Jeden Sonntag gibt es um 15:30 Uhr bei COSMO-Radio von mir etwas zu Nachhaltigkeit auf die Ohren! COSMO ist das internationale und interkulturelle Hörfunkprogramm und eine gemeinschaftliche Produktion von den öffentlich-rechtlichen Sendern WDR, Radio Bremen und Rundfunk Berlin-Brandendenburg.
Zu empfangen in NRW auf 103,3 MHz, in Bremen und Teilen Niedersachsens auf 96,7 MHz, in Bremerhaven auf 92,1 MHz und in Berlin und Umgebung auf 96,3 MHz.
Ich bin eine große Freundin des papierlosen Daseins und den Drucker bediene ich eher selten. Ich pflaume auch jeden an, der mir ohne Sinn und Verstand irgendwelche Internetseiten ausgedruckt auf den Schreibtisch legt - oder Mails! Aaaaarghrrr! Aber so ganz papierlos klappt’s bei mir dann doch nicht. Ziemlich nah an diesem Zustand ist Shia Su, unsere COSMO-Nachhaltigkeitsexpertin!
Shia, wie papierlos bist du eigentlich? Komplett? Ganz ohne? Geht das?
Nee, schön wär’s! Ich würd sagen, dass ich wahrscheinlich da schon ziemlich nah am Minimum bin, aber gerade was Behörden angeht, geht’s manchmal nicht papierlos. Meine Krankenkasse besteht da auch bei einigen Sachen auf Papierverkehr. Da bringt’s auch nix, wenn ich argumentiere, dass ein Din-A4-Blatt in der Produktion 10 Liter Wasser verbraucht und geschätzte 20-40% des Holzes weltweit aus illegaler Rodung kommen. Alles schon probiert ;). Auch schon bei der Wahlbenachrichtigung… Ich kriege sie natürlich trotzdem weiterhin. Aber vielleicht – könnte ja sein -wenn nur genug Leute nachfragen, könnte sich ja irgendwann was ändern...
Genau! Schwarmpower! Shia, du hast wahrscheinlich auf deinem Briefkasten auch einen großen “keine Werbung!”-Sticker. Oder wie verhinderst du die Papier-Werbeflut?
Genau so einen Sticker hab ich am Briefkasten!
Halten sich aber die Austräger wirklich dran?
Die meisten ja. Allerdings reicht “keine Werbung” auf dem Briefkasten häufig nicht aus, um auch die kostenlosen Zeitungen loszuwerden. Bei mir steht “Keine Werbung und keine kostenlosen Zeitungen”. Allerdings hält das auch nicht jede Zeitung ab. Da hilft es, einmal kurz dort anzurufen. Die notieren sich dann den Namen und die Adresse, das sollte dann auch klappen. Es sei denn, es Werbung, die direkt an dich adressiert ist, also mit Namen und so.
Werbepost von Kundenkarten und so’n Zeug?
Genau. Kundenkarten, Punkte-Programme, Kataloge und so. Die habe ich mal alle in einem Schwung in so ’nem Anfall abbestellt. Ich hatte einfach die Schnauze voll von Werbung überall. Und wenn man das weg hat, hat man seinen Papiermüll schon um den Löwenanteil reduziert.
Ich hab aber schon noch mehr Papier rumfliegen. So alles Mögliche halt. Belege für die Steuererklärung zum Beispiel. Was kann ich da denn machen?
Ah, die Steuererklärung. Die geb ich ja elektronisch ab. Wo es geht frage ich auch nach digitalen Belegen, das klappt immer häufiger. Meine ganzen Bankbelege und sowieso meine ganzen Bankgeschäfte erledige ich komplett online. Und Fahrkarten kaufe ich lange schon nur noch als mobile Tickets, also brauche ich nur noch mein Handy vorzuzeigen. Das geht inzwischen eigentlich bei allen Verkehrsunternehmen. Wo es eher manchmal mit dem Online-Ticket tricky wird ist bei Eintrittskarten. Aus irgendeinem Grund wird häufig verlangt, dass das Online-Ticket ausgedruckt wird.
Das ist ja auch ganz schön schwachsinnig, denn ich kaufe ein Ticket online, weil ich nicht dafür in der Weltgeschichte rumgondeln will und – damit ich es nicht als Papierticket habe, sondern auf meinem Telefon, was ja immer bei mir ist.
Genau! Ich drucke die auch prinzipiell nicht aus. Da ist ja eigentlich immer ein Code drauf, der gescannt wird. Ich halte den Code einfach auf meinem Handy hin und falls wirklich nachgefragt wird, erkläre ich, dass ich keinen Drucker habe – stimmt ja auch – und ich es zeitlich leider, leider nicht mehr geschafft habe, das Ticket irgendwo ausdrucken zu lassen. Dabei freundlich sein, vielleicht noch einen lustigen Spruch hinterherschieben und dann kommt man eigentlich gut durch. 😉
Lena
Hallo liebe Shia, hallo liebe andere,
ich frage mich, ab wie viel Kilo Papiermüll im Monat sich wohl ein Tablet lohnt.
Du hattest meine ich schon einmal ein richtiges Buch mit einem Kindle verglichen, das fand ich sehr spannend.
Ich schreibe sehr viel (per Hand, weil Formeln und so), da fällt natürlich viel Papiermül an. Das Schmierpapier von der Uni, Freunden und mir reicht dabei nicht komplett aus, weil das bereits von ihnen selbst genutzt wird.Da könnte also ein Tablet schon helfen. Allerdings brauche ich auch nicht mehr als die Funktionen Aufschreiben, Abspeichern und Archivieren. Ich würde also einen Großteil der eingebauten Technik gar nicht nutzen. Ist es dann überhaupt sinnvoll, so ein Ding zu kaufen?
Ganz liebe Grüße
Lena
Anonymous
also ich war schon oft Wahlhelfer und auch Wahlsachbearbeiter bei einer Gemeindeverwaltung. Dass gerade im Wahlbereich viel mit Papier gemacht wird (man denke nur an die vielen Stimmzettel) ist auch Ausfluss dessen, dass eine Wahl nicht manipulierbar sein soll. Und bei irgendwelchen Wahlautomaten ist das wohl leichter möglich als beim guten alten Papier.
Britta
eben, genau so mach ich das mit Resten von ausgeschnittenen Dingen, Rückseiten von Briefen usw: https://blog.erbsenprinzessin.com/2019/02/makesmthng-upcycling-schnittmuster-ausdrucke/
Bahareh
Hallo,
Dieser Satz wird meinen Emails hinzugefügt:
SAVE PAPER - THINK BEFORE YOU PRINT!
Anonymous
Ich hab auch meine nicht mehr gebrauchten Zettel (bei A4) geviertelt und als notitzzettel weitergenommen. Vor allem durch mein Schulzeug kommt da einiges zusammen..
Marina
Alte Briefkuverts eignen sich übrigens auch hervorragend als Notiz-/Einkaufszettel, mache ich schon ewig - funktioniert prima und ich muß praktisch keine Blöcke kaufen.
Luthien
Hallo Shia,
als Wahlhelferin kann ich dir sagen, dass du die Wahlbenachrichtigung deshalb nicht digital erhalten/abbestellen kannst, weil sie im Wahllokal eingesammelt, gezählt und die Anzahl mit der der Stimmzettel und der Haken im Wählerverzeichnis verglichen wird. Es soll ja niemand zwei Mal wählen und muss halt leider alles seine Ordnung und Richtigkeit haben.
Ganz viele liebe Grüße
Tina
Am besten keine Paypalkarten und ähnliches benutzen und auch nicht an Gewinnspielen usw. teilnehmen, denn da wird gerne mit Adressen gehandelt was dann unerwünschte Werbesendungen nach sich zieht. Wenn adressierte Werbung unbekannter Absender im Briefkasten landet kann man sie ungeöffnet mit dem Vermerk "Annahme verweigert" zurück gehen lassen. Nach meiner Erfahrung kommt dann nichts mehr von denen.
Zusendungen von onlineshops oder Versandhandel, bei denen ich Kundin bin, schreibe ich umgehend per Email an, dass ich keinerlei Kataloge und Werbung wünsche, egal auf welchem Weg.
Seit ich das konsequent so handhabe hat sich mein adressierter Werbemüll auf fast null reduziert!
Manchmal liegen Paketsendungen Rechnungen in Briefumschlägen bei, die ich auch aufhebe und wiederverwende. Auch wenn es rote sind, ist doch egal. 😉
Übrigens ein toller Blog, Shia. So schön unverkrampft, aber sehr wertvolle Beiträge!
Jessi
Wenn man tatsächlich mal schriftlich antworten oder kommunizieren muss (z.B. Krankenkasse, Vertragskündigungen,...) kann man das Anliegen auch super handschriftlich auf das auffordernde/betreffende Schreiben oder auf die Rückseite alter Schreiben oder Blätter/Werbung/veraltete Kopien verfassen. Sieht anfangs etwas gewöhnungsbedürftig aus, hat aber Gültigkeit.
Janine
Vielen Dank für sie äußerst nützlichen Ratschläge.