Ich wasche mir meine Haare schon seit sechs Jahren nicht mehr mit Shampoo. Von allen Methoden, die ich ausprobiert habe, ist Roggenmehl meine Lieblingsmethode.
Hier beantworte ich eure häufigsten Fragen dazu!
Inhaltsverzeichnis:
- Kann ich dafür auch ein anderes Mehl nehmen?
- Verklebt das nicht das Haar?
- Kann ich Vollkorn-Roogenmehl verwenden?
- Verstopft das nicht den Abfluss?
- Für welchen Haartyp ist die Roggenmehl-Haarwäsche geeignet?
- Ist Roggenmehl auch für gefärbtes oder dauergewelltes Haar geeignet?
- Wie lange dauert die Umstellung?
- Meine Haare sind bei der Umstellung fettig...
- Kann ich dazwischen auch Shampoo benutzen oder muss ich komplett umsteigen?
- Ich kann das Roggenmehl nicht so gut verteilen. Woran liegt das?
- Meine Haare fühlen sich mit Roggenmehl ganz komisch/wachsig an. Woran liegt das?
► So wäschst du dir deine Haare mit Roggenmehl
► Übersicht über No-Poo-Methoden: Haare waschen ohne Shampoo
Kann ich dafür auch ein anderes Mehl nehmen?
Ja, aber nicht einfach jedes andere Mehl. Du kannst dir die Haare auch mit Kichererbsenmehl waschen, aber natürlich ist Roggenmehl regionaler. Dinkel-, Weizen- und andere Mehlarten gehen nicht, denn die verkleben durch den hohen Anteil an Gluten das Haar!
Verklebt das nicht das Haar?
Nein. Es sei denn, du hälst dich nicht daran und greifst zu einem anderen Mehl... (siehe oben)
Kann ich Vollkorn-Roogenmehl verwenden?
Ich rate immer davon ab und zu Roggenmehl Type 1150. Denn Vollkorn-Roggenmehl lässt sich je nach Haardichte nur sehr schwer bis gar nicht komplett ausspülen. Ich habe sehr dickes und dichtes Haar und bei mir sieht es selbst nach ewig langem Auswaschen mit Vollkornmehl aus, als hätte ich ganz schlimme Schuppen.
Grundsätzlich gilt: Je dichter und kräuseliger das Haar, desto schwerer lässt sich Vollkorn-Roggenmehl ausspülen. Mit Type 1150 geht ihr auf Nummer sicher. Und spart Wasser beim Ausspülen.
Verstopft das nicht den Abfluss?
Lange Zeit war ich überzeugt davon, dass Roggenmehl den Abfluss nicht verstopft, weil das bei uns nie der Fall war. Allerdings musste ich lernen, dass das bei uns nur der Fall war, weil wir bei unseren Abfluss eigentlich immer sehr penibel sind.
Wir haben an jedem Abfluss ein Haarsieb und kippen so alle paar Monate mal 1-2 Liter kochendes Wasser den Abfluss runter, das löst das, was an den Innenseiten des Rohren hängt.
Wenn ihr also kein Haarsieb verwendet oder bei euch im Abfluss bereits Haare drin sind wird das Roggenmehl nämlich zwischen den Haaren im Abfluss hängen bleiben und dann verstopft euer Abfluss. Streng genommen sind Haare im Abfluss das Problem und nicht das Roggenmehl.
Aber keine Angst, dagegen kann man natürlich was machen.
So bereitet ihr euren Abfluss gut vor
Macht euren Abfluss mal richtig sauber. Rohrfrei hilft gegen Spack und was da sonst so innen an den Rohren klebt, aber löst natürlich keine Haare auf.
Also entweder einmal die Abdeckung aufschrauben und mit einer Pinzette oder einem Stab die Haare rausfischen oder ihr holt sie mit einem sogenannten TwistOut-Abflussstab heraus. Das ist ein Holzstab mit einem Gewinde, erfunden von einer Dame aus der Schweiz.
Im Anschluss reinigt ihr euren Abfluss mit selbstgemachtem, unweltfreundlichem Rohrfrei.
Eine Anleitung dazu plus Rohrfrei-Rezept findet ihr hier.
Für welchen Haartyp ist die Roggenmehl-Haarwäsche geeignet?
