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    Home » Gesundheit » Warum Pflanzenöle kein verlässlicher Sonnenschutz sind

    Warum Pflanzenöle kein verlässlicher Sonnenschutz sind

    18.08.2016 + aktualisiert am 07.01.2022 · von Shia · 25 Kommentare

    Warum Pflanzenöle kein verlässlicher Sonnenschutz sind

    Es ist wirklich nicht einfach, wenn man entweder nach einer plastikfreien oder natürlichen Sonnencreme sucht. Sonnencreme ist, wie auch sonst Kosmetikartikel, standardmäßig nur in einer Plastikflasche zu bekommen. Mit natürlichen Inhaltsstoffen sieht es auch eher mau aus.

    Die Sachen haben alle so lange Listen an unverständlichen Inhaltsstoffen, dass es kaum möglich ist, zu wissen, was das alles sein soll. Mir hat eine frühere Schulfreundin, die inzwischen Chemikerin ist, übrigens versichert, dass sie genauso ratlos vor den Etiketten von Kosmetikartikeln steht.

    Zero Waste Sonnenschutz
    Foto: Edgar Moran

    Ich persönlich gehe so vor: Wenn darin Inhaltsstoffe drin sind, die ich weder kenne noch aussprechen kann, dann kaufe ich es nicht! Gilt auch für Shampooseife oder Haarseifen, falls ihr euch fragt, wofür wir denn überhaupt noch so was nachgucken müssen 😁. Aber ja, wir verschwenden sonst eigentlich keine Zeit mehr mit dem Lesen von Etiketten 😂.

    Im Internet gibt es viele Artikel, die Öle mit Lichtschutzfaktor anpreisen. Ich war also erst ziemlich glücklich darüber, habe dann aber weiter recherchiert...

    Inhaltsverzeichnis:
    • ☀️ Pflanzenöle mit natürlichem Lichtschutzfaktur?
    • 🙅 Nicht genug Untersuchungen zu Himbeersamenöl
    • 🥕 Ob Karottensamenöl überhaupt einen Lichtschutzfaktor hat weiß man eigentlich nicht...
    • 🤷 Unbekannter UV-A-Schutz bei Pflanzenölen?
    • 🧴 Mineral-basierter Sonnenschutz
    • 😎 Finde deinen Sonnenschutz!

    ☀️ Pflanzenöle mit natürlichem Lichtschutzfaktur?

    Das sind die so im Netz gelisteten Lichtschutzfaktoren für verschiedene Pflanzenöle:

    PflanzenölSPF
    Himbeersamenöl 30-40
    Karottensamenöl 20-30
    Weizenkeimöl10-20
    Bio-Sojaöl~ 10
    Sheabutter6-10
    Kokosöl2-10
    Sesamöl4-8
    Olivenöl2-8

    Toll, dachte ich, dann hol ich mir einfach Himbeer- oder Karottensamenöl!

    Naja, war alles nicht so einfach wie ich dachte. Erst mal konnte ich keines der beiden Öle vor Ort auftreiben. Bevor ich also online bestelle, recherchiere ich lieber erst einmal und gucke, ob es nicht doch unterm Strich weniger Müll ist, wenn ich mir Zink- oder Titanoxid (eventuell hier in der Apotheke) hole, um mir Sonnencreme selber zu machen.

    Dabei verlor ich mich etwas in Studien, und es stellte sich heraus, dass das alles leider etwas mit Vorsicht zu genießen ist.

