Sooo, jetzt ist es offiziell – und trotzdem immer noch crazy 😝! Einigen von euch ist es wahrscheinlich schon aufgefallen, dass ich unregelmäßiger gepostet habe und es auch länger gedauert hat, bis ich Kommentare beantwortet habe – sowohl hier als auch auf meinem veganen Kuchen-Blog Cake Invasion. Das tut mir wirklich leid und ich hoffe, ihr verzeiht es mir!
Den Grund hatte ich ja immer etwas verschwiegen, selbst, als ich die Blogpause auf Cake Invasion angekündigt hatte. Gesprochen habe ich immer nur davon, dass ich noch "einige Sachen in Planung" hätte. Nun ist es aber offiziell!
Am 1. Juni 2016 kommt mein Buch "Zero Waste – Weniger Müll ist das neue Grün" heraus!!
Es ist natürlich ökologischer und auch meines Erachtens wünschenswerter, es sich nicht online zu bestellen und verpackt zuschicken zu lassen, sondern das Buch im örtlichen Buchhandel bei einem Buchhändler aus Leidenschaft zu kaufen 😊!
Verlag: Freya
Preis: 14,90 €
Seiten: 160 (mit farbigen Bildern)
ISBN-13: 978-3990252734
ISBN-10: 3990252739
Natürlich wird es das Buch auch als eBook geben 😉, dann fällt auch das Papier, der Druck und das Herumtransportiere weg *Wink mit Zaunpfahl + Grundstück mit Haus drauf* 😝!
Das habe ich euch aber natürlich nicht etwa verschwiegen, um es geheimnisvoller zu machen 👻, sondern, weil ich ehrlich gesagt selbst nicht so genau wusste, ob und wie das alles läuft und wie lange ich dafür brauchen würde! Und wie ich auch während meiner Abschlussarbeiten im Studium festgestellt hatte, macht mich nichts verrückter, als wenn alle fragen: "Und wann bist du nun fertig?" bzw. "Wie weit bist du??" 🙈 (Übrigens hat meine liebe Mama sich das aber auch dieses Mal nicht nehmen lassen, wie könnte es anders auch sein 😅. Aber das war am Ende doch gut so, denn manchmal braucht man ja den Arschtritt...)
Ehrlich gesagt ist das für mich immer noch etwas crazy! Ich dachte früher immer, dass ich wenn, dann ein veganes Backbuch veröffentlichen würde 😂!
Wie ihr euch vorstellen könnt, war das ein hartes Stück Arbeit (und dieser verdammte 36-Stunden-Tag lässt immer noch auf sich warten 😝), ich hoffe also wirklich, dass ihr mir durchgerutschte Kommentare, verspätete Antworten auf so ziemlich allen Kanälen und manchmal ausgefallene Artikel nicht allzu übel nehmt!
Hä, wie kam denn das überhaupt zustande?
Joah, das alles fing letztes Jahr Ende November an, als mich die liebe Karin von Fotonomaden, selbst auf dem Zero Waste Weg, ansprach, was ich davon hielte, ein Buch über Zero Waste zu schreiben. Da wäre ein Verlag, ein innovativer österreichischer Verlag namens Freya, interessiert und sie habe direkt an mich gedacht.
"Hm, eigentlich cool, aber Bücher und Papier, ich weiß ja nicht." Ich sprach also zu allererst mit ganz ganz vielen mir wichtigen Menschen, und alle hielten mich für etwas bekloppt, dass ich mir Sorgen mache, dass ich die Umwelt durch ein Buch zu Zero Waste verschmutzen würde. Schließlich würde ich damit ja Menschen erreichen, die dadurch eher insgesamt weniger Müll produzieren würden, und eine Person meinte sogar, das sei wie der Bau einer Solaranlage, die ja auch Ressourcen bräuchte, um Ressourcen zu sparen. Das leuchtete mir tatsächlich ein. Etwas bekloppt bin ich aber trotzdem weiterhin gerne 😝.