Die einzige Einschränkung, die ich kenne, ist eine Roggenunverträglichkeit. Ansonsten werden vor allem Menschen mit gereizter, juckender Kopfhaut, Schuppen und fettigen Haaren davon profitieren, denn diese Probleme bekommt man in der Regel mit Roggenmehl in den Griff – vorausgesetzt man hält die Ustellungsphase durch. 😉
Ist Roggenmehl auch für gefärbtes oder dauergewelltes Haar geeignet?
Ja, ist es, eine saure Rinse (Rezept in hier) vorausgesetzt. Ich selbst hatte knallbunt gefärbte Haare, als ich mit Roggenmehl anfing, wie man auf den Fotos in meinem ausführlichen Roggenmehl-Artikel auch sehen kann. Roggenmehl wäscht nämlich viel weniger Farbe aus dem Haar, sodass die Farbe länger hält.
Generell sind gefärbtes und dauergewelltes Haar pflegebedürftiger. Roggenmehl ist sehr pflegend, wie ich in diesem Artikel auch erkläre. Nicht umsonst benutze ich Roggenmehl auch als pflegende Gesichtsmaske. 😂
Die saure Rinse schließt nach der Haarwäsche mit Roggenmehl die Schuppenschicht. Das macht nicht nur das Haar direkt weicher und glänzender, sondern schließt auch die Pflege vom Roggenmehl schön ein.
Da Roggenmehl aber im Gegensatz zu Shampoo keine Stoffe enthält, die sich um die Schuppenschicht des Haars legen, um das Haar gesünder wirken zu lassen, kann man aber schnell den Eindruck bekommen, dass Roggenmehl das sowieso schon trocknere Haar austrocknet. Dem ist aber nicht so. Eine Portion Extra-Pflege könnt ihr eurem Haar gönnen, indem ihr abends Kokosöl in euer Haar einmassiert, vor allem gut in den Spitzen! Über Nacht kann das Öl dann schön einziehen (am besten ein Tuch übers Kopfkissen legen 😉). Am nächsten Tag dann eure Haare mit Roggenmehl waschen und eine saure Rinse hinterher.
Wie lange dauert die Umstellung?
Die Umstellungszeit varriert stark von Person zu Person. Es gibt Menschen, bei denen klappt das mit dem ersten Mal und andere, die brauchen Wochen. Das hängt stark vom Haut- und Haartyp sowie von den vorher verwendeten Produkten ab.
Unser Leben lang haben wir Shampoo benutzt. Ich finde, dann darf die Kofhaut und das Haar sich ruhig auch ein bisschen Zeit bei der Umgewöhnung gönnen. 😉
Das passiert während der Umstellung
- Die Kopfhaut muss erst lernen, dass nicht nur einmalig, sondern jedes Mal jetzt das natürlich Fett und somit die natürliche Schutzschicht weniger aggressiv abgetragen wird und deshalb auch weniger Fett nachproduziert werden muss, um diesen Verlust zu kompensieren. Am Anfang werden die Haare also schneller fettig. Mit der Zeit lernt die Kopfhaut aber, sich zu regulieren, sodass die Haare im Gegenteil deutlich langsamer fettig werden. Ich musste meine Haare früher mit Shampoo fast jeden Tag waschen. Jetzt muss ich sie nur noch jeden 4. bis 5. Tag waschen!
- Je besser die Kopfhaut lernt, sich wieder natürlich zu regulieren, desto stärker lassen Probleme wie Schuppen, gereizte, juckende Kopfhaut und oftmals Haarausfall nach (gilt aber nicht für erb- oder krankheitsbedingten Haarausfall).
- Die Rückstände von Shampoo, Haarspülungen, Haarkuren und anderen Produkten müssen erst einmal abgetragen werden. Das dauert und nicht alle Rückstände lassen sich komplett entfernen, wie z.B. Silikone. Diese Rückstände lassen die Haare sich oftmals wachsig anfühlen (👉 was ihr dagegen machen könnt schreibe ich weiter unten)
- Gefärbtes, dauergewelltes und geschädigtes Haar fühlt sich oftmals trockener an. Das liegt daran, dass die Rückstände von konventionellen Haarprodukten, die die Schuppenschicht verkleben und dem Haar so ein gesünderes Aussehen geben, sich abtragen (👉 was ihr dagegen machen könnt siehe weiter oben)
Bei mir dauerte die Umstellung ungefähr zwei Wochen, bis so die gröbsten Rückstände aus den Haaren raus waren und ich meine Haare so jeden 2. bis 3. Tag waschen musste. In den darauf folgenden Monaten konnte der Haarwasch-Rhythmus sich dann auf alle 4 bis 5 Tage ausgedehnt werden. Bei dem Rhythmus ist es bei mir auch hinterher geblieben.
