Es ist ja fast unmöglich, Haargummis ohne irgendein Plastik-Gedöns dran zu bekommen! Entweder sind die in einem Plastikbeutel, haben so ein Kabelbinderdingens dran oder sind um so ein Plastikscheibchen gewickelt.
Auch die Haargummis an sich sind nicht sehr umweltfreundlich. Sie bestehen aus einem Mix an synthetischen Materialien und sind nicht recycelbar.
Inhaltsverzeichnis:
Haargummis sind klein und irgendwie banal, aber gleichzeitig eben überall im Einsatz, sodass es sich meiner Meinung nach schon lohnt, sich ein paar Gedanken zu machen, wie man das nicht auch da umweltfreundlicher gestalten kann. Das sind meine Tipps dazu!
1. Viele Wege führen nach Rom
Schon lange vor der Erfindung des Haargummis haben sich Menschen ihre Haare hübsch gemacht oder aus dem Gesicht gehalten. Es gibt so viele Alternativen zum Haargummi: Bänder, Haarreifen, Bandanas, Haarklammern in allen Variationen.
Oder probier doch mal ein paar von diesen neun Alternativen.
2. Pass gut auf deine Haargummis auf
Wir haben uns eine ganz schöne Wegwerf-Mentalität angewöhnt. So kleinen, günstigen Sachen wie Haargummis schenken wir im Alltag nur wenig Beachtung, weil wir unbewusst das Gefühl haben, dass man sie ja schnell ersetzen kann, was natürlich nicht sehr ökologisch ist.
Ich habe immer nur 1-2 Haargummis im Einsatz und nehme mir erst das Nächste, wenn das alte wirklich kaputt ist. Es klingt kontra-intuitiv, aber weniger Haargummis zu haben führt eher dazu, dass man sein Haargummi immer griffbereit hat! Wir passen intuitiv einfach besser auf Sachen auf, wenn wir wissen, dass wir nicht so viele davon haben!
3. Nicht einfach ab in den Müll damit
Man kann die Lebensdauer von Haargummis natürlich verlängern, indem man sich häufiger Frisuren ohne Haargummis macht (siehe oben), aber irgendwann sind die Dinger trotzdem durch.
Ich knote die gerissenen Haargummis einfach wieder zusammen und nehme sie für unseren Wust an Kabeln. Das ist auch weniger Friemelei als diese Draht-Binde-Dinger, wo man die Enden zusammen zwirbelt.
4. Wer suchet, der findet
Haargummis sind überall, denn sie werden andauernd verloren. Man muss sich nur bücken, um sie aufzuheben. Japp, wir heben auf der Straße Haargummis auf. Zu Hause kommen sie einfach in einem Netz mit in die Wäsche.
Auf die Idee hatte mich Anita (Instagram @rocket_science) gebracht, als sie das mal auf Insta gepostet hat!
Seitdem häufen sich bei uns die Haargummis an 😅. Ich hoffe ja, dass irgendwer mal Nachschub braucht und ich einige davon verschenken kann 😉.
Wir haben allein in den letzten fünf Monaten schon 46 Haargummis aufgesammelt!
5. Haargummis aus alten Strumpfhosen oder Leggins selber machen
Ich selbst habe das noch nicht ausprobiert, weil ich einfach laufend Haargummis auf der Straße finde und mehr als genug habe.
Mir haben aber schon viele von euch hier in den Kommentaren und auch über Instagram darauf hingewiesen, dass man auch aus alten Strumpfhosen und Leggins Haargummis machen kann.
Es ist ganz einfach, ihr müsst nur die Beine euer Strumpfhose bzw. Leggins in Streifen schneiden. 😊 Eine Anleitung findet ihr z.B. auf dem Blog von Green and Whales.
Mehr zu Zero Waste Haarpflege
6. Gibt es überhaupt umweltfreundliche Haargummis?
Ja, es gibt sie, die umweltfreundlichen Haargummis.
Generell finde ich es natürlich wichtig, bereits Produziertes, was sonst verschwendet worden wäre, aufzubrauchen, um Ressourcen zu schonen. Genauso wichtig finde ich es aber auch, Unternehmen bzw. ganze Bereiche zu unterstützen, die sich den Arsch aufreißen, um es besser zu machen.
Sprich, ich unterstütze gerne die Konkurrenz zu den ausbeuterischen Firmen, denn nur so können sich Produktionsbedingungen ändern. 😉 Ansonsten mildern wir ja nur die Folgen ab, es wird aber munter weiter zerstörerisch produziert! Wir versuchen immer, ein Mix aus beidem zu machen, was sich finanziell auch mehr als nur ausgleicht.
Es gibt fair produzierte, plastikfreie, kompostierbare Haargummi, dz.B. von Kooshoo, Fairhair oder Hero Hairties. Die Haargummis bestehen aus Bio-Baumwolle und Naturkautschuk (Kooshoo) bzw. Elasthan (Fairhair, Hero Hairties).
Aurore Labbé meint
Noch nicht probiert, aber es soll möglich ältere Strumpfhose zu schneiden und als Gummihaar zu benutzen!
Schottlandfan meint
Lange bevor es Haargummis gab, haben sich Menschen ihre Haare geflochten und einen solchen Zopf fixiert. Das geht auch mit Stoffbändern (oder Lederbändchen). Deshalb hatten Mädchen früher Schleifen an ihren Zöpfen;-)
Milli meint
Hey,
Ich bin bei der Suche nach nachhaltigen Haargummis auf deinen Blogeintrag gestoßen. Die Haargummis von Degree Clothing, welche du in der Überarbeitung erwähnst enthalten zwar Elastan allerdings ist dies ohne schädliche Stoffe abbaubar. Es ist eine spezielle Form und die japanische Firma hat hierfür sogar einen cradle to cradle Preis gewonnen. Roica nennt sich das Material.
Musste ich selbst erstmal nachlesen, weil auch mich das Elastan erst abgeschreckt hat.
Ich dachte nur ich lass dir die Info mal da auch wenn der Eintrag schon etwas älter ist 🙂
Nicola Thiele meint
Danke fürs Aufsammeln (ich mach das auch)!
Ich habe eine kleine Igelstation und wir mussten tatsächlich einen kleinen Patienten behandeln, der sich als junger Igel in einem Haargummi verfing. Das geschah so ungünstig um den Hals, dass es eingewachsen ist. Es musste herausoperiert werden, alles ging gut!
Lena meint
Ich habe auch noch einen Tipp bzgl Haargummis.Wer doch nicht auf einen Neukauf verzichten will oder etwas verschenken möchte, kann sich mal auf otherwise-veganknit.de umsehen. Melanie macht Haargummis aus den Resten der Bio-Stoffe,die sie für andere Produkte macht.Sehen wirklich hübsch aus. 🙂
Vera meint
Hi, danke für die Anregungen!! Weiß jemand wie viele Haargummis statistisch jährlich verloren gehen oder am Strand angeschwemmt werden? Hab schon gegoogelt, aber keine Zahlen dazu gefunden, schickt mir gerne einen Link, dann könnte ich dies in einen Vortrag mit einbauen, danke 🙂