Eine der am häufigsten gestellten und sehr berechtigten Fragen, die zu Unverpackt-Läden gestellt wird, ist die, wie es eigentlich mit dem Müll hinter den Kulissen aussieht.
Fällt wirklich insgesamt weniger Müll an als im normalen Supermarkt? Verlagert der Zero Waste Kunde nicht einfach seinen Müll von zu Hause in den Laden? Wie viel Plastikmüll fällt in einem Unverpackt-Laden an, kann das wirklich so viel weniger sein als in einem konventionellen Supermarkt?

Das sind Fragen, die ich mir als Zero Waster natürlich auch schon gestellt habe. Beim unverpackten Einkaufen habe ich immer schon hier und da mal bei den Sachen, die ich gerade gekauft hatte, nachgefragt, aber systematisch hatte ich das nicht beleuchtet. Um dem ganzen auf den Grund zu gehen, habe ich vorsichtig bei der lieben Anja vom Unverpackt-Laden natürlich unverpackt in Münster nachgefragt, ob sie mir wohl mal einen Blick hinter die Kulissen gestattet.
Sofort und sogar mit Begeisterung sagte sie zu, denn Transparenz sei ihr sehr wichtig! Ich dürfte gerne Fotos von allem, was ich möchte, machen und ihr Löcher in den Bauch fragen.
Voller Vorfreude fahre ich also morgens ziemlich unausgeschlafen mit dem Zug nach Münster, damit ich auch mal so eine Lieferung miterlebe.
Kaum habe mir nach meiner Ankunft gähnend einen Kaffee und ein vegan belegtes Brötchen bestellt, kommt auch schon die Nuss-Lieferung per Paketdienst an. Ich wundere mich, dass so was per Paketdienst und nicht wie sonst in einer Großlieferung kommt. Sie habe einen Großhändler in der Nähe von Göttingen, aber der habe leider nicht alles, erklärt mir Anja. Eigentlich wäre ihr ja der deutlich nähere Großhändler in Coesfeld lieber, aber dieser habe sie leider nicht beliefern wollen, weil sie nur zu 95% und nicht zu 100% bio sei. So muss die Milch in den Mehrwegflaschen aus der Molkerei Söbbecke im 50km entfernten Gronau erst nach Göttingen reisen, um von dort aus mit den anderen Waren wieder nach Münster geliefert zu werden. Glücklich ist sie darüber nicht, wie man ihr deutlich ansieht, aber das ist halt die bisher ökologischste Option. Man sei leider in Punkto Regionalität abhängig davon, ob es vor Ort jemanden gibt, der einen auch beliefert.
Aber da scheint sich auch immer mal was zu tun, denn demnächst wird das Sortiment um frisch gepresste Öle wie Hanfsamen- und Aprikosenkernöl aus Münster ergänzt. Und es ist kommt ja doch viel aus der Region, stellt sich heraus, als ich nach den regionalen Produkten frage: Die Marmelade und das Brot kommen direkt aus Münster, der Honig sowie die Eiscreme im WECK-Glas aus Coesfeld, die Kartoffeln und Eier sind aus Greven, der Kaffee aus einer Rösterei in Telgte und Fleisch gibt es auf Vorbestellung aus Laer.
"Puh, das klingt ja nach einer anstrengenden Anfangszeit," merke ich an. – "Naja, am Anfang musste man schon etwas mehr organisieren, aber danach lief es. Außerdem ruft unverpackt ja viel Aufmerksamkeit hervor, von daher wurde mir viel zugetragen," sagt Anja lächelnd.
Unverpackt-Läden wollen gemeinsam was bewegen
Anfang Juli erst haben sich die Unverpackt-Läden in Berlin getroffen, um sich auszutauschen und zu besprechen, wie man gemeinsam mehr bewegen könne, erzählt mir Anja außerdem.