Meine Haare sind bei der Umstellung fettig...
Ich kann diesen Drang sehr gut nachvollziehen, war bei mir ja auch so! Aber da muss man durch! Ich hatte mir damals immer eine Mütze aufgesetzt (ich hatte im Winter angefangen), weil meine Haare zu kurz zum Zusammenbinden waren. Jetzt gerade (es ist Hochsommer ☀️😅) versuche ich, auf die Water-Only-Methode umzusteigen und setze mir ein Käppi auf 😎 oder mache mir einen Zopf.
Was mir auch schon geholfen hat, noch einen weiteren Tag rauszuschlagen ist Trockenshampoo! Einfach Stärke (kann für dunkleres Haar auch mit Kakaopulver gemischt werden) mit einem großen Pinsel, z.B. Makeup-Pinsel, auf den Haaransatz verteilen, kämmen und den Überschuss mit den Händen aus dem Haar schütteln. Ich habe mal gesehen, dass Lush Trockenshampoo für 7,50€/50g verkauft. Zutaten: Stärke, Talk (wie bei Babypuder) und ätherische Öle als Parfümstoff... Öööhhh, ja....
Kann ich dazwischen auch Shampoo benutzen oder muss ich komplett umsteigen?
Beim Roggenmehl müssen sich Haare und Kopfhaut daran gewöhnen, was je nach Person durchaus auch einige Wochen dauern kann (siehe Frage oben). In der Zeit sollte auf gar keinen Fall mit etwas anderem gewaschen werden, denn gerade die Kopfhaut muss lernen, dass das Roggenmehl jetzt keine einmalige Ausnahme ist, sondern es jetzt so bleiben soll, sodass es sich lohnt, die Fettproduktion auch dauerhaft herunterschrauben kann.
Wenn Kopf und Haar sich dann einmal richtig darauf eingestellt hat, können ausnahmsweise auch mal Shampoo oder Haarseifen verwendet werden. Viele merken da gar keinen Unterschied, während ich sofort wieder Schuppen bekomme und meine Haare direkt wieder schnell nachfetten. Genau wie früher mit Shampoo. Aber sobald ich Roggenmehl verwende, ist alles wieder gut. Da brauche ich keine erneute Umstellungszeit, zum Glück!
Mehr zu Zero Waste Haarpflege
Von einem andauernden hin und her Wechseln würde ich euch aber abraten, vor allem, wenn ihr wie ich sowieso Probleme wie Schuppen u.Ä. habt. Damit sabotiert ihr euch im Grunde nur selber, weil Haar und Kopfhaut sich dann weder auf das Eine noch auf das Andere dauerhaft einstellen können. Außerdem kommen gerade bei konventionellem Shampoo oder Spülung wieder Rückstände ins Haar, die dann wieder rausgewaschen werden müssen.
Es schreiben mir tatsächlich viele Leser*innen, die fest davon überzeugt sind, dass Roggenmehl oder andere No-Poo-Methoden bei ihrem Haartyp nicht funktionieren oder sie nie aus dieser doofen Umstellungsphase herauskommen. Auf genauere Nachfrage stellte sich aber fast immer heraus, dass sie dazwischen immer Shampoo benutzen, weil ja zuerst die Haare schneller fettig werden... Wie man die Anfangszeit besser übersteht könnt ihr oben lesen.
Was mache ich dann beim Frisör, die benutzen ja dann Shampoo...
Es gibt viele Frisöre, die gar kein Problem damit haben, für einen Haarschnitt einfach nur die Haare nass zu machen und nicht zu waschen. Das aber am besten direkt am Anfang schon fragen, bevor man sich in den Stuhl setzt. Natürlich solltet ihr da mit frisch gewaschenen Haaren aufschlagen. 😉
Um Diskussionen zu vermeiden sage ich oft, dass ich die Inhaltsstoffe in Shampoos nicht vertrage und ich mir deshalb vorher Zuhause die Haare frisch gewaschen habe.
Ich habe früher auch Haarseife mit zum Frisör genommen, als ich mir die Haare noch hab färben lassen, denn da reicht es ja nicht, nur mit Wasser auszuwaschen. Wie oben gesagt, solange das eine Ausnahme ist, ist das halb so wild.
