. natives Rapsöl sehr gut, auch im Gesicht. Aber das hängt immer etwas von Hauttyp ab.
Equipment
- Kleiner Topf
- Herd
- Sauberes Schraubverschlussglas, das über 300ml fasst
Zutaten
- 100 g Kokosöl
- 50 g Kakaobutter
- 50 g Sheabutter (alternativ entweder 100g Kakaobutter oder 100g Sheabutter statt 50g von jedem)
- 1 EL (entspricht ungefähr 15 g) Olivenöl
Anleitungen
- Alle Zutaten in ein Topf geben. Das Ganze auf kleinster Stufe erhitzen und dabei umrühren, bis alle Fette geschmolzen sind. Das geht auch im Wasserbad, ist aber nicht nötig.
- Die geschmolzene Masse in ein sauberes Glas abfüllen. Ich sterilisiere das Glas gerne vorher mit kochendem Wasser, muss aber nicht unbedingt sein.
- Das Glas zur Seite stellen und auf Zimmertemepratur abkühlen lassen.
Tipp
Die auf Zimmertemperatur abgekühlte Masse kann auch noch mal in einer Rührschüssel mit einem Handrührgerät mit Rühr-Aufsatz schaumig geschlagen werden. So wird sie fluffig und kann einfacher entnommern werden. Ich selbst bin allerdings dafür zu faul und mache das nur, wenn es ein Geschenk werden soll 😉.
Ich habe dazu auch bei Cosmo-Radio einen Beitrag gemacht, den ihr hier auch hören könnt:
Koko
Hi SHIA,
ich bin über Cosmo auf deine Seite gelangt und total begeistert. Wir versuchen schon seit ein paar Jahren immer umweltfreundlicher zu leben und Abfall zu reduzieren und auch gerade Kosmetikprodukte gegen natürlichere Mittel auszutauschen. Bin auch schon auf Öle statt Haarspülung umgestiegen und von flüssigen Shampoos auf Feste gewechselt, obwohl ich heute ganz wagemutig no-poo (also nur Wasser) und deine saure Rinse ausprobiert habe. Gerade Haarpflege ist bei mir nicht so leicht. Sie sind super spröde und trocken und fallen mir oft aus. Habe auch schon Naturbürsten getestet und nutze seit ner Weile auch nur noch einen Kamm.
Auch der Umgang mit Lebensmittel hat sich immer weiterentwickelt, Richtung Nachhaltig, Bio, etc.
Tatsächlich sind wir auch schon auf Stofftaschentücher und Podusche umgestiegen 🙂
Wie du merkst, sind wir schon relativ fortgeschritten 😀
Aber wir wissen, dass man immer noch mehr machen bzw vermeiden kann und sollte.
Daher bin ich super happy auf deine Seite gestoßen zu sein. Hier entdecke ich immer noch ein paar Stellschrauben, an denen wir bei uns drehen können. Danke, dass du dir die Mühe machst und vor allem nur erprobte Sachen teilst. Auf vielen Seiten ist das sonst immer alles so theoretisch. Bravo 😀
Was mich total überrascht hat, war dein Kommentar über das Trinken und der trockenen Haut. Da mir das exakt genauso ergeht und ich immer dachte ich wäre ein Sonderling haha, weil ich bisher noch niemanden getroffen habe, dem das auch so geht. Ich merke sofort an den Händen und vor allem den Lippen, wenn ich nicht ausreichend getrunken habe. Mein Mann denkt immer ich übertreibe 😛
Die Handcreme würde ich aber auch gerne regionaler gestalten. Gerade Kokosöl/-milch versuchen wir immer mehr aus unserem Haushalt zu verbannen, weil es unendliche Wege zurücklegen muss. Wie ist das mit Kakao/Sheabutter? Ist alles nicht regional, oder? Vlt. probiere ich das andere Rezept hier mal aus, mit dem Bienenwachs oder versuche auch einfach nur Rapsöl, da ich auch super faul bin 😀
Ich werde mal weiter auf deine Seite rumstöbern und bin gespannt, was du noch so tolles mit uns teilen wirst.
Weiter so.
Liebe Grüße aus Berlin
Koko
Shia
Hi Koko!
Total cool, wie VIEL du da schon machst! Wahnsinn XD!!!
Und auch mega witzig – weil ich bis zu deinem Kommentar auch immer dachte, dass ich die Einzige bin, der das mit der trockenen Haut und Trinken so geht!!! Ich habe das schon vielen erzählt und alle fanden das immer etwas seltsam XD...! Jetzt fühle ich mich da nicht mehr so allein, hihi!
Wenn du dich regionaler eincremen möchtest, schau doch mal in meinen Artikel zu Ölen als Hautpflege. In der Heiz-Saison benutze ich fast ausschließlich reines Olivenöl und im Sommer oft Rapsöl. Wenn es ganz warm ist, "strecke" ich mit Kokosöl, weil das schneller einzieht und sonst die Haut wirklich auch fettig wird. Das ist zumindest dann regionalER.
Mit Bienenwachs habe ich allerdings keine Erfahrung, weil ich schon so lange vegan lebe. Wobei ich Zuhause noch aus einer prä-veganen Zeit einen kleinen Block Bienenwachs habe. Puh, der muss ja dann auch schon über 8 Jahre alt sein fällt mir gerade mal so auf XD...! Bienenwachs wird aber meines Wissens eher in so was wie Lippenbalsam eingesetzt, weil es als Wachs wirklich sehr lange auf der Haut bleibt. Wenn du es also zum Cremen benutzen möchtest, würde ich das an deiner Stelle wahrscheinlich sehr vorsichtig dosieren :).
Liebe Grüße,
Shia
Olga
Man kann Hautpflege auch ganz einfach aus regionalen Zutaten machen, dann fallen außerdem noch Transportwege für "exotische" Zutaten weg. Ist dann allerdings nicht vegan...
Für Lippencréme nehmen wir 1 Teil Bienenwachs (bspw. 10 g) und 3 Teile Rapsöl (bspw. 30 g; eine Mischung aus Raps- und Olivenöl geht auch), nach Wunsch auch noch eine Messerspitze Honig. Beides vorsichtig im Topf erhitzen, bis das Wachs geschmolzen ist, dann unter ständigem Rühren abkühlen lassen. Wenn die Masse eine helle Créme geworden ist, in Gläschen/ Dosen füllen und fest werden lassen.
Für Handcréme das gleiche Rezept aber mit 80 g Öl und 15 g Bienenwachs.
Beide "Crémes" sind extrem ergiebig und funktionieren spitze 🙂
Liebe Grüße!
shia
Hi Olga,
danke für dein Rezept! Man kann das sogar ganz regional UND vegan machen, wenn man möchte . Dazu habe ich ebenfalls Rezepte auf dem Blog. Allerdings werden diese leider oft von Anfänger:innen nicht so gut angenommen. Da ist ein Rezept, das in der Handhabung näher dran ist an dem, was man kennt, oft ein einfacherer Einstieg.
Ich selbst verwende im Alltag Zuhause einfach Rapsöl pur – egal, ob es sich um Lippen, Gesicht, Hände oder Körper handelt. Mir persönlich reicht das vollkommen, aber da hat ja jede:r eine andere Präferenz und auch natürlich andere Hautbedürfnisse.
Ich freu mich, dass du da schon zu den "Fortgeschrittenen" gehörst, super!
Liebe Grüße,
Shia