Dann fing ich allerdings an zu recherchieren und erfuhr, dass es nicht nur ziemlich üblich ist, Bücher auf hoher See auf der Überfahrt nach Europa drucken zu lassen und den ganzen Dreck unaufbereitet ins Meer zu leiten 😱, nein, die Druckfarben basieren meistens auf Mineralöl, sprich, Erdöl. Da ich selbst schon sehr lange keine neuen Bücher – abgesehen von eBooks, denn die kaufe ich sehr regelmäßig 😝 – gekauft hatte, lief ich mal in die nächste Buchhandlung, weil ich neugierig war, wie denn Bücher eigentlich verpackt sind. Tja, in Plastik. Einzeln. Na, ganz toll!
Und wie nachhaltig ist das nun?
Als ich dann tatsächlich mal mit jemandem vom Freya-Verlag sprach, knallte ich also in aktivistischer Manier alles auf den Tisch. Stellte sich heraus, dass der Verlag das Thema Zero Waste nicht ohne Grund spannend fand 🙈... Sie wüssten nicht genau wie sie es bewerkstelligen sollen, aber sie haben sich alle Punkte von mir genau aufgeschrieben, um nach Lösungen zu suchen. Ich wollte:
- dass in Deutschland, Österreich oder der Schweiz gedruckt wird. Check, gedruckt wurde jetzt in Deutschland.
- dass keine mineralölbasierten Farben zum Einsatz kommen. Jupp, ging auch klar.
- dass auf Recycling-Papier gedruckt werden würde. Der Verlag verwendet sonst FSC-zertifiziertes Papier, hat sich aber darauf eingelassen, obwohl das natürlich alles teurer ist.
- dass nicht wie sonst bei Büchern der Einband mit Plastik beschichtet wird und auch nicht, dass das Cover stattdessen lackiert wird. Das führte zu so einiger Besorgnis, vor allem, weil ich ja auch...
- ... keine Verpackung des Buches haben wollte! Schließlich wird nicht gerade zimperlich mit Büchern umgegangen und der Buchhandel mag keine auch nur irgendwie angemackten oder eingestaubten Exemplare, denn die wollen die Kunden nicht kaufen. Letzten Endes haben sie eine Lösung gefunden, wie das Buch unverpackt (yay, keine einzelne Plastik-Verpackung!!!), ohne Plastikbeschichtung und ohne Lackierung geliefert wird. Wie das vom Endkunden in der Buchhandlung nun tatsächlich wahrgenommen wird, das bleibt nun abzuwarten. Wir sind alle gespannt...!
Was sich allerdings nicht abschaffen ließ ist die Stretchfolie, die um die Paletten gewickelt wird 😢💔. Denn auch wenn sie gucken, dass die Bücher anders gebündelt werden würden, so würde spätestens an der nächsten logistischen Station jemand die Paletten mit Stretchfolie verbinden. Das könne man leider nicht entlang der ganzen Kette gewährleisten, weil die Bücher ja im ganzen deutschsprachigen Raum verteilt werden würden und man schon mit jedem Buch mitreisen müsste 😣.
Ich habe daraufhin mit vielen Läden gesprochen, darunter auch natürlich Bio- und Unverpackt-Läden, und auch die Katrin von der Plastikfreien Zone in München habe ich gefragt, weil sie sich sehr dafür einsetzt, dass sich auch in der Lieferkette etwas ändert. Das Ernüchternde Ergebnis durch die Bank weg war, dass man diese verdammte Stretchfolie bisher nicht wegbekäme und im Grunde immer und überall alles so geliefert werden würde, egal, ob Unverpackt-Laden oder Discounter 😱. Man schaffe überall Bewusstsein, aber ohne ein Ersatzprodukt käme man momentan da nicht weiter.
Ja, das ist tatsächlich das, was mir nach wie vor etwas Bauchschmerzen bereitet und die Freude über das Buch auch ehrlich gesagt leicht trübt. Aber das Gute, was mich dann doch sehr gefreut hat, war, dass der Verlag das gerne auf alle Bücher ausweiten möchte, wenn das jetzt gut läuft 💚!!
