Ilka gibt euch hier einen Einblick in einen typischen Tag im Leben ihrer veganen Zero Waste Familie von morgens bis abends.
Inhaltsverzeichnis:
Welche Motivation uns antreibt
So ein Leben mit Kindern zu führen ist zeitweilig wirklich sehr anstrengend. Wir leben nicht vegan, weil wir das aus ethischen Gründen so sinnvoll fanden. Meine Kinder und ich haben nacheinander unterschiedliche Unverträglichkeiten gegen unterschiedliche tierische Produkte entwickelt. Ich lebe seit dreieinhalb Jahren so, mein Mann seit zweieinhalb Jahren und die Kinder seit zwei Jahren. Ich habe seit her so viele Berichte über Massentierhaltung, Umweltverschmutzung und Ausbeutung von Arbeitern in der "dritten Welt" gelesen, dass ich heute sagen kann, wir vier sind inzwischen Veganer aus ethischen Gründen.
In der Zeit in der ich Zero Waste Home las, waren wir eines Tages in Büsum. Das liebe ich so sehr an unserem Wohnort, wir leben so zentral in Schleswig-Holstein, dass wir es gleich weit an beide Meere haben und oft dort hin fahren. An diesem einen Morgen, war es die Nacht zuvor sehr stürmisch. Wir konnten gar nicht ganz ans Wasser ran gehen. Nicht weil grade Ebbe war, nein es war Flut. Aber zwischen uns und dem Wasser lag so viel angespülter Müll, dass es uns wirklich alle traurig machte.
Meine Kinder werden hier vermutlich noch in achtzig Jahren leben. Ich will, dass die Welt dann noch ein lebenswerter Ort ist.
Ein Einblick in unseren Alltag
Unsere Eckdaten
Ich (Ilka) lebe mit meinem Mann und unseren beiden Kindern auf dem norddeutschen Land. Meine Eltern haben ein großes altes Bauernhaus, auf dessen Dachboden wir uns eine schnuckelige kleine Wohnung gebaut haben. Das dazugehörige Grundstück ist tierisch groß und meine Eltern sind froh, dass sie es jetzt mit uns teilen können. (Wir gehen uns auch nicht auf den Zeiger und laufen uns nur über den Weg, wenn wir das wollen 😉)
Einerseits bauen wir uns hier (ganz, ganz langsam) in Eigenarbeit ein Haus und andererseits steht uns ein beachtenswertes Stück Garten mit viel Platz zum Spielen und gärtnern zur Verfügung. Meine Eltern haben einen großen Bestand an alten Obst- und Nussbäumen, an denen wir uns bedienen dürfen. Außerdem ist mein Vater ein gestandener Hobby-Gärtner, der uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Und im Sommer dürfen wir uns reichlich an seiner eigenen Gemüseernte bedienen.
Mehr Zero Waste mit Kindern
Wie machen wir das mit dem Einkauf?
Einmal die Woche gehen wir auf einem Wochenmarkt im Nachbarort Gemüse einkaufen. Der Ort ist gute acht Minuten Autofahrt entfernt. Einmal im Monat decken wir uns bei Unverpackt-Kiel mit den übrigen, trockenen, Lebensmitteln ein. Nach Kiel fahren wir mit dem Auto pro Strecke eine Stunde. Darum versuchen wir diese Einkäufe so gut wie möglich zu koordinieren.
Hin und wieder hat mein Mann beruflich in Kiel zu tun, dann erledigt er die Einkäufe dort gleich allein.
Und für alle, die es wegen der Nachhaltigkeit interessiert: Ich erwähne im nachfolgenden Artikel immer wieder, dass wir Auto fahren, und das ist natürlich nicht besonders umweltbewusst. Also, wir haben ein Auto. Meine Eltern haben zwei Wagen und da mein Vater inzwischen Rentner ist, kann ich mir sein Auto gelegentlich ausleihen.
In unserem Ort leben irgendwas zwischen dreihundert und vierhundert Einwohner. Wir haben hier keine Schulen, keine Supermärkte, keine Tankstellen - wir müssen zwangsweise immer in einen der nächst größeren Orte, wenn wir etwas brauchen. Es gibt bei uns im Ort einen Kindergarten (je nach Wetterlage fünf bis zehn Minuten mit dem Rad entfernt), einen Bäcker (gegenüber vom Kindergarten), eine Gaststätte und eine Bonbon-Fabrik im Familienbetrieb (ja, sie haben auch zum Glück einige vegane Naschies, die wir tatsächlich auch in unsere eigenen Container bekommen, ist aber sehr teuer). Das wars. Einige Male am Tag fährt ein Schulbus, der die Kinder zur Schule und wieder zurück bringt. Wir sind also auf mindestens ein Auto angewiesen, und wenn meine Eltern nicht zufällig meine Nachbarn wären, würden wir zwei Autos haben. (Es sei denn es gäbe zufälligerweise direkt hier eine andere Car-Sharing-Option.)