Witzig war, dass mein Frisör damals derjenige war, über den ich überhaupt die saure Rinse (Rezept hier) kennengelert hatte! Die hat er nämlich jedes Mal nach dem Färben bei mir statt der Haarkur gemacht, weil die Farbe so besser hält!
Ich kann das Roggenmehl nicht so gut verteilen. Woran liegt das?
Generell lässt sich die Roggenmehl-Paste nicht ganz so gut auf der Kopfhaut verteilen wie Shampoo oder Haarseifen. Es schäumt nicht und das kann ganz schön ungewohnt sein.
Erst einmal ist es wichtig, die Paste nicht zu dickflüssig anzurühren. Ich rühre sie so an, dass sie deutlich flüssiger als Shampoo ist und verwende sie sofort. Wenn ihr sie stehen lässt, dickt sie wieder nach. Das kann man auch machen, dann aber am besten vorher noch mal mit etwas Wasser verdünnen.
Wenn ihr wie ich sehr dichtes Haar habt, kann es auch helfen, einfach wie beim Haarefärben Scheitel zu ziehen, um da die Paste aufzutragen. Das muss aber nicht annähernd so penibel geschehen. Ich mach das mit den Fingern und nur so halb systematisch. Reicht vollkommen. 😇
Meine Haare fühlen sich mit Roggenmehl ganz komisch/wachsig an. Woran liegt das?
Das liegt entweder an den Rückständen vom Shampoo, das du vorher benutzt hast und/oder am harten Wasser.
Was mache ich, wenn es Shampoo-Rückstände sind?
In Shampoo stecken ganz schön viele Sachen, die sich um die Schuppenschicht des Haares legen und sie im Grunde verkleben, damit das Haar glänzender und gesünder erscheint. Silikone sind ganz typische Beispiele dafür. Woran es genau liegt, kann ich nicht sagen, aber meiner Erfahrung nach führen diese Rückstände dazu, dass das Haar sich komisch und wachsig anfühlt. Am harten Wasser konnte es nicht liegen, denn bei uns war das Wasser sogar ungewöhnlich weich für weiches Wasser.
Bei mir war der Unterschied sehr eindeutig festzustellen, weil ich genau mit der Umstellung auf Roggenmehl vor über drei Jahren auch damit anfing, meinen Undercut auf der einen Seite rauswachsen zu lassen. Das neue Haar fühlte sich phänomenal an – gesund, weich, kräftig und glänzend. Das alte Haar war schwer, irgendwie wachsig und lag doof. Mit der Zeit legte sich das, aber der Unterschied war dennoch immer wahrnehmbar.
Die Lösung: Nach Ariana vom Blog Paris to Go könnt ihr die Rückstände zumindest zum Teil entfernen, indem ihr in einer verdünnten Konzentration etwas Kernseife in Wasser auflöst, in eine Sprühflasche sprüht und auf euer trockenes Haar aufsprüht, bis die Flüssigkeit eure Kopfhaut erreicht. Danach die Haare gut unter der Dusche mit Wasser auswaschen und dabei gut massieren (mehr dazu hier).
Was mache ich, wenn es am harten Wasser liegt?
Kalk kann in Verbindung mit dem Sebum (das sind die natürlichen Fette von Kopfhaut und Haar) eine wachsige Schicht auf Kopfhaut und Haar hinterlassen. Das gilt übrigens auch für die Verwendung von "echter" Seife, denn die besteht aus verseiften Ölen. Das ist der wachsige Fettrand, der sich an der Duschwanne bildet und den ihr übrigens mit diesem Allzweck-Reiniger entfernen könnt 😉.
Eine saure Rinse verschafft da Abhilfe. Rezept und Anwendung findet ihr hier. Ich selbst bin ja sowieso ein ganz großer Fan der sauren Rinse mit Apfelessig. Apfelessig ist etwas säuerlicher als der natürliche Säureschutzmantel der Haut, aber verdünnt und danach wieder mit Wasser ausgespült scheint es nicht viel auszumachen – und ich bin als Neurodermitikerin da echt empfindlich.
Wenn ihr noch mehr Fragen habt, hinterlasst sie gerne unten als Kommentar! 🙂
Lavendel meint
Hallo Shia!
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir vielleicht bei meinem Problem helfen könntest!:)
Ich benutze nun auch seit September Roggenmehl als Shampoo (plus saure Rinse) und war am Anfang auch sehr begeistert!