    🙅 Nicht genug Untersuchungen zu Himbeersamenöl

    Himbeersamenöl klingt mit seinem hohen Lichtschutzfaktor von 30-40 natürlich sehr sehr gut. Aber wenn man mal genauer nachliest, stellt sich heraus, dass sie alle die gleiche Studie zitieren, wo die Absorbtion und Streuung von UV-A und UV-B-Licht in Labortests festgestellt wurde:

    [R]aspberry seed oil may act as a broad spectrum UV protectant and provide protection against both UV-A, an exogenous origin of oxidative stress to the skin, and UV-B. The optical transmission of raspberry seed oil, especially in the UV range (290±400 nm) was comparable to that of titanium dioxide preparations with sun protection factor for UVB (SPF) and protection factor for UV-A (PFA) values between 28±50 and 6.75±7.5"

    Diese Studien untersucht aber eigentlich nur die allgemeinen Eigenschaften von Himbeerkernöl, um zu sehen, ob sich das Nebenprodukt der kanadischen Himbeersaft-Produktion nicht noch irgendwie einsetzen lässt.

    In der Studien heißt es auch nur, dass Himbeersamenöl das "Potential hat, als UV-Schutz für ein breites Spektrum eingesetzt zu werden". Um festzustellen, ob das auch funktioniert, müsste man noch Fragen klären wie: Was passiert, wenn das Öl in die Haut einzieht? Muss es für den Sonnenschutz wie mineralische Komponenten AUF der Haut bleiben? Wie dick muss die aufgetragene Schicht sein, um ausreichenden Sonnenschutz zu haben? Lässt es sich überhaupt so dick auftragen? Ist es wasserfest?

    Obwohl ein Patent für den kosmetischen Gebrauch angemeldet wurde, wurden scheinbar seitdem keine weiteren Studien dazu gemacht.

    Bloggerin Masla von Masla's Skin Care hat Himbeersamenöl mal auf der eigenen Haut getestet und hatte nach einem 1.5-2-stündigen Spaziergang, wo sie sich hauptsächlich im Schatten aufhielt, gerötete Haut. Aber klar, das ist kein richtiger Test, aber trotzdem ganz interessant.

    Meine Meinung: Würde ich vor Ort irgendwie an das Zeugs drankommen und dabei nur minimal Müll entstehen (z.B. Plastikdeckel und evtl. Etikett), würde ich es wahrscheinlich benutzen, weil die Sonne hier zum einen nun wirklich nicht so aggressiv ist, ich mich außerdem, wenn möglich, sowieso im Schatten aufhalte und ich sowieso nicht zu Sonnenbrand neige. Ich würde mich aber auf gar keinen Fall darauf verlassen, wenn ich Outdoor-Aktivitäten plane oder vorhabe, in den Sommerurlaub zu fahren.

    🥕 Ob Karottensamenöl überhaupt einen Lichtschutzfaktor hat weiß man eigentlich nicht...

    Dass Karottensamenöl angeblich einen so hohen Lichtschutzfaktor haben soll, liegt an einer Missinterpretation dieser Studie, die 2009 im “Pharmacognosy Magazine” veröffentlicht wurde. Darin heißt es aber nur, dass gekaufte Sonnencremes, die unter anderem Karotte als Inhaltsstoff (nur Karotte, nicht Karottensamenöl!) einen Lichtschutzfaktor von 38-40 haben.

    Ich hab mir ja auch diese Studie vorgeknöpft, und wenn man mal genauer hinschaut, geht es sowieso schon mal nicht um Öle, sondern generell um Kräuter. Und bei den zwei Produkten mit dem hohen Lichtschutzfaktor, die "Karotte" enthielten, stehen auch noch viele andere potentielle Kräuterwirkstoffe wie Symplocos, Weizenkeim (1. Produkt), Sandelholz, Aloe Vera, Honig und Sonnenblume (2. Produkt). Davon mal abgesehen enthalten sie noch andere, nicht mit aufgelistete Inhaltsstoffe, d.h. die Wirkung kann nicht wirklich auf "Karotte" zurückgeführt werden. Gwen von Gwen's Nest hat sich für ihren Artikel DIY Sunscreen – Myth Busted! sogar die Mühe gemacht, herauszufinden, um welches Produkt es sich genau handelt (die getesteten Produkte werden in der Studie nicht namentlich erwähnt) und hat unter den anderen Zutaten tatsächlich Zinkoxid ausgemacht – den Stoff, der als Mineralbasis Cremes zugesetzt werden, damit die einen Sonnenschutz bekommen!