Sie wollen beispielsweise ermöglichen, dass in Zukunft noch mehr in Pfandboxen geliefert wird. Und dann ist da noch die Stretchfolie, die meterweise um die Lieferungen gebunden werden, damit im LKW nichts umfällt oder durcheinanderkommt. "Macht ja auch Sinn, die Ware zu fixieren, damit nichts im LKW umfällt und kaputt geht. Früher hatte man Spanngurte, aber irgendwie soll das heute nicht mehr gehen. Ich habe mit den Lieferanten geredet und geredet und geredet, so weit ist die Industrie aber einfach noch nicht. Da müssen wir noch dran arbeiten," so Anja. Fast das Gleiche hatte mir die Katrin von der Plastikfreien Zone auch gesagt, als ich im Mai in München war, und auch ich bin bei meinem Buch genau bei der Stretchfolie an die Grenze gestoßen.
Toll wäre außerdem ein Zentrallager für alle Waren, von wo aus dann alles palettenweise auf die Unverpackt-Läden verteilt werden würde, sei man sich einig gewesen. Also wie bei Büchern, denke ich mir noch. Aber noch seien es zu wenige Läden, um so eine logistische Infrakstruktur aufzubauen und auszulasten. Bald soll es auch Studien zu den Lieferketten geben, schließlich sei es wichtig, auch mal Zahlen dazu zu haben.
Also werden erst mal die Läden weiterhin Waren, die sie bei ihren jeweiligen Großhändlern nicht bekommen, bei den Produzenten direkt beziehen oder auf kleine Lieferanten ausweichen. Das sind neben Großpackungen für Nüsse üblicherweise auch die Bambuszahnbürsten, Klopapier oder Haarseifen, weil es einfach sehr spezifische Produkte sind. Diese Sachen werden dann mit dem Paketdienst verschickt.
Der Blick ins Lager
Ich darf also Anja und der Lieferung ins Lager folgen, wo Anja alles direkt auspackt, um es mir zu zeigen. Schon bevor der Karton auf ist kann sie es sich nicht verkneifen, ein bisschen über die unnötige Verpackung zu schimpfen. Denn die Nüsse kommen zwar in sogenannten Großgebinden zu 5 oder 10 kg, aber jeder Sack steckt noch mal in einem Karton. "Absolut unnötig!"
So erfahre ich davon, dass man als Unverpackt-Laden eigentlich in einem kontinuierlichen, nicht enden wollenden Kampf steckt. Denn Anja lässt nicht locker. Andauernd ruft sie Produzenten und Lieferanten an, in der Hoffnung, das der stete Tropfen die Stein irgendwann hohlt. Und sie recherchiert weiter, sucht nach ökologischeren Alternativen.
Sie zeigt mir direkt die Verpackung bei den 10kg Kakaonibs. Der Papiersack steckt ja noch mal in Plastik, stelle ich fest. "Das ist leider nicht alles," empört sich Anja. Sie macht für mich den Sack auf und tatsächlich – innen steckt eine weitere Plastiktüte! "Ich habe mich schon beschwert. Wenn die sich nicht bewegen, werde ich das wieder aus dem Sortiment nehmen, denn das geht gar nicht!"
Sie zeigt mir weitere generell nachhaltigeren Produktalternativen, die allerdings ihrer Meinung nach doch noch in unnötiger Verpackung stecken, wie die Vorratsdose aus Zuckerrohr-Resten der Rohrzuckerherstellung, die einzeln in einem Karton steckt.
Das einzige, was bei ihr noch in Luftpolsterfolie kommt, sind die Edelstahl-Brotboxen. "Das kann ich wirklich nicht verstehen," runzelt Anja die Stirn, "aber da muss ich leider zugeben, dass ich vergessen hatte, noch mal nachzufragen. Da nimmt man sich das vor, wird aber sofort wieder vom Tagesgeschäft abgelenkt und wenn die nächste Lieferung ankommt und man sie aufmacht, denkt man wieder, ach du Sch–, da war doch noch was..." Ich muss trotz Anjas ernstem Gesicht lachen, denn das kenne ich selber von mir. Selbstständig bedeutet, man arbeitet selbst und ständig, pflegte meine Chefin in der Werbeagentur, wo ich als Schülerin als Aushilfe gearbeitet hatte, zu sagen. "Wenn man an allen Ecken und Enden mit Arbeit zugeballert ist, rutscht einfach auch mal was durch," tröste ich Anja und mich selbst.
Bügelgläser hat Anja übrigens bereits aus dem Sortiment genommen, weil diese ihr einfach mit zu viel Polstermaterial kamen – "Ein Gelber Sack pro Lieferung!" Die Peanuts waren aus Maisstärke und lösen sich angeblich in Wasser auf, "Aber das muss ja trotzdem nicht sein," findet Anja, "vielleicht kennst du oder deine Leserschaft ja eine Alternative?"