Leider habe ich nun Probleme mit Trockenheit und teilweise auch Haarbruch in den Längen und Spitzen bekommen, auch wenn ich nach dem Waschen noch etwas Öl einknete. Und ab und zu auch nur mal „water only“ einschiebe um mehr Sebum in die Längen zu bekommen.
Hast du da vielleicht einen Tipp? Oder gehört das vielleicht auch einfach zur Umstellungsphase?
Bin gerade etwas unsicher, ob ich weiter machen möchte bzw sollte.
Ganz liebe Grüße!
Shia meint
Hi Lavendel!
Das klingt ja tatsächlich ziemlich krass... Mein Tipp wäre es auch gewesen, nach dem Waschen etwas Olivenöl oder Kokosöl (Olivenöl ist pflegender, aber "schwerer") in die Spitzen zu kneten. Das gehört auf jeden Fall nicht zur üblichen Umstellungsphase – es sei denn, deine Haare sind halt von vorher z.B. durchs Färben, Dauerwelle oder z.B. einem Badeurlaub am Meer (Kombination von Salzwasser + starker Sonneneinstrahlung) geschädigt und daher brüchig.
Für mich klingt es (so weit ich das so per "Ferndiagnose" einschätzen kann) danach, dass du vorher Haarprodukte (Shampoo, Spülung, Kuren) mit Silikonen oder ähnlichen flüssigen Kunststoffen verwendet hast. Denn die Kunststoffe darin legen sich um die Haare und dadurch fühlen sie sich weniger trocken und spröde an – und sind natürlich auch etwas dicker, was gegen Haarbruch hilft.
Ich hatte das jetzt am Anfang bei weitem nicht so krass wie du. Ich hatte ja wie man auf Bildern hier auch noch sieht, knallbunte Haare. Die gefärbten Haare waren sowieso immer recht trocken und hatten auch schlimmer Spliss als die ungefärbten Haare. Inzwischen sind meine Haare ja seit über vier Jahren schon ungefärbt. Die vorher schon geschädigten Haare sind's allerdings auch geblieben und haben sich, nachdem die Silikonschicht sich weitesgehend weggewaschen hatte auch etwas trockener angefühlt. Dafür sind aber die anderen Haaren sehr viel gesünder nachgewachsen und ich habe seitdem gar keinen Spliss mehr.
Wenn deine Haare in den Spitzen geschädigt sind, würde ich dir (wie gesagt, so gut ich das halt aus der Ferne machen kann, ohne deine Haare zu sehen) empfehlen, deine Haare mal nachschneiden zu lassen. Mein Friseur früher hat mal gesagt, dass das seiner Meinung nach das Einzige ist, was da hilft, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist (da ging es um eine Kundin, die ihre Haare Zuhause selbst zu stark blondiert hatte und die traurigerweise echt am Ansatz Haarbruch hatte...).
Ab da dann vorbeugende Maßnahmen, also gerne Öl in die Spitzen kneten, Haarkuren aus dem Unverpackt-Laden (die, die ich kenne basieren nämlich auf auf Ölen) oder den Kokosöl-Klassiker anwenden: Abends Kokosöl großzügig einkneten, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag auswaschen. Nicht zu oft zu heiß föhnen, sanfte Haargummis benutzen, aufpassen, dass die Haare nicht verfilzen (z.B. beim Schlafen lieber einen lockeren Dutt machen), und natürlich nicht zu krass färben usw.
Ich hoffe, ich konnte dir zumindest ein bisschen weiterhelfen!! Ich drücke dir die Daumen und würde mich auch freuen, wenn du berichtest, wofür du dich entscheidest und wie du damit dann fährst!
Liebe Grüße,
Shia
Martina meint
Welches Roggenmehl eignet sich am besten? Ich nutze zur Zeit das 1150er zum Waschen, könnte mir aber vorstellen, dass ein 997er Mehl besser funktioniert.
Turtle1 meint
Hallo! Dein Blog ist wunderbar und sehr inspirierend. Ich hätte eine Frage zu deinem Verlauf mit der Roggenmehl-Wäsche. Als du das erste Mal Roggenmehl verwendet hast, wie viele Tage hast du dann gewartet mit der nächsten Roggenmehr-Haarwäsche und wie hast du dann die Abstände jeweils verlängert? Ich habe meine Haare zuletzt vor 4 Tagen mit Shampoo gewaschen und wollte direkt auf WO umsteigen, jedoch wurde mir geraten zuerst die Roggenmehl-Methode anzuwenden und dann auf WO.
shia meint
Hey Turtle,
das ist wirklich von Person zu Person ganz unterschiedlich (und kann außerdem von der Wasserhärte abhängen)! Wie es bei mir war sagt also gar nichts darüber aus, wie es bei dir sein wird!!