Ich muss den Freya-Verlag an dieser Stelle echt mal ganz dicke loben! Denn sie haben sich so sehr dahinter geklemmt und mich auch ganz toll an jedem Schritt des Prozesses begleitet und unterstützt! Und besonders freue ich mich, wenn der liebe Verleger mich jedes Mal am Telefon fragt: "Sag mal, bei mir ist jetzt in Situation XXX dieser oder jener Müll angefallen. Wie machst du das da eigentlich? Was kann ich da denn ändern?" Oder: "Weißt du was, ich versuche jetzt, nur noch auf dem Wochenmarkt einzukaufen, und das funktioniert super! Das ist so viel weniger Müll!" Oder: "Du, diese Zahnputz-Tabs musst du unbedingt probieren, die sind klasse!" 😄
Joah, ich bin zufrieden 🙃! Und ich hoffe, dass euch das Buch genauso gut gefällt wie mir, wobei ich natürlich mal so gaaaaar nicht voreingenommen bin 😜... Und wenn euch das Buch gefällt und ihr es auch gebrauchen könnt, freue ich mich, wenn ihr mich unterstützt und es euch kauft. Es wird mit seinen 160 farbigen Seiten 14,90 € kosten und die ISBN-Nummer ist 978-3990252734. Über Feedback dazu auf meinem Blog freue ich mich natürlich immer 💚💚💚!
gerstenmann
Auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist, würde ich gerne mal was zu der Sache mit den Druckschiffen äußern. Ich habe mein komplettes bisheriges Berufsleben in der Druckindustrie verbracht (erst als Gestalter, seit ca. 10 Jahren mittlerweile als Ingenieur) aber davon habe ich noch nie gehört.
Das würde auch überhaupt nicht funktionieren:
- Druckmaschinen sind Hochpräzisionsmaschinen, die auf einem absolut ebenen Boden stehen müssen, tlw. sogar auf schwingungsgedämpften Fundamenten. Eine Maschine auf einem Seeschiff würde niemals wirtschaftlich laufen (wenn überhaupt), sondern ständig wegen Schaden stillstehen. Ganz abgesehen von den Rostproblemen durch das allgegenwärtige Salz(wasser).
- Es wäre logistisch total unsinnig, weit entfernt von Papierlieferanten und Logistikunternehmen bzw. Kunden zu produzieren.
- Anlieferung von Werkstoffen, bzw. Abtransport von Fertigwaren würden enorme Kosten verursachen, die die Marge in der Buchproduktion nicht ansatzweise hergibt.
- Die Betriebskosten eines Schiffes in der Größe, dass es Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen für eine komplette Buchproduktion aufnehmen könnte, wären enorm. Man bräuchte hierfür schon mindestens einen mittelgroßen Öltanker und das würde jeglichen Deckungsbeitrag vernichten.
- Zusätzlich noch Kosten für die nautische Besatzung.
- Warum sollte man das überhaupt machen? Um die paar Problemstoffe, die heute noch anfallen, im Meer zu verklappen? Die umweltgerechte Entsorgung sämtlicher Materialien ist völlig problemlos und die dafür entstehenden Kosten stehen in keinem Verhältnis zu den oben genannten. Davon abgesehen, hat sich Anzahl der verwendeten Problemstoffe in den letzten 20 Jahren erheblich reduziert.
Darüber hinaus gibt es durchaus Untersuchungen die zeigen, dass der CO2-Fußabdruck eines gedruckten Buches deutlich unter dem eines eBooks liegt. Man muss schon sehr viel lesen, damit sich die energetisch extrem aufwändige Produktion eines eBookReaders rentiert. Die Bereitstellung der eBooks erfolgt dann über energieintensive Server.
Aber, richtig, physischer Müll fällt bei eBooks natürlich weniger an ... wenn man mal die gewaltigen Abraummengen ignoriert, die anfallen wenn man riesige Löcher in die Böden von China oder Australien gräbt um an die seltenen Erden zu gelangen, die für die Herstellung von eBookReadern benötigt werden.
Dagegen kann ich ein Buch jederzeit verleihen oder weiterverticken. Und am Ende schmeißt es irgendwann mal jemand in die blaue Tonne und es wird ein neues Buch (oder Klopapier oder sonst was draus). Die Recyclingquote von Papier liegt in Deutschland mittlerweile bei deutlich über 70%.
Über das Recycling von Elektrogeräten muss ich ja hoffentlich nichts sagen.
Übrigens laufen Bücher auch ohne Strom. 🙂
Ansonsten weiter so!