Wir werden hier nicht wegziehen, um bessere zerowaste Einkaufsmöglichkeiten zu haben. Wir haben hier einen Blick über grüne Wiesen und kleine Wälder, bis zum Horizont. Nachts ist es bei uns wirklich dunkel und nachdem die Straßenlaternen aus sind, kommt das einzige Licht vom Mond und von den Sternen. In der warmen Jahreshälfte spielt sich unser Leben fast nur draußen ab. Wir lieben unser zu Hause. Klingt kitschig, ist aber tatsächlich so.
Leben wir vollständig zerowaste? Ich ja. Meine Familie schafft das noch nicht. Aber seht selbst!
Hier ist unser Alltag
Heute Morgen standen mein Mann und ich, wie immer, irgendwann zwischen viertel nach fünf und halbsechs auf. Ab ins Bad: Hier sieht es fast schon perfekt nach zerowaste aus. Fast: Die Kinder halten immer noch an ihrem Shampoo, Duschgel und zwei unterschiedlichen Zahnpasta-Sorten fest. Außerdem tummeln sich noch zwei Tuben Sonnencreme vom Sommer, bei denen ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob ich sie entsorgen soll oder nicht. Kinderhaut ist ja nun doch etwas empfindlicher und ich muss gestehen, dass ich bisher noch nicht weiter recherchiert habe, zu diesem Thema. Außerdem hat mein Mann einen absoluten Rasierfimmel und hat deshalb eine größere Auswahl entsprechender Produkte (ganz vorbildlich reduziert er sie allmählich). Ansonsten findet man hier vorbildlich feste Seifen, Rasierhobel, Bambuszahnbürsten, selbstgemachtes Zahnpastapulver, sowie Bodyöl und unsere Versuche von selbstgemachtem Deo und selbstgemachter Bodybutter. Außerdem brauche ich noch mein Bio Makeup-Puder auf und ich habe noch eine Deo-Flasche und zwei kleine Parfum-Fläschchen.
Nachdem wir im Bad fertig sind, fährt mein Mann meist kurz zum Bäcker hoch und holt Brot und Brötchen in einem unserer tausend Baumwollbeutel.
Dann schmiert er Frühstücksbrote für die Kinder und ein Pausenbrot für den Großen.
Der Kleine bekommt einmal die Woche einen Glas-Container mit Aufschnitt und veganer Margarine mit in den Kindergarten. Im Kiga wird das Frühstück für alle nichtveganen Kinder gestellt. Es gibt frisches Obst und Gemüse, frisches Brot vom Bäcker, Aufschnitt, selbstgemachte Marmelade etc. Also richtige Tischkultur. Darum werden wir noch sehr lange verpackte vegane Aufschnitt-Alternativen kaufen müssen. Er möchte eben etwas auf dem Brot liegen haben, was so aussieht, wie das was die anderen Kinder haben. Wir haben leider keine vegane bzw. vegetarische Frische-Theke in der Nähe bei der wir wenigstens mal fragen könnten, ob wir diese Produkte unverpackt kaufen können. In Kiel auf dem Markt steht samstags immer ein veganer Stand mit Kuchen und unterschiedlichen veganen Ersatzprodukten wie Wurst, Seitanrouladen etc. Sie würden uns einige Sachen, die sie sowieso ausgepackt da haben, unverpackt verkaufen. Den Kuchen und diese wahnsinnig hübschen Torten, die sie haben, verkaufen sie uns stückweise unverpackt. (Und es schmeckt auch alles super!!) Allerdings steigen sie nicht in das Unverpackt-Geschäft mit ein und sie wissen auch noch nicht ob der Marktstand im kommenden Jahr weiter betrieben wird, da sie grade dabei sind ein Café zu eröffnen, in dem sie auch weniger unverpackt verkaufen werden, da sie dort weniger Platz haben.