Hiermit also der Aufruf an euch, Leute! Wer einen Bügelglas-Produzenten kennt, der auch, ähnlich wie WECK, darauf achtet, so umweltfreundlich wie möglich zu verpacken, teilt es entweder Anja direkt mit, oder hinterlasst es mir unten in einem Kommentar, und ich leite es weiter 😁!
"Ich wollte dir aber noch was zeigen," sagt Anja und macht einen Karton auf. Darin ist Müll, den sie sonst direkt rausbringt. "Wie du siehst, ist das noch eine ganze Menge, die so an Kartons und Polsterung auch zusammenkommt, leider. Inzwischen habe ich meine Lieferanten so weit, dass zumindest die Posterung plastikfrei ist, aber ich finde ja, es ist immer noch zu viel."
"Wieviel Prozent kommt denn bei dir eigentlich noch in Plastik eingepackt?" möchte ich wissen. Ungefähr 30% sind es. Das sind dann die 10 Liter Essig- und Öl-Kanister (die 5 Liter Kanister sind aus Metall), die Reiniger von Sonett, die Nudeln und einige andere vereinzelte Sachen wie das Kakaopulver in einem 2 kg Eimer.
Nudeln gibt es in 5 oder 6 kg Gebinden aus Plastik. Ich habe schon öfters gehört, dass man Nudeln generell und auch in Großgebinden kaum plastikfrei bekommt, und Anja bestätigt das. Schon gar nicht in Bioqualität, ergänzt sie. Sie frage schon immer nach, ob man dann nicht wenigstens ein dünneres Plastik nehmen könnte.
Die Kanister für Öl werden nicht wieder befüllt, womit ich aber schon gerechnet hatte. Irgendwann hatte ich mal in einem Zeitungsartikel zum Thema Mehrweg nämlich gelesen, dass Öl-Gefäße sich für ein Mehrwegsystem maschinell zu schwer reinigen lassen.
Die Kanister der Reinigungsprodukte sind von der Marke Sonett. Bei meinem Besuch im November letzten Jahres im Unverpackt-Kiel hatte mir Besitzerin Marie erzählt, dass Sonett sich weigere, die Kanister zurückzunehmen und wiederzubefüllen. Trotzdem sammle sie die Sonett-Kanister im Keller, weil sie auf jeden Fall dran bleiben wolle und hoffe, dass Sonett irgendwann doch die Kanister zurücknehme.
Ihre Hartnäckigkeit scheint sich ausgezahlt zu haben, denn ich erfahre, dass Sonett die Kanister nun tatsächlich zurücknimmt – wenn sie auf Kosten der (Unverpackt-)Läden zu ihnen geschickt würden. Anja macht das, erzählt aber weiter, dass die Kanister nicht wie man annehmen würde direkt wiederbefüllt, sondern geschreddert und dann zu neuen Kanister verarbeitet werden würden. Das liegt daran, dass immer ein Rest im Kanister zurückbleibt und man mindestens die fünffache Kanister-Menge an Wasser benötigt. Außerdem schäume das sehr stark, erklärt mir Anja, sodass ich vermute, dass es wie beim Öl so ist, dass man das maschinell nicht reinigen kann, was sich dann wiederum nicht in die Produktionsprozesse integrieren lässt.
Der Großteil der Ware kommt in 5 bis 25 kg Papiersäcken.
Gut, vielleicht nicht gerade der Tee oder die Gewürze, aber auch die gibt es in nicht mehr haushaltsüblichen Mengen von 1 kg pro Sorte.
Das lose und stickerfreie Obst und Gemüse stammt von Ökulus in Münster, der auch den Bioland-Marktstand betreibt. Geliefert wird es zu 98% in Pfandboxen.
Das Klopapier aus Bambus wird in einem Karton mit 160 Rollen geliefert. Es gibt davon auch einen 8-er Pack, aber als Ansporn bietet Anja die losen Einzelrollen günstiger an als im 8-er Pack.
