Brot ist lecker und davon essen wir hier viel, ist ja auch ein Grundnahrungsmittel. Allerdings ist das auch das Lebensmittel, das wir am häufigsten verschwenden – sagt eine WWF-Studie.
So lagerst du Brot so, dass es nicht schlecht wird und das kann man noch alles aus altem Brot machen!
Inhaltsverzeichnis:
Wie viel Brot landet in der Tonne?
Nach Zahlen vom WWF landen ganze 40% aller produzierten Brot- und Backwaren im Müll. 40%!!! Das sind 1,7 Millionen Tonnen Leckereien, die nicht wie erhofft in unseren Mägen landen. Das ist fast die Hälfte!
Davon werfen wir bei uns Zuhause am meisten weg, aber auch in den Backereien und im Handel geht viel futsch. Vor allem Backwaren mit tierischen Anteilen wie Käsebrötchen oder die Puddingbretzel landen in der Tonne.
Ich finde das ja besonders ärgerlich, weil ja gerade tierische Lebensmittel generell einen höheren CO2-Abdruck haben, also in der Produktion besonders schlecht fürs Klima sind.
Mit jedem Lebensmittel, das wir verschwenden, vergeuden wir kostbare Ressourcen. Um die Backwaren zu produzieren, die dann einfach im Müll landen, werden im Jahr knapp 2,5 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen – einfach für nix – und die treiben den Klimawandel natürlich auch mit an.
Das Ganze als kurzes Video
Wie wir Zuhause verhindern, Brot wegwerfen zu müssen
Erst mal schaue ich natürlich, dass das Brot gar nicht erst schlecht wird. Wenn ich ausnahmsweise mal ein großes 1kg-Laib Brot kaufe, friere ich die Hälfte ein – dann bleibt’s frisch.
Mein Partner Hanno ist nicht so der Brot-Fan und so'n Kilo Brot ist ja für mich allein dann doch eine große Aufgabe. Ich schneide die Brothälfte dann schön in Scheiben, dann kann ich mir so viele Scheiben rausnehmen und auftoasten, wie ich gerade essen möchte.
Ich friere das Brot übrigens in einem Stoffbeutel oder in ein Geschirrtuch eingeschlagen ein, so fällt kein Einweg-Müll an.
Das Brot trocknet so zwar im Gefrierfach etwas schneller aus, aber es überlebt bei mir sowieso nie so lange, dass das jemals ins Gewicht gefallen wäre. Wenn du aber Brot etwas länger einfrieren möchtest, kannst du auch Plastikverpackungen wie von Nudeln immer und immer wiederverwenden, um ein bisschen Müll zu sparen.
Mehr Zero Waste in der Küche
Brot so lagern, dass es nicht schimmelt
Ich kaufe Brot immer beim Bio-Bäcker im eigenen Stoffbeutel. Und darin bewahre ich es auch auf. Manchmal stecke ich den Beutel noch mal in einen anderen Beutel. Je mehr Lagen Stoff, desto langsamer trocknet das Brot nämlich aus. Das ist auch das Geheimnis: Solange da nix schimmelt, wird auch nichts schlecht!
Das kennen ja fast alle – im Plastikbeutel schimmelt das Brot und kann dann natürlich nicht mehr weiterverarbeitet werden. In Stoff oder Papier wird das Brot nur trocken und hart, bleibt aber essbar!
Was man noch aus altem Brot machen kann
Als Kind hab ich mich immer total gefreut, wenn wir altes Brot hatten, weil ich mir dann immer arme Ritter wünschen konnte! Also trockene Brotscheiben in einer süßen Milchmischung einweichen und anbraten.
Ich mache auch gerne Bread Pudding daraus, in einer nicht so traditionell englischen Version. Das ist eine Art süßer Pudding-Auflauf mit altem Brot und getrockneten oder eben auch frischen Früchten. Ich haue da gerne auch Äpfel und Zimt rein. Das mache ich übrigens auch, wenn mir Kekse oder Kuchen mal misslingen. Dann nenne ich das liebevoll Scheiterhaufen 😉.