Weiter im Tagesablauf: Die Kinder werden zum Bus und zum Kiga gebracht. Dann kommt mein Mann noch mal kurz nach Hause und wir räumen gemeinsam noch schnell auf, bevor er los muss. Nachdem ich im Februar Zero Waste Home von Bea Johnson gelesen hatte, haben wir unseren Besitz bereits drastisch reduziert. Und das Aufräumen ist wirklich einfacher geworden. Außerdem nehme ich mir immer wieder mal spontan eine Schublade oder einen Schrank vor und leere ihn komplett aus. Zurück lege ich nur, was benutzt wird. Trotzdem haben wir immer noch tierisch viel Zeugs. Und dabei empfinden Besucher es teilweise bereits als sehr leer und hallig in unserer Wohnung. Ich finde, es müsste noch viel mehr weg. Aber für viele Dinge ist die Familie noch nicht bereit und andere Sachen brauchen wir tatsächlich auch noch. Manchmal muss ich mich auch daran erinnern, dass wir vier Personen in einer kleinen Wohnung sind und darum auch zwangsweise einige Aufbewahrungsorte ziemlich voll wirken.
Zwischen elf und zwölf Uhr beginne ich meist zu kochen. Ich gewöhne mir grade eine neue Wochen-Routine an. Ich bemühe mich momentan nur noch vegane zerowaste Lieblingsgerichte für die Kinder zu kochen. Das klingt einfacher als es ist. Unsere Kinder sind zwar in der Summe recht gute Gemüse-Esser, aber wählerisch sind sie trotzdem - und zwar sehr. Sonntags koche ich immer ein sehr großes Mittagessen. Bewusst.
Wir essen dann fast drei Tage davon. Allerdings unterschiedliche Gerichte. Es gibt stets: Kartoffeln, weiße Soße, zwei bis drei Gemüsesorten und Bohnen- oder Linsenfrikadellen. Dann werden an den nächsten beiden Tagen daraus, Suppen, Bratkartoffeln, Restepfannen usw. gekocht. Das klappt recht gut.
Außerdem gibt es als Faustregel, nachdem die Sonntagsreste vollkommen weg sind immer Pasta (wahlweise mit Pesto oder vorgekochter, tief gefrorener Tomatensoße). Es entwickelt sich so allmählich.
Die Windelfrage
Wir brauchen noch Windeln für den Kleinen. Einerseits unheimlich teuer, andererseits die Umweltsünde schlechthin. Mal ganz abgesehen von all den gesundheitsschädlichen Dingen, die in diesen Windeln gar nicht vorhanden sein sollten. Aber Klartext: In meinen Augen ist die einzige sinnvolle Option zu Wegwerfwindeln eine windelfreie Erziehung. Es gibt diesbezüglich sehr gute Literatur, die ich jedem, der sich damit eingehender befassen will, nur wärmstens empfehlen kann. Stoffwindeln sind für mich keine Alternative.
- Unsere Kinder sind sehr groß und wachsen tierisch schnell. Ich müsste ständig neue Stoffwindeln nach kaufen. Was mache ich dann mit denen, aus denen mein Kind rausgewachsen ist?
- Auch Stoffwindeln enthalten einige Stoffe, die an der Haut nichts zu suchen haben.
- Wer wäscht die ganzen Stoffwindeln, zu all der übrigen Wäsche, die ich bereits habe? Angepasst an unseren Verbrauch finde ich, steht der Reinigungs-Aufwand nicht im Verhältnis zum Nutzen.
Ich weiß, dass sich bei diesem Thema wirklich die Geister scheiden. Ich kann auch die andere Seite nachvollziehen. Aber wir haben uns gegen die Stoffwindeln entschieden. (Am Ende wegen des finanziellen Aufwandes. Sie sind mir echt zu teuer.) Wer das durchzieht, vor dem ziehe ich meinen Hut. Alle Achtung.
Wir haben also Wegwerfwindeln. Wir sind uns jedoch unserer Verantwortung in Bezug auf dieses Thema sehr bewusst und motivieren unseren Kleinen daher ohne Windel auszukommen. Unser Windelverbrauch hat sich seither drastisch gesenkt.
Ich wasche eigentlich mittwochs und donnerstags. Wir haben zwei große Baumwollsäcke zu Waschsäcken umfunktioniert. Und das reicht. Wenn die beiden voll sind habe ich ca. 3 Maschinen Wäsche plus zusätzlich noch die Handtücher aus dem Bad und unsere Einkaufsbeutel. Spätestens freitags nachmittags liegt die Wäsche wieder gebügelt in den Schränken. Es sei denn es muss mal zwischendurch gewaschen werden, weil im Spieleifer alle Klamotten aufgebraucht wurden. Das kommt vor. Wir haben aufgeräumte Kleiderschränke mit abgezählter Kleidung. Das hilft sehr die Wäscheberge einzugrenzen.
Und was kostet das?