Ich entdecke den Tofu im Kühlregal und bin ganz begeistert, dass er bio ist! Tofu an sich bekommt man zwar in eigentlich jedem Asia-Shop lose aus einem großen Eimer in der Kühltheke (im Ruhrgebiet stammt das meiste aus einer Tofu-Manufaktur in Duisburg, betrieben von einer koreanischen Familie, wie mir in einem Asia-Shop erzählt wurde), aber loser Bio-Tofu ist schon fast eine Kuriosität! Mir sind nur ganze drei Tofumanufakturen in Deutschland bekannt, die Bio-Tofu herstellen, den man auf Wunsch wohl unverpackt kaufen kann. Das sind einmal die Soy Rebels sowie die Tofu Tussis in Berlin und das Tofuhaus im wunderschönen Bochum.
Der Bio-Tofu bei Anja ist von der Marke Taifun, die wahrscheinlich jeder Veganer kennt, da man ihn in fast jedem Bioladen und Reformhaus kaufen kann. Ganz lose kommt der Tofu leider nicht an, denn Taifun sitzt in Freiburg und das wird wahrscheinlich von der Frische her schwierig. Der Tofu ist statt in 200 bis 250 g Packungen in einer 1 kg Portion eingeschweißt. Allerdings merkt Anja an, dass der Tofu leider nicht gut läuft und sie ihn, falls sich nichts ändert, aus dem Sortiment wird nehmen müssen. Also, liebe Münsteraner, holt euch euren Tofu lieber bei Anja statt eingeschweißt im Bioladen!
Spender und Hygiene
Als ich durch die Küche laufe, sehe ich, wie die Mitarbeiterin gerade einen leeren Spender neben die Spüle stellt. "Genau, was ist eigentlich mit den Spendern? Wie viel passt da rein und wie häufig müssen sie gereinigt werden?" möchte ich wissen.
In diesen Spender passen 8 Liter, erklärt mir Anja geduldig. Die Spender werden immer nach jeder Charge auseinandergebaut und in der Spülmaschine heiß gereinigt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum der jeweiligen Charge sowie ggf. die Zutatenliste, Deklaration wie vegan oder Bio/konventionell stehen für den Kunden als Information vorne am Spender auf einem Etikett.
Reuse
Wir gehen wieder nach vorne, weil mein Kaffee und das angebissene belegte Brötchen da noch auf mich warten und ich Anja außerdem noch ein paar Interview-Fragen stellen möchte.
"Oh, einen Moment bitte," entschuldigt sich Anja aber direkt, weil eine Kundin herein kommt und gezielt auf sie zugeht. Ich nutze die Zeit, um einmal vom Brot zu beißen und ein Paar Fotos zu machen, bis mir auffällt, dass die Kundin ja gar nichts kauft, sondern sich von Anja Kartons geben lässt, die sie beide auseinanderbauen.
Ich werde neugierig. "Lässt du dir die Kartons für einen Umzug geben?" frage ich sie. "Ja, genau," lacht sie, "ich ziehe um. Ich hatte erst beim Discounter gefragt, aber die wollten mir das gar nicht raussuchen. Erst hatte ich gar nicht daran gedacht, hier zu fragen, denn bei einem Unverpackt-Laden denkt man ja nicht wirklich an Verpackung."
Die zusammengefalteten Kartons holt die umweltbewusste Kundin auch nicht etwa mit dem Auto, sondern mit einem geliehenen Fahrradanhänger ab! Sie erzählt mir vom Lastenfahrrad Lasse, das man sich kostenlos ausleihen kann, das aber gerade im Einsatz ist. Wir entdecken es witzigerweise genau auf der Straßenseite gegenüber!
Sowieso möchte Anja in Zukunft leere Kartons, Eimer, Kanister und eventuell auch Polstermaterial auf der Homepage, Facebook-Seite des Ladens oder ebay-Kleinanzeigen zum Verschenken anbieten, damit die Sachen wie jetzt die Kartons ein zweites Leben bekommen. Bisher hatte sie selbst für vieles davon Verwendung oder dankbare Abnehmer. Aber irgendwann ist man natürlich auch ausgestattet 😉.
Ich finde das klasse, denn nicht umsonst sage ich immer und immer wieder, dass es ja eigentlich schon genug Zeugs und Krams gibt, man es nur umverteilen müsste statt andauernd die ohnehin knappen Ressourcen für die Produktion von Neuware anzuzapfen.