    In der Studie selbst steht: "It is complicated science with herbal cosmetics because specific constituent responsible for the claimed effects can not be identified", was so viel heißt wie dass es bei der Untersuchung von Naturkosmetik sehr kompliziert ist, wissenschaftlich die behauptete Wirkung einem Wirkstoff zuzuordnen."

    Außerdem konnte ich eine weitere Studie ausgraben, die Kräuterextrakte (keine Öle!) untersucht und "Karotte" auf der Liste hat. Dabei wurden nur die Eigenschaften bei UV-B Licht untersucht, und das Ergebnis ist ernüchternd: "Karotte" hat nur einen Lichtschutzfaktor von 1,34! Kokosnussextrakt hatte dabei den höchsten Lichtschutzfaktor mit 7,38.

    🤷 Unbekannter UV-A-Schutz bei Pflanzenölen?

    Der UV-A-Schutz wird bei den folgenden Studien nicht untersucht, weil man UV-B als schädlicher für die Haut einstuft. Wie Pflanzenöle also da abschneiden – hm, keine Ahnung. Die "Karotten-"Studie stellte während ihrer Untersuchung zumindest fest, dass viele der untersuchten Sonnenschutz-Produkte nach Aussetzung von UV-Licht im UV-A-Bereich schnell instabil wurden. Aber wer weiß da schon, ob die Kräuterbestandteile in den Produkten als Pflanzenöl vorlag...?

    Diese Studie untersucht also die UV-B-Eigenschaften von Kokosöl, Neemöl, Sesamöl, Rizinusöl, Erdnussöl, Lebertran, Senföl und "Hühneröl" ("oil extracted from chicken" – ja, das steht das wirklich) und kam zum Ergebnis, dass "Hühneröl" mit knapß 75% die meiste UV-B-Strahlung absorbiert. Das ist allerdings nur das Equivalent zu Lichtschutzfaktor 4!

    Eine weitere Studie bestimmte den Lichtschutzfaktor von Pflanzenölen in vitro, was eine Labormethode ist, also nicht unter realen Bedingungen getested wurde, also so was die das Einziehen in die Haut nicht berücksichtigt.

    Heraus kamen die folgenden Werte

    OilsSPF
    Olivenöl 7.5
    Kokosöl 7.1
    Mandelöl4.7
    Sesamöl1.8

    Hier geht's zur vollständigen Tabelle. Und nein, Himbeer- und Karottensamenöl wurde leider auch hier nicht untersucht.

    Diese Werte passen wiederum ganz gut zu denen, die im Netz kursieren und würde erklären, woher sie kommen. Allerdings wäre es meiner Meinung nach auch nicht unwichtig, zu wissen, wie die Pflanzenöle sich im UV-A-Bereich verhalten, denn UV-A-Strahlung trägt trotzdem zu Hautkrebs bei. Und natürlich wäre auch eine Untersuchung zum Schutz im Gebrauch ganz wichtig. Nicht, dass der Schutz weg ist, sobald das Öl in die Haut einzieht.

    🧴 Mineral-basierter Sonnenschutz

    Gekaufte Sonnencreme enthält in der Regel Zinkoxid, das ein physikalisch wirkender UV-Filter ist. Das Zinkoxid bleibt auf der Haut und durch die hohe Deckkraft sieht man danach im Gesicht deswegen häufig blasser aus, nachdem man Sonnencreme aufgetragen hat 😉.

    🧑‍🍳 Sonnencreme selber machen

    Sonnencreme kann man eigentlich ganz einfach selber machen, indem man Zink- oder Titanoxid mit einem Pflanzenöl seiner Wahl vermischt. Jedes Prozent entspricht einem Lichtschutzfaktor LSF 2. Wenn man also 10 g Zinkoxid mit 90 g Sonnenblumenöl mischt, hat man Lichtschutzfaktor 20, darf also 20 Mal länger in der Sonne bleiben als man sonst beim eigenen Hauttyp könnte, ohne Sonnenbrand zu bekommen.