Es interessiert euch sicherlich wie viel Geld wir ausgeben. Ich kann leider keine genaue Auskunft geben. Wir befinden uns immer noch in einem Prozess in dem wir uns zurecht suchen. Es gibt noch viele Produkte, die wir weiterhin kaufen wie Windeln, Saft, Süßigkeiten und Knabberkram für die Kinder, sowie die bereits erwähnten Ersatz-Produkte. Außerdem haben wir immer noch keine akzeptablen Alternativen für Geschirrspülmittel, Bratöl, faitrade Bio-Kaffee. Also zwischen dreihundert und fünfhundert Euro nur für Lebensmittel ist momentan so ziemlich alles möglich. Für die unverpackten Einkäufe haben sich jedoch einige feste Werte eingependelt. Im Unverpackt-Kiel bezahlen wir meist achtzig bis neunzig Euro und auf dem Markt sind es fast immer fünfzig Euro. Würden wir also nur noch diese beiden Lokalitäten zum Einkaufen nutzen wären wir bei sehr konstanten zweihundertachtzig Euro. Die meisten Familien die ich kenne, liegen bei ähnlichen Werten oder weit darüber. Ich kenne nur wenige, die mit vier Personen darunter liegen.
Wie viel Müll produzieren wir?
Unsere Müllbilanz: Unser Müll, sowie der gelbe Sack, werden alle zwei Wochen geholt. Bei der nächsten Abholung werden wir vermutlich eine halbe Tonne Müll (40 Liter) und einen gelben Sack haben (trotz Adventszeit). Das ist für eine vierköpfige Familie einigermaßen wenig. Im Februar (2015) hatten wir noch eine bis zum Brechen volle Tonne Müll und drei bis vier gelbe Säcke, alle zwei Wochen.
Ich selber habe diesen Lebensstil vollständig adaptiert und sammele meinen Müll seit ca. vier Wochen in einem Glas.
Es entwickeln sich jedoch jeden Tag neue Dinge. Seit ich wieder blogge, vor allem über zerowaste, ist das Thema auch für meinen Mann noch einmal viel gegenwärtiger geworden. Er achtet jetzt selber mehr darauf, dass er beim Markt absolut keine Verpackung mehr mitbringt (O-Ton: "Wir hätten gern 12 Mandarinen, aber bitte nur die ohne Papierverpackung. Und ein Bund Petersilie - können Sie mir die gleich ohne Gummiband mitgeben?" ❤️❤️). Den Kindern gefallen immer mehr von meinen neuen zerowaste-Rezepten und sie kaufen nun auch gern Spiele secondhand statt neu. Als ich die erste Fassung dieses Artikels geschrieben hatte, das ist zwei Wochen her, hatte ich noch geglaubt, dass ich es niemals schaffen würde meine Kinder vollständig für diesen Lebensstil zu begeistern. Aber jetzt denke ich, dass sie noch ein gutes Stück weiter gehen werden.
Die bisherige Umstellung hat zehn Monate gedauert. Bis wir auf dem Markt wussten welche Mengen dieser neu zusammen geordneten Lebensmittel wir brauchten, das dauerte ungefähr zweieinhalb Monate. Wir mussten uns auf das teilweise saisonale Angebot erstmal einstellen. Und im unverpackt Kiel haben wir ungefähr 7 Monate gebraucht, momentan feilen wir noch an den Feinheiten.
Wollt ihr mehr darüber erfahren, was es bedeutet, als Familie in Deutschland zero waste zu leben? Dann schaut doch auch bei Steffis Blog Zero Waste Familie vorbei.
Tobias Spranger
Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich finde es toll, wie ihr das als Familie macht. Ich bin zeitweise Veganer und denke, dass Veganer die besseren Menschen sind, wenigstens wenn es um die Tiere geht. Es ist für mich keine schöne Vorstellung, eine Tier oder dessen Teile zu essen. Erst recht nicht, wenn ich an Massentierhaltung denke. Da verzichte generell drauf. Das sollte sich wirklich jeder überlegen, ob er das unterstützen möchte. Leider ist es wohl für die meisten recht schwierig, liebgewonnene Gewohnheiten zu ändern. Erst recht, wenn sie bereits lange bestehen.
Man schwimmt sozusagen gegen den Strom wenn man 100 Prozentiger Veganer ist. Es fängt schon damit an, wenn es um einen Restaurantbesuch mit Freunden geht. Was esse ich da? Nicht alle Restaurants bieten vegane Gerichte an. Oft beschränken sich Veganer dann auf einen Salat oder Ähnliches.
Fast alle essen Fleisch und tierische Produkte. Das kann doch dann nicht so falsch sein, oder? In vielen Fällen ist es das aber, wenn man an die gequälten Puten denke, die vor sich hintaumeln, an kleine Küken, die zerhäckselt werden. Ich denke, als Tierfreund kann man wirklich Bedenken haben gegen den Genuss von Fleisch.