Deutlich weniger Müll
Ich setze mich wieder in die gemütlichen Bistro-Ecke, schlürfe meinen inzwischen kalten Kaffee (so was kommt bei mir nicht weg) und beiße noch mal kräftig von Rest meines Brötchens ab und notiere mir schnell meine Eindrücke, solange sie noch frisch sind.
So weit war das tatsächlich alles ungefähr so, wie ich es mir vorgestellt hatte: Viele große Säcke im Lager und alles in nicht mehr haushaltsüblichen Portionen. Und ja, Großpackungen sind weniger Müll sind als die individuellen Verpackungen in einem normalen Supermarkt. Sehr positiv finde ich, dass immerhin 70% der Ware in Papier verpackt ist– vor allem, wenn man mal überlegt, dass Plastik als Verpackungsmaterial den konventionellen Supermarkt zweifelsohne dominiert. Einwegverpackungen wird man im Laden vergeblich suchen, denn selbst den Wein gibt es in Pfandflaschen. Das spart natürlich auch wieder Müll.
Dass nicht alle Lebensmittel plastikfrei eingepackt werden, hatte ich erwartet; alles andere ist zum heutigen Zeitpunkt leider utopisch und so realistisch bin ich dann doch noch. Das hatte ich zum Teil, wie z.B. bei den Nudeln oder Nüssen, ja schon vorher mitbekommen. Und die Kanister zum Abzapfen sieht man ja auch als Kunde im Laden.
Dass manche Produzenten wie die der Kakaonibs oder Nüsse auch bei Großpackungen offenbar nicht an Verpackung sparen wollen, finde ich allerdings sehr schade. Da hängt es also maßgeblich vom Einsatz der Besitzer wie Anja ab.
Wie viel Müll ist das aber nun in Zahlen ausgedrückt?
- Alle zwei Wochen eine große Papiertonne (240 Liter) voll
- Pro Woche ein voller Gelber Sack
- Jede Woche wird von einer Spezialfirma die halbvolle kleine Biotonne (120 Liter) abgeholt, worin sich Schnippelabfälle aus dem Bistro sowie wirklich verdorbenes Obst und Gemüse kommen.
- Die besagten großen Kanister für die Reiniger werden gesammelt und an Sonett zurückgeschickt.
Ich bin ziemlich beeindruckt, denn das sind beim Gelben Sack und der Biotonne wahrscheinlich sogar weniger als haushaltsübliche Mengen! Und auch bei Papiermüll ist es trotz allem weniger, als ich so geschätzt hätte, denn ich hätte mit einem ganzen Container jede Woche gerechnet. Wenn ich zum Vergleich daran zurückdenke, wie viel Papiermüll bei uns damals mit abonnierter Tageszeitung im Studium zusammenkam, ähem...
Anja ist übrigens nicht bei Foodsharing, aber nicht, weil sie das nicht gut findet, sondern weil schlicht und ergreifend nicht genug zusammenkommt, was sie darüber noch verteilen könnte. Schlappes Gemüse kommt in die Tagessuppe, dann hat sie eine treue vegane Stammkundin, die ihr alles, was nicht mehr so hübsch aussieht zum halben Preis abkauft. Tja, und das Wenige, was überhaupt noch übrig bleibt, geht an den Guten Hirten, einer sozialen Einrichtung, die sich um Wohnen für Menschen mit Behinderungen, Pflege und eine Kindertagesstätte kümmern.
Verlagern die Kunden nicht einfach ihren Müll in die Unverpackt-Läden?
Einen großen 10 kg Sack Haferflocken (oder Schokolade 😜) kann ich mir theoretisch auch selbst holen, denn der kommt bei uns zu Hause wohl weg. Aber so große Mengen können wir uns nun wirklich nicht von allen Sachen kaufen, denn das wäre wieder Lebensmittelverschwendung.
Also: Ja, wir verlagern einen Teil unseres Mülls in die (Unverpackt-)Läden, denn die Großpackung bleibt natürlich dort. Wir schneiden uns nicht den prozentualen Teil der Großverpackung ab und nehmen ihn mit nach Hause 😉. Dennoch: Insgesamt entsteht durch so ein Konsumverhalten deutlich weniger Müll, denn man teilt sich sozusagen mit anderen Kunden des Ladens die Großpackungen.