    Wenn man Glück hat, kann man Zinkoxid in der Apotheke bekommen, oder man muss es online bestellen. So weit ich herausfinden konnte, kommt man nicht um eine Plastikverpackung rum, und bei der Online-Bestellung fällt natürlich auch noch das Versandmaterial an. Bisher war ich immer der Meinung, dass bei der kleinen Menge, die wir benötigen würden, es keine echte Müllersparnis wäre. Was dafür spricht, ist, dass man sich so seine ganz natürliche, unbedenkliche Sonnencreme nach eigenen Bedürfnissen anmischen kann (z.B. vegan!!).

    🛒 Sonnencreme kaufen

    Wenn ihr nicht zu den Menschen gehört, die auf DIY stehen und gerne was selber machen (obwohl ich euch versichern kann, dass die meisten zumindest meiner Sachen ganz einfach sind und schneller gehen als kaufen), dann bleibt nur noch die Option, Sonnenschutzmittel zu kaufen.

    Die meisten Unverpackt-Läden bieten entweder Sonnencreme mit Zink- oder Titanoxid zum Abzapfen oder ein einer sparsamen Pappp-Verpackungen und manchmal in Glasflaschen oder Metall-Dosen an.

    Auch in Bioläden haben ich schon solche Sonnencreme gesehen.

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    😎 Finde deinen Sonnenschutz!

    Ich dachte, ich versuche mal, nachdem ich euch so viele Daten und Fakten um die Ohren gehauen habe, diese doch überraschend komplexe Thematik in einen praktischen Mini-Leitfaden zu übersetzen.

    Click to enlarge
    Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

    Bitte seht es mir nach,wenn das visuell nicht so hübsch aufgemacht is wie andere tolle Übersichten und Infografiken auf Blogs 🙈. Ich male nicht, ich zeichne nicht, ich kritzel nicht mal beim Telefonieren 😅. Ich hoffe, dies hilft dem einen oder anderen, den richtigen Sonnenschutz zu finden.

    Bitte denkt dran, dass...

    ... man seine Haut auch mit aufgetragenem Sonnenschutzmittel schädigen kann, wenn man zu lange in der Sonne bleibt! Das Nachcremen hilft nur, den Sonnenschutz aufrechtzuerhalten und verlängert ihn nicht!

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    Leser-Interaktionen

    Kommentare

    1. Katharina meint

      Februar 10, 2021 at 7:22 am

      Hallo Shia, finde deinen Beitrag sehr interessant. Da ich mich gerade selber für eine Ausbildung in das Thema einlese und verschiedene Öle vergleiche, wollte ich nachfragen, wie du beim Hühneröl auf das Equivalent von Lichtschutzfaktor 4 kommst? Ich würde gerne das Hüneröl mit seinem LSF in meine Arbeit für die Ausbildung aufnehmen.
      Vielen Dank!

      Antworten
    2. Daniela B meint

      August 19, 2020 at 5:18 am

      Gibt einige Wissenschaftliche Studien zum Thema. Sollte man mal bei Google oder DuckDuckGo eingeben und durchlesen oder zumindest den Teil "Conclusion"/Fazit:

      "Neurotoxic effect of active ingredients in sunscreen products"
      "Nanosized zinc oxide induces toxicity in human lung cells - Abstract - Europe PMC"
      "Distinct biological effects of different nanoparticles commonly used in cosmetics and medicine coatings"

      Nano Zinkoxid und Nano Titanium Dioxide. Nanopartikel schädigen hier nachweislich die Zellen und können zum Zelltod führen. Auf diese Weise kann man sich nicht vor Hautschädigung oder Krebs schützen.

      Antworten
      • shia meint

        September 05, 2020 at 4:01 pm

        Deswegen habe ich ja wie oben ja auch steht die Sonnencreme mit Zinkoxid OHNE Nanopartikel 😉

        Antworten
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