Veganer essen ja nicht nur Fleisch. Sie nehmen keinerlei tierische Produkte wie Milch, Butter, Käse oder Eier zu sich. Manche trinken nicht mal Wein, weil dieser durch Gelatine oder Fischbestandteile geklärt worden sein kann.
Mir fällt es allerdings schwer, mich zu 100 Prozent für diese Ernährungsform zu entscheiden, obwohl es viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Es ist leider auch etwas teurer, nur Biogemüse und Bioobst zu kaufen. Aber diese Lebensmittel müssen teurer sein.
Zeitweise bin ich vegan. Das erfordert jedesmal, dass sich umdenke. Ich muss dabei meine Gewohnheiten umstellen. Dadurch bleibe ich flexibel. Es gibt viele leckere vegane Rezepte, die ich gern noch ausprobieren möchte.
Romana
Hallo!
Spät aber doch habe ich mir diesen Beitrag durchgelesen.
Seit über einen Jahr lebe ich mit meinem Mann und meinen zwei Kindern unter der Woche (Mo-Fr) vegan. Am Wochenende wird dann 1-2 x Biofleisch und Joghurt gegessen.
Meine ältere Tochter (mittlerweile 5 Jahre) hatte immer noch ihre Probleme, dass wir keinen Schinken usw. zur Jause essen, oder keine Kuhmilch ins Müsli geben. Mein kleiner Sohn (2,5 Jahre) akzeptiert es voll gut. Er ist auch zum Glück schon mit 2 Jahren rein gewesen :)))
Seit Anfang August versuche wir auch auf Zero Waste umzusteigen. Leider ist es mit 2 Kindern einfach nicht so einfach und ich muss auch sagen, dass ich ihnen nicht alles (zB. eine "Steckerleis" mit Plastikverpackung) wegnehmen will. Deshalb bekommen meine Kinder auch ab und zu mal Sachen die verpackt sind.
Eigentlich wollte ich nur danke für den Beitrag sagen. Es gibt sehr viel über Zero Waste zu lesen, aber von Familien mit Kindern gibt es nicht so viel. Ich denke in einem Singelhaushalt oder eine Haushalt ohne Kinder ist vieles einfach viel einfacher umzusetzen als mit Kindern. Daher nochmal danke für die Motivation und Tips um diesen Lebensstil weiterzuführen.
LG
Fussel
"Unsere Kinder sind sehr groß und wachsen tierisch schnell. Ich müsste ständig neue Stoffwindeln nach kaufen. "
Warum das denn, um Himmels willen? Stoffwindeln sind viereckig und einheitlich groß, egal wie groß das Kind ist...
Falls die Überhöschen gemeint sind, die die Windeln am Platz halten: davon braucht man ja nicht so irre viele, mehr als drei pro Größe würde ich da nicht nehmen.
Und das sollte ja machbar sein.
Ich habe vor 28 Jahren mit Stoffwindeln gewickelt. Damals gab es noch keine Überhöschen, sondern es wurde eine H-förmige Plastikfolie um das Stoffwindelpaket gewickelt. Von diesen Folien habe ich in der ganzen Windelzeit exakt 3 Stück gebraucht (immer nur zwei waren gleichzeitig in Gebrauch, aber an einer sind mir irgendwann die Enden abgerissen und ich mußte eine nachkaufen). Diese Folien hatten eine Einheitsgröße und ich könnte damit heute noch im Schlaf wickeln. Also selbst bei Plastikverwendung insgesamt sehr wenig Plastik (3 Folien in zwei Jahren!).
Ilka
Hi Fussel,
danke für deinen Erfahrungsbericht. Du hast sicher recht. Wir haben es doch noch mal ausprobiert, obwohl wir wussten, dass wir so ziemlich durch sind mit der Windelphase. Wir hätten sicher andere Windeln kaufen können, oder viel Günstigere oder viel Komfortablere... aber wenn man sich absolut nicht auskennt und auf den letzten Drücker noch ein paar Stoff-Windeln haben möchte (die tatsächlich noch grade eben so gepasst haben) trifft man oftmals nicht die optimalsten Entscheidungen. Am Ende kann ich jedoch sagen: Wir haben Stoffwindeln ausprobiert, wir haben ein positives Erlebnis gehabt und sollte ich nochmal ein Kind haben, würde ich Stoffwindeln nutzen. Rückwirkend betrachtet haben wir die Situation richtig eingeschätzt: Stoffwindeln waren für uns überflüssig, bis eben auf die Tatsache, dass wir nun wissen was es bedeutet ein Kind mit Stoffwindeln zu versorgen. Wenn ich jedoch noch einmal die Entscheidung mitten in dieser Lebenssituation treffen müsste, würde die Umstellung auf Stoffwindeln wieder eine der letzten Umstellungen sein... Wie gesagt, ich kannte mich damit absolut nicht aus und ich kannte auch niemanden der Stoffwindeln nutzte, es gab in meiner Umgebung keinen einzigen Laden, in dem ich mir Stoffwindeln wenigstens erstmal hätte ansehen können... Manchmal ist das einfach so... Hier mein Artikel dazu: http://thesimplehome.de/2016/02/22/stoff-windeln/ .