Anja im Gespräch
Das Unverpackt-Prinzip hört ja nicht auf, nur weil ich jetzt einen Laden habe. Für mich geht das jetzt erst los!”
Anja Minhorst
Anja hat jetzt etwas Luft und setzt sich mit einem Cappuccino zu mir.
Wie fühlt es sich an, als jemand, der so bemüht ist, Müll zu vermeiden, plötzlich mit einem Unverpackt-Laden doch wieder Müll zu haben?
Gerade am Anfang war das viel, weil der Laden eingerichtet wurde. Da hab ich gedacht: Du bist echt 'n Idiot, machst einen Laden, damit Leute Müll sparen, und jetzt ertrinkst du hier in Müll. Aber es wird besser.
Lebst du privat auch Zero Waste?
Nein, ich lebe nicht ganz Zero Waste. Ich bin auch keine Vegetarierin, obwohl ich inzwischen wirklich wenig Fleisch esse. Ab und zu brauche ich einfach mal eine Tüte Chips oder eine Lage Parma-Schinken, und das sind Dinge, die bekommt man nicht plastikfrei. Mein Umgang mit Müll ändert sich laufend, es ist auch eine Entwicklung. Gerade seit dem Vortrag von Béa [Anmerkung: Anja hatte Béa Johnson für einen Vortrag Anfang Juni nach Münster geholt 💚] merke ich noch mal, wie ich noch weniger Müll produziere, und ich wollte mir übrigens auch eine Wurmkiste zulegen!
Wie ist es für dich, einen eigenen Laden zu haben?
[Lacht herzlich] Ich schlafe weniger, ich esse unregelmäßiger – ich arbeite so viel wie noch nie. Früher hatte ich einen eigenen Garten. Dass ich nicht mehr mein eigenes Gemüse anbauen kann ist der allergrößte Wehmutstropfen – im Moment zumindest. Ich mach null Sport mehr, bin nur noch mit dem Laden beschäftigt. Das ist aber normal. Ich bin schon oftmals sehr gefordert. Manchmal hab ich aber Momente in meinem Laden, da bin ich einfach megastolz. Und ich bin schon lange nicht mehr so gerne zur Arbeit gegangen wie jetzt. Man stellt sich morgens nicht mehr die Frage, ob man aufstehen möchte! Denn es fühlt sich richtig an!
Ach, ich hätte Anja noch viel mehr fragen wollen, aber ich bin mit Hanno (meinem Mann), der ja in Münster arbeitet, zum Mittagessen verabredet, und er hat heute nur eine kurze Mittagspause zwischen Terminen. Ich bedanke mich also bei Anja und drücke sie. Echt klasse, dass sie sich die Zeit genommen hat! Das weiß ich auf jeden Fall zu schätzen!
Mein immer noch nicht aufgegessenes Brötchen nehme ich in die Hand und futtere es auf dem Weg zum Mittagessen. Denn nach dem Essen ist vor dem Essen oder wie war das noch mal?
Olivia
Hey liebe Shia,
Der Artikel ist super, nur könnte er mal überholt werden 🙂
Es hat sich sooo viel getan in den letzten Jahren!
So gibt es z.B. Nudeln in Papier und Kakaopulver sowieso. Usw 😉
Liebe Grüße,
Olivia vom Unverpackt-Versand
Peter
"Sie zeigt mir direkt die Verpackung bei den 10kg Kakaonibs. Der Papiersack steckt ja noch mal in Plastik, stelle ich fest. „Das ist leider nicht alles,“ empört sich Anja. Sie macht für mich den Sack auf und tatsächlich – innen steckt eine weitere Plastiktüte!"
Auch wieder so eine Sache....
Kakaa-Nibs wird man sicher nicht in einem großen Papier-Sack alleine durch das Land reisen lassen wollen. Feuchtigkeit? Deshalb auch dann die Plastik-Folie innen.
Und außen .... sieht so aus, wie wenn daß jemand gemacht hat, der nicht wollte, daß das Zeug naß wird - und vielleicht nicht wusste, daß innen bereits eine Folie ist.
Oder der einfach die äußere Verpackung schützen wollte ... Papier kann naß werden .... reißen.