Mein veganes Arme Ritter Rezept
Zutaten
- Ca. 6-8 Scheiben altes Brot
- 300 ml Pflanzenmilch der Wahl (ich nehme immer selbstgemachte Hafermilch, indem ich 7g Hafer auf 100ml Wasser im Standmixer für 30-60 Sekunden mixe, hierfür muss sie nicht abgesiebt werden)
- 100 g Weizenmehl
- 1-3 EL Zucker
- 1-2 TL Vanillezucker
- Optional: 1 Prise Kala Namak (das ist Salz, das nach Ei schmeckt), Zimt oder geriebene Zitronenschale) nach Belieben, etwas Kurkuma für die gelbe Farbgebung
Zubereitung
- Pflanzenmilch, Mehl, Zucker, Vanillezucker und die optionalen Zutaten in einer Schüssel mit einem Rührbesen vermischen.
- Die Brotscheiben darin tunken.
- In der Pfanne anbraten, bis beide Seiten goldbraun sind. Dazwischen ruhig den Pfannendeckel aufsetzen, wenn das Brot noch etwas hart war, so wird es beim Braten weich innen.
Mein untraditioneller, veganer Bread Pudding
Zutaten
- 600 ml Pflanzenmilch
- 2 EL Speisestärke
- 1 EL Vanillezucker
- 50 g Zucker
- Optional: Schale 1 Zitrone oder 1 TL Zimt
- Ca. 250 g altes Brot
- Trockenfrüchte oder frisches Obst nach Belieben (Shia gibt am liebsten Rosinen und einen frischen Apfel dazu), wenn viele Trockenfrüchte dazu gegeben wird kann auch die Zuckermenge reduziert werden.
- Etwas Puderzucker zum Servieren
Zubereitung
- Pflanzenmilch, Stärke, Vanillezucker und Zucker in einer Schüssel geben. Wer sich für Zimt oder Zitronenschale entscheidet gibt sie hier dazu. Alles gut vermischen.
- Brot in kleine Würfel schneiden oder in kleine Stücke brechen und in eine Auflaufform geben.
- Die Flüssigkeit darüber geben und ca. 20 Minuten ziehen (einweichen) lassen.
- Im Ofen auf 175ºC Ober-/Unterhitze oder 160ºC Umluft ca. 45-60 Minuten backen.
- Kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen.
Inga
Hallo Shia,
ich lese deinen Blog sehr gerne!!
Die Lebensmittelverschwendung von Backwaren ist echt immens hoch! Ich kann auch gar nicht verstehen, warum.
Wir mögen altes Brot eher herzhaft, weil wir viel dunkles Brot essen.
Ich mache gerne aus dem alten Brot Frikadellen. Man nimmt alle Zutaten, die in Frikadellen gehören und lässt das Fleisch weg. Also brät man das eingeweichte Brot mit Zwiebeln und Kräutern/ Gewürzen einfach in der Pfanne. Ist echt lecker. 😛
Knödel gehen auch immer.
Grüße
Inga
Baschka
Hallo Shia, erstmal: toller Blog!
Ich muss glutenfrei essen und bestelle öfter mehrere Brote, das wird sonst zu aufwändig in der Beschaffung. Das "aktuelle" wickele ich in ein Bienenwachstuch und bewahre es im Kühlschrank auf - glutenfreie Brote schimmeln sonst recht schnell. Im Bienenwachstuch trocknet es nicht aus. Den Rest schneide ich in Scheiben und friere ihn direkt in der Papiertüte ein, in der ich es gekauft habe. LG... Baschka
Carolin
Hallo Shia,
wenn bei uns trockenes Brot anfällt, sammle ich das und Mixe das dann zu Paniermehl.
Liebe Grüße
Carolin