Claudia
Hallo Shia! Hallo Ilka!
Seit gut 1,5 Wochen lese ich mich durch eure Blogs und finde es sehr spannend! Sie sind sehr inspirierend für mich und ich möchte einige Punkte gerne in mein (Familien) Leben integrieren. Die letzten 2x einkaufen waren ganz neu für mich, so bewusst zu sehen, wie viel Müll im Supermarkt steht und mit heim getragen wird. Ich bin gerade am suchen und probieren, wo ich was und wie (möglichst) unverpackt bekomme. Mein heute größter Erfolg: regionale KIWIS!! in meiner nahen Stadt, wo ich immer Einkäufe, gibt es den größten Kiwibaum Österreichs und der hat heuer so gut getragen, dass die KIWIS nun verkauft werden!
Ebenso bin ich am Aussortieren und Entrümpeln unserer Wohnung - herrlich 🙂 auch wenn ich mir im Vergleich zu euch noch viel behalte -> ja, der Melonenbällchenausstecher bleibt in der Schublade 😉
Mal sehen wohin der Weg führt und was sich als praktisch im Familienalltag erweist.
Euch alles Gute! Claudia
Ilka
Hallo Claudia!
Genauso wie du es beschrieben hast, ging es mir auch, nachdem ich Zero Waste Home gelesen hatte. Und du machst es genau richtig so: Immer nur soweit gehen, wie es sich für dich richtig anfühlt! Das ist eine ganz aufregende Zeit oder? Ich liebe es so sehr, dass dieser Lebensstil einen immer weiter trägt und immer zufriedener macht.
Ich wünsche dir, dass es bei dir genauso spannend und zufriedenstellend weiter geht, wie es begonnen hat!
Ganz liebe Grüße, Ilka
shia
Hi Claudia, hi Ilka,
ist ja wahnsinnig genial mit den Kiwis!! Ich wusste gar nicht, dass sie in unserem Klima wachsen können! Warum werden sie dann immer von so weither importiert???
Und ja, uns ging es ähnlich mit dem Aussortieren ! Ilka, ich erinnere mich auch noch gut an deinen Kommentar auf Cake Invasion als du am Ausrümpeln warst .
Bin gespannt, wo es uns alle noch so hinführt!!
Liebe Grüße,
Shia
Ilka
Hi, zu
wow! Daran erinnerst du dich noch? Das ist schon fast ein Jahr her. Ich war damals so durcheinander und verzweifelt...:D. Die Welle an Informationen, die ich damals in mich aufgesogen hatte, hatte mich total überwältigt... Aber es wurde alles wieder gut. Das war übrigens nicht die letzte Ausrümpelaktion. Wir haben uns grade nochmal weiter reduziert, und zwar so extrem, das wir aus unserem, recht großen, Flur einen Wohnraum machen konnten! Also wie man sehen kann, es geht immer weiter... 😉
Liebe Grüße, Ilka
shia
Hi Ilka,
ja, klar, daran erinnere ich mich noch ;)! Du warst total geflasht und ganz aufgekratzt, und ich konnte das nur zu gut verstehen :D!! Und bei uns ist es auch so - es geht immer weiter und wir sind gefühlt noch lange nicht angekommen :)!! Unser Traum vom kleinen Wohnen müssen wir auch noch realisieren!! Wir möchten gerne auf so 30 bis maximal 40 qm wohnen! In einer effizient eingerichteten Wohnung, ähnlich wie diese "tiny houses", heutzutage wird das Konzept wohl auch "micro apartment" genannt. Mein Mann (damals Freund ;)) und ich haben früher bestimmt 2 Jahre lang in seiner 19,5 qm 1-Zimmer-Wohnung gelebt. Eigentlich zog ich nur temporär ein, weil ich dringend aus meiner WG damals raus wollte. Der Plan war, nach einer größeren gemeinsamen Wohnung zu suchen. Irgendwie haben wir uns aber so wohl gefühlt, dass wir gar nicht mehr weiter gesucht haben :D. Weil sowohl seine als auch meine Eltern das aber ganz schrecklich fanden, haben wir irgendwann doch nach einer größeren Wohnung gesucht und sind in eine 44 qm 2-Zimmer-Wohnung gezogen, die uns bis zum Ende zu groß war. Danach haben wir uns noch zwei Mal wieder verkleinert bis wir nach dem Studium dachten, dass man halt in etwas Größeres ziehen muss, wenn man Geld verdient (55qm). Naja, unsere jetzige Wohnung ist auch wieder so groß und bis heute haben wir uns nicht so richtig dran gewöhnt. Inzwischen fragen wir uns, warum wir uns überhaupt den komischen Erwartungen angepasst haben? Also gucken wir im Internet andauernd nach den total klug designten coolen kleinen Wohneinheiten, durchstöbern Wohnungsanzeigen und träumen etwas vor uns hin ;). Irgendwann realisieren wir das auf jeden Fall noch!!