---> die sinnvollste Lösung wäre eigentlich, daß die Industrie solche Produkte auch ein verschließbaren Mehrweg-Plastikboxen ausliefert.
Allerdings: die müssen versiegelt sein - damit die unterwegs nicht geöffnet werden und ein paar Nibs gefuttert werden .... oder etwas Rattengift drunter gemsicht wird.
Peter
"Denn die Nüsse kommen zwar in sogenannten Großgebinden zu 5 oder 10 kg, aber jeder Sack steckt noch mal in einem Karton. „Absolut unnötig!“"
Hier zeigt sich wieder mal, daß die "Unverpackt-Rebellen" null Ahnung ohne von industriellen Prozessen haben.
---> Kubische Pappschachteln sind bzgl. Lagerung (Stapelbarkeit) und Handlung (automatische Kommisionierung, Hochregallager, Stabelbarkeit beim Transport) westnlcih besser als Nüsse in Säcken.
Das ist zwar noch kein Schüttgut - aber was das automatisierte und effiziente Handling angeht nicht so gut wie Pappkarton-Kisten.
Und bitte nicht träumen; die gesamten Prozesse der Industrie und der Logistik sind auf Effizienz getrimmt. Nur weil es eine sehr kleine Minderheit gibt, die für unverpackte Waren auch mehr bezahlen will, wird die Industrie oder Logistik keine zusätzlichen (teuren) Arbeitskräfte einstellen - weil die Verpackungen nach unverpackt-Wunsch nicht im normalen System bewältigt werden können
Olivia
Nüsse gibt es ganz normal in 25kg Säcken - die müssen keineswegs in kleinen Kartons gekauft werden!
Peter
Stretchfolie vs. Spanngurte:
Während die Stretchfolie den gesamten "Warenturm" auf einer Palette "festhält", fixiert ein Spanngurt zunächst mal nur genau die Artikel auf der Palette, an denen er vorbei läuft.
Das Hauptargument "pro Stretchfolie" von seiten der Industrie ist aber vermutlich Zeit / Geld: die Stretchfolie kann maschinell angebracht werden:
https://www.youtube.com/watch?v=0rK5RO4BReA
Spanngurte muß ein Mensch anbringen und verzurren....
Selma
Ich glaube ich kenne ein super Laden bei denen Anja unverpackt bzw. vielleicht fast unverpackt Bügelgläse kaufen kann. Mit denen kann man reden, denn auch Ihnen ist unsere Umwelt sehr wichtig.
Hier die Webseite:
https://www.wiegand-glas.de/front_content.php?idcat=87&lang=1
Student
Hey Shia,
da du hinter die Kulissen von einem Unverpackt-Laden gucken durftest, bist du vielleicht die richtige Ansprechperson für uns! Für ein Projekt in der Uni beschäftigen wir uns mit der Verpackung und Anlieferung von Produkten im Supermarkt. Einiges hast du innerhalb deines Post ja schon angesprochen, allerdings fragen wir uns wie die Anlieferung von frischen Lebensmitteln genau abläuft. Wenn Käse und Fleisch in Kühlboxen angeliefert werden, wie sind diese dann verpackt? In Plastik oder in bestimmtem Papier?
Liebe Grüße !
Benjamin
Hallo Shia,
toller Artikel, toller Laden und tolles Thema! Vielen Dank!
Benjamin vom Kein-Müll-Laden in Erfurt
Katja-Manuela Andresen
Hallo, toller Bericht vielen Dank. Ich bestelle viele Alltagsgegenstände wieFlaschen, Metalldosen etc. bei Monomeer im Internet. Dort findet sich keine Plastickverpackung und Monomeer beschreibt detaliert wie die Grosslieferanten die Wäre verpacken, meist auch plastikfrei. Wäre das nicht eine Alternative für Anja in Münster?
Liebe Grüsse Katja
Uwe
Auch ich bin über Google auf Deinen Artikel hier gestoßen.
Mir wäre ein kürzerer, prägnanter Artikel liebe gewesen (oder zumindest ein tl;dr am Anfang), auch wenn ich glaube zu verstehen, dass diese etwas ausschweifendere Erzählform bewusst so gewählt wurde.
Danke in jedem Fall fürs