In unserer 16. Folge geht es also darum, wie man umweltfreundlich und vielleicht sogar Zero Waste mit Kindern leben kann. Wie Jessi als Mama weiß, ist das gar nicht so einfach: das fängt bei den Windelmüllbergen an und hört beim Plastikquietsche-Entchen in der Badewannne noch lange nicht auf.
Marijana Braune, Psychologin und Podcasterin hinter Don’t Waste Be Happy ist Zero Wasterin und Mama. Einen verkrampft perfektionistischen Umgang sucht man bei ihr aber vergebens. Stattdessen versprüht sie Empowerment, Humor und eine gute Prise Pragmatismus.
Zu hören gibt es den Podcast...
...als ARD-Angebot natürlich in der ARD-Audiothek, hier (eingebunden aus der ARD-Audiothek 😊) und eigentlich überall, wo es Podcasts gibt. Hier gibt es die vollständige Liste inklusive Links dorthin.
Marijana gibt ganz viele Tipps bei folgenden Aspekten:
- Wie kommen wir ohne zu viel Müll durchs Windelalter?
- Wie kommen wir ohne zu viel Plastik durch die Kindergarten- und Schulzeit?
- Wie bestärke ich mein Kind darin, selber von Pop-its, LOLs und Glitzerknete Abstand zu nehmen - ohne dass ich als Elternteil immer zu “nein” sagen muss?
- Wie gehe ich mit gesellschaftlichen Erwartungen um wie z.B. Geschenke der Großeltern oder Goodie Bags auf Kindergeburtstagen?
- Wie kann ich mich vielleicht auch als Elternteil für mehr Nachhaltigkeit z.B. in Kita und Schule einbringen?
Als Elternteil möchte man ja generell, dass das eigene Kind eine rosige Zukunft hat. Dazu gehört – vorausschauend gedacht – auch ein lebenswerter Planet. Nur ist das gerade mit Kind im Alltag leider gar nicht so einfach noch unterzubekommen.
Neben Windelmüll und Plastikspielzeug, gibt es da ja noch die Konsumverlockungen und ja, die ganzen anderen Menschen. Die Großeltern, die das Kind mit Geschenken verwöhnen wollen, die anderen Kinder, die auch alle dieses oder jenes haben oder die soziale Erwartung, Goodie-Bags zu Kindergeburtstagen mitzubringen….
Marijanas Tipps
Mindset und einmal die Perspektive ändern
Wie so oft fängt Veränderung im Kopf an. Wenn einmal der Schalter sich umlegt, ist vieles plötzlich gar nicht mehr schwer und oft sogar schön.
- Immer da anfangen, wo es am leichtesten fällt. Und dann nach der (veganen) Salami-Technik: Immer Scheibchen für Scheibchen.
- Nicht zu perfektionistisch sein und die Leichtigkeit nicht verlieren: Wenn es dazwischen im Stress die schnelle, unnachhaltige Lösung mal ist, dann ist das auch vollkommen in Ordnung!
- Warum greifen wir zu Plastikprodukten, wenn es auch natürliche Optionen gibt?
- Stoffwindeln, Waschlappen oder Stofftaschentücher enthalten auch weniger bis keine problematische Stoffe vergleichen mit Wegwerf-Windeln und Feuchttüchern, wenn sie im Vorfeld gut gewaschen wurden.
- Klar, einige Dinge wie Windeln wechseln sind natürlich Aufwand, aber trotzdem ist es kostbare Zeit mit dem eigenen Kind.
- Mehr Spielzeug bedeutet mehr Arbeit und Zeitaufwand: Denn so kann mehr zerstreut werden und rumliegen.
Stoffwindeln und Feuchttücher
- Es gibt verschiedene Stoffwindel-Systeme. Marijana hat es so gestaltet, dass sie mehr Zeit zwischen den Waschintervallen hatte, um nicht laufend waschen zu müssen. Gleichzeitig das Kind abhalten (Stichwort: Windelfrei-Methode) hilft ebenfalls dabei, den Aufwand mit Stoffwindeln geringer zu halten.
- Für Marijana macht es vom Aufwand her keinen Unterschied, ob sie alle paar Tage eine Wäscheladung mit Windeln anstellt oder zum Einkaufen fährt, um Windel-Nachschub zu besorgen.
- Stoffwindeln können sogar Zeit sparen, weil mit Stoff gewickelte Kinder auch in der Regel schneller trocken werden.
- Stofftaschentücher statt Feuchttücher: Unterwegs feuchtet Marijana Stofftaschentücher wie Waschlappen an und wischt den Baby-Popo einfach so ab. Wenn es möglich ist, hält sie auch das Kind einfach unter warmes laufendes Wasser.
Wie geht man mit Geschenken und sozialen Erwartungen um?
- Sich klarmachen: Wir sind nun einmal Teil einer Gesellschaft, und manchmal muss man eben auch mitschwimmen – und das ist vollkommen in Ordnung. Dann nimmt man eben die Goodie-Bags auf Kindergeburtstagen an, wenn das Kind das möchte, auch wenn man sie selbst schrecklich findet.
- Inspirieren statt missionieren: Selber mit gutem Beispiel vorangehen. Marijana verschenkt entweder gar keine Goodie Bags, oder füllt sie mit nachhaltigeren Dingen wie Blumensamen oder Holzstifte. Jessi wählt für solche Goodie Bags mit ihrem Kind zusammen ein altes Gesellschaftsspiel aus, das dann gemeinsam in der Gruppe gespielt werden kann, um reduzierter damit umzugehen. Das führt dann oft zur Nachahmung in der Umgebung.
- Mit dem Kind über Nachhaltigkeitsthemen reden und das Thema gemeinsam angehen. Oft haben sogar die Kinder intuitiv den besseren Zugang zu solchen Müll- und Naturthemen – und weisen dann einen selbst als Elternteil dann auch wieder darauf hin, wenn man selbst an Stellen nachhaltiger handeln könnte…
- Psychologisch gesehen lernen wir aus Erfahrungen. Deswegen ist es gut, Kinder auch Verantwortung tragen zu lassen, um sie an Erfahrungen heranzuführen. Wie wäre es mit einem eigenen Müllglas fürs Kind, wo es selbst Verantwortung für den eigenen Müll übernimmt und entscheidet, wann es wofür Müll in Kauf nimmt?
Infos zur Folge
- Mehr zu Marijana: Don’t Waste Be Happy Podcast
- Anleitung für DIY-Zero-Waste-Baby-Wipes | Wild Minimalist
- Buchtipp (für Eltern): Kim John Payne „Simplicity Parenting: Weniger ist mehr ─ Was Kinder wirklich brauchen, um ausgeglichen, glücklich und rundum geborgen aufzuwachsen“
- Buchtipp (für Kinder): Julia Neuhaus, Till Penzek „Die Klimaschweine“
Unsere neuesten Folgen
Quellen und Ressourcen
- Windel-Menge | Little big change:
- Plastik statt Plankton | Utopia
- Statistik: Das beliebteste Spielzeug
- Studie des Meinungsforschungsinstituts GfK zu Kindern als Nachhaltigkeitsvorbilder
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