Ganz liebe Grüße,
Shia
Mareike
Hallo Shia, ich lese unendlich gerne auf deinem Blog und habe mich schon in vielen Bereichen inspirieren lassen - Roggenmehl macht mein Haar wunderschoen und im Herbst moechte ich endlich Kastanien sammeln und versuchen unsere Waesche mit dem Sud zu waschen. Was mich "beruhigt" ist, dass es da draussen andere Leute gibt, die offen fuer Alternativen sind - ich fuehle mich auch oefter wie ein Freak in meinem Umfeld . War auch bei meinem ersten WG-Zimmer so: 9 qm gross und ich habe es so geliebt, meine kleine Hoehle, ich vermisse es total (ist bald zehn Jahre her). Viele fanden es komisch, weil ja soooo klein. Ich habe dann auch spaeter in groesseren Zimmern/Wohnungen gewohnt und ich fand es immer zu gross und man stellt dann wirklich nur mehr Krams rein, damit es nicht so leer aussieht. Aktuell wohne ich mit meiner fast dreijaehrigen Tochter auf 41qm auch in der Bochumer Innenstadt. Es reicht uns bislang voellig und es stoert mich ehrlich gesagt der Gedanke, dass man mit Kind automatisch eine riesen Wohnung oder direkt ein Haus haben muss. Ich habe so wenig Hausarbeit und viel Zeit mit meiner Kleinen zu spielen...zudem ist die Miete gering und ich muss auch nicht Vollzeit arbeiten um fuer uns zu sorgen....das Leben ist so unkompliziert in kleinen Wohnungen....ich liebe es einfach!
Ganz liebe Gruesse und ich freue mich sehr ueber immer neue Artikel auf deinem Blog!
Mareike
shia
Hi Mareike,
du, das mit dem Freak sein kenne ich nur zu gut ;). Aber hey, am Ende muss man selbst glücklich werden, und man selbst weiß meistens doch am besten, was einem gut tut :). Und ich finde es vollkommen nachvollziehbar, warum du mit deiner Tochter auf 41 qm in der Innenstadt wohnst! (Und auch in Bochum, dann bist du ja meine Nachbarin XD) Und ich denke auch, dass es viel wichtiger ist, Zeit statt Geld zu haben! Und lieber eine kleinere Wohnung und Zeit für deine Tochter! Das ist doch eigentlich eindeutig ;)!
Ganz liebe Grüße,
Shia
Dukanvegan
Liebe Julia - ich antworte Dir jetzt einfach mal hier, vielleicht kannst Du es weiterleiten, Shia.
Vielen Dank für diesen tollen Artikel 🙂
Kann Dir wirklich raten, Dich nochmal bzgl. Stoffis einzulesen. Grade wenn Du Windeln sowieso hauptsächlich als "Backup" nutzt, fände ich das ne echt tolle Sache.
Man kann Stoffis prima gebraucht kaufen und wieder verkaufen. Die FB-Gruppe "Stoffwindelflohmarkt D/Ö/CH" und "Stoffwindelchat" kann ich seeeehr empfehlen 🙂
Schau mal hier bzgl. der Kosten:
https://www.windelmanufaktur.com/kostenvergleich-stoffwindeln-wegwerfwindeln/
Liebe Grüße,
Romy
Dukanvegan
Ups.. Da hat mein Handy aus Ilka Julia gemacht 😀 Sorry dafür!