Ich habe meine Haare einfach immer gewaschen, wenn sie fettig waren. Irgendwann wurden halt die Abstände dazwischen von allein länger. Wenn du dein Leben lang deine Haare mit Shampoo gewaschen hast, müssen sie sich einfach erst umgewöhnen. Direkt auf WO umzusteigen kann dann hart sein, weil deine Kopfhaut noch gewohnt ist, dass sie alle paar Tage durch Shampoo stark entfettet wird und deshalb noch im Rhythmus ist, viel Fett zum Ausgleich nachzuproduzieren. Aber es kann auch sein, dass du zu den Menschen gehörst, wo das auch direkt klappt. Roggenmehl ist da einfach ein schöner Zwischenschritt, weil es zwar Fett entfernt, sodass deine Haare sich nach dem Waschen nicht fettig anfühlen, aber nicht so stark wie Shampoo, wo ja oft die Kopfhaut gereizt ist, was Menschen mit empfindlicher Kopfhaut schnell merken (z.B. durch jucken und Schuppen).
Wenn WO bei dir erst mal nicht so gut funktioniert, kannst du ja immer noch schauen, ob du nicht erst mal Roggenmehl benutzt.
Liebe Grüße,
Shia
Jennifer meint
Liebe Shia,
ich habe ein Problem.. Es ist so, dass sich meine Haare immer wachsig und klebrig anfühlen. In meiner Haarbürste sammelt sich immer wieder ein weißer Belag, den ich gründlich auswasche. Ich habe vorher Naturkosmetik benutzt, aber davon bekomme ich starke Schmerzen, vor allem am Hinterkopf. Unser Wasser liegt bei einem Härtegrad von 18. Auch eine saure Rinse hilft nicht, die benutze ich bei jeder Wäsche.. Ich bin total verzweifelt und möchte mich so gerne von Shampoo befreien. Ich habe auch Angst, dass ich jetzt sofort wieder von vorne anfangen muss, weil ich einmal Shampoo benutzt habe.. Was soll ich tun, um meine Haare endlich wieder weich zu bekommen ohne das ich Shampoo benutze?? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Vielen Dank im Voraus!!
LG Jenni
marion meint
Das hatte ich am Anfang auch oft. Was mir geholfen hat:
- Am Anfang die Waschintervalle verkürzen (alle 2 Tage z.B)
- das Roggenmehl hochdosieren (war ein richtiger zäher Brei)
- alle 2 Monate habe ich ganz verdünntes Shampoo verwendet um den alten Wachsbelag wegzukriegen. Das musste ich nur 2x ingesamt machen, dann war das Problem weg und das schwache Tensid im Roggenmehl hatte die Chance wieder direkt am Haar zu wirken.
- eine Natronwäsche (habe ich abe rnie gemacht). Natronwäsche ist so das schärfste Tensid, was du im no-poo-Bereich nehmen kannst, trocknet aber ziemlich aus.
Alana meint
Hi.
Ich benutze das Roggenmehl nun seit einem Monat, habe aber noch nicht wirklich einen befriedigendes Ergebnis. Ich nutze kein normales shampoo zwischendurch, nur Trockenshampoo.
Es gibt Tage, da sind die super fluffig und fühlen sich normal frisch gewaschen an und an anderen Tagen sind sie kletschig und schwer. Dazu kommt noch , dass ich immer Rückstände in den Haaren habe. Egal wie gründlich und lange ich auswasche, man sieht im trockenen Zustand Mehlrückstände. Hast du da vielleicht noch einen Tipp?
Die saure Rinse verstärkt zudem noch das Schwere und Kletschige
mario meint
Die Paste dünnflüssiger machen und einen sehr harten Wasserstrahl verwenden, hat bei mir geholfen. Und "strategisch" den Kopf abspülen, die Strähnen hochhalten und von oben nach unten ausspülen. Und das mehl nicht in warmem Wasser, sondern kaltem auflösen verhindert Bröckchen.
Anonymous meint
Das habe ich leider alles schon probiert, aber hat nichts geholfen. Trotzdem danke für die Antwort! Mittlerweile habe ich dem ganzen wieder abgeschworen.