Helmut Schwarz
Hallo Shia,
Wiesieht es mit den Rechten für Übersetzungen aus? Ich lebe in Thailand und da wäre es höchste Zeit zu beginnen, die Kunststoffsackerl sind nicht nur gratis, sie werden auch bis zum Auto getragen. Trotzdem bildet sich ein bewustsein heran, das z.B. unser Gemeindestrand zwar täglich gesäubert wird, trotzdem kommen mir beim Schwimmen diese Sackerl entgegen, sogar mit aufgedruckter Werbung. Ich getraue mich schon keinen Fisch von den Booten zu essen,man sieht das Zeugs ja nicht. Ich verteile schon die Mehrwegeinhängtaschen für die Einkaufswagen und viele Freunde nutzen diese wirklich. Ich denke eine gewichtige und gut lesbare Anleitung wie von Dir würde ein guter Anstoss zum Umdenken sein.
Herzliche Grüße aus Khung Wiman beach
Helmut Schwarz
Rebekka
Halloo Shia,
hast du eine Quelle dafür, dass Bücher auf der Überfahrt nach Europa gedruckt werden? Ich kann zu dem Thema nichts finden. LG
Anna
Das würde mich auch brennend interessieren! Habe gestern bei der Bescherung meiner Familie davon erzählt, die waren ganz schockiert, aber jetzt suche ich gerade nach "Belegen" und finde wirklich so gar nichts. Würde mich aber echt brennend interessieren!
Beste Grüße
Anna 🙂
shia
Hi ihr zwei,
nein, leider nicht. Das habe ich mir inzwischen von mehreren Leuten aus dem Verlagswesen hinter vorgehaltener Hand bestätigen und mir sogar mal erklären lassen, wie man solche Druckschiff-Druckerei-Vertreter auf der Buchmesse findet... Aber da es eben alles "nicht offiziell so läuft" (offiziell werden die Bücher ja in China, Indien usw. gedruckt) findet man leider nichts dazu. Es ist ein bisschen wie am Anfang mit Kinderarbeit in der Modeindustrie: Man weiß es, aber fragt lieber nicht so genau nach den Arbeitsbedingungen. Nur, dass bisher offenbar die Presse noch kein Interesse daran gefunden hat bzw. es echt schwer ist, an die Schiffe im internationalen Gewässern irgendwie ranzukommen.
Frohe Feiertage wünsche ich euch,
Shia
Anna
Verrückt, diese Welt... Bin ja mal gespannt, wann das anfängt Wellen zu schlagen.
Danke für die Antwort!
Moni
Liebe Shia,
was für ein tolles Buch! Ich habe es mir als Druckausgabe anstatt als E-Book gegönnt, weil man so ganz energiesparsam jederzeit nachschlagen kann. 🙂 Seit ich es habe, kann ich es kaum aus der Hand legen und freu mich schon die ganzen Tipps und Tricks umzusetzen.
Viele Grüsse aus der Schweiz,
Moni
dorothea
liebe shia,
ich habe das buch durch. ich habe es beschämenderweise im internet in einer grünen buchhandlung in papierform gekauft, da ich mich mit e-books absolut nicht anfreunden kann. in gebraucht, in der bibliothek oder dem öffentlichen bücherschrank, wo ich sonst meine bücher herbeziehe gab es es leider noch nicht. dafür teile ich es schon fleissig mit meinen freunden. mein bester freund hat schon angekündigt mehr auf dem markt einkaufen zu gehen um abfall zu sparen und deinen rohrreiniger auszuprobieren.
viel neues hab ich aus dem buch nicht gelernt (yayy! ich bin schon gebildet gewesen!), aber es führt einem noch mal vor augen wie viel man tun kann und wie einfach vieles ist. jetzt werde ich es weiterhin allen meinen freunden anbieten damit sie sich deine ideen klauen und umsetzen. 😉
Kaddi
Sehr schönes Buch!
Ich war etwas unsicher, ob ich als fleißige Leserin deines Blog das Buch überhaupt noch kaufen soll (weil ich ja schon alles wissen könnte ;-)), darum hab ich es dann meiner noch unwissenden (aber sehr interessierten!) Schwester zum Geburtstag geschenkt, so dass ich es mir einfach zufällig mal ausleihen kann... 🙂
shia
Ahaha, gute Strategie XD!!!