Ilka
Hi Romy,
vielen Dank für den Hinweis! Ich wollte nicht, dass es in dem Artikel so klingt, als wäre ich absolut dagegen, sondern viel eher, dass jeder auf diesem Gebiet selbst entscheiden sollte. Ich finde es trotzdem total super von dir, dass du deine Meinung dazu nochmal mitgeteilt hast. Ich habe seit Schreiben des Artikels nochmal viel über die Windelsituation nachgedacht und ich habe das Gefühl, dass wir beide (ich und mein Sohn) bereit sind die Situation zu ändern. Darum kommt mir dein Hinweis grade sehr gelegen. Ich wusste nicht, dass es Stoffwindeln gebraucht zu kaufen gibt und hatte mir da auch noch keine Gedanken gemacht. Ich werde mir jetzt alles gründlich durchlesen! 🙂
Also, vielen Dank nochmal und ganz liebe Grüße, Ilka
Gabi
Super Artikel, den ich mit Begeisterung gelesen habe. Was mich fasziniert, ist die Ehrlichkeit, nicht aufs Auto verzichten zu können/wollen. Auch ich leben auf dem Land ohne Anbindung an jegliche öffentliche Verkehrsmittel. Ich liebe mein Haus, die Ruhe, das riesige Grundstück, die Freiheit und würde für Nichts tauschen wollen. Trotzdem glaube ich, auch mit Auto mehr Umweltbewusstsein zu haben, als so mancher "Öko" in der Stadt. Manchmal geht eben nicht alles zusammen, aber das ist doch ok.
Die Reduzierung des Plastikmülls klappt auch bei mir immer besser, mein jüngster Sohn (21) ist allerdings der Meinung, ich übertreibe und kauft - zu meinem Entsetzen - sehr gerne noch seine Fertigpizza und abgepackte Lebensmittel. Aber trotz allem sind wir mittlerweile auch auf 20 Liter Müll alle 14 Tage plus 2-wöchig einen knappen gelben Sack geschrumpft.
Ilka, ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung.
Liebe Grüße
Gabi
Ilka
Hallo Gabi!
Klingt ganz so als bewegten sir uns einer Ebene! Ich denke wenn jeder tut was er kann ist schon soviel getan. Omg! Ich stelle mir grade vor durch was für Diskussionen ich mich manövrieren müsste, wenn ich versuchen würde vegan und zerowaste zu leben wenn meine Kinder bereits volljährig wären... Ich finde prima, dass du trotzdem umsetzt, was dir möglich ist! Klasse!
Ganz liebe Grüße, Ilka
shia
Hi ihr zwei ,
ich denke auch, dass jeder seine Balance finden muss. Es geht finde ich immer um die ökologischste Alternative. Auf dem Land kann man häufig einfach nicht ohne Auto. Aber das heißt ja nicht, dass man nicht wie ihr beide versuchen kann, so wenig wie möglich unnötig damit herum zu fahren! Jeder hat eine etwas andere Lebenssituation und es gilt, sich dabei nachhaltig zu verhalten. Ich finde es auf jeden Fall toll, wie ihr beide das so macht !
Liebe Grüße,
Shia
Claire
Wow einfach nur Wow.Meine Familie isst auch Vegan und wir versuchen Müll an allen Ecken zu sparen.Ich finde es immer wieder beeindruckend gerade von Familien !
Ilka
Hallo Claire!
Wie toll, dass ihr alle vegan seid und dass du schon so viel Verpackung einsparst! Ich freu grade total darüber!
Liebe Grüße, Ilka
shia
Ich finde euch beide bewundernswert ❤️!!! Macht weiter so!!
Julia
Toller Beitrag! 😀
Ich bin total begeistert und motiviert mich sehr dran zubleiben und weiter zumachen. Wirklich eine großartige Leistung an euch beide, Shia und Ilka. Zero Waste und vegan sind wirklich aufregende Lebensstile.
Mit viele Freude werde ich weiterhin eure Blogs folgen 😀
Liebe Grüße aus Österreich,
Julia
Ilka
Hallo Julia!
Es freut mich total, dass der Artikel dich so sehr motivieren konnte! Ja du hast, recht, es sind zwei sehr wundervolle Lebensstile. Vielen Dank für dein liebes Kompliment! Bleib dran!
Ganz liebe Grüße, Ilka
shia
Hi Julia,
danke für die lieben Worte ❤️! Das wird sicherlich für dich auch ein spannender Weg zu vegan und zero waste! Wir haben dadurch so viele tolle Erfahrungen gemacht und sind damit mit so vielen Menschen ins Gespräch gekommen, das es sich ja fast allein dafür schon gelohnt hat XD. Ich bin ja immer total davon begeistert, und wünsche dir ähnliche positive Erfahrungen!
Bleib dran und meld dich ruhig bei Fragen!
Liebe Grüße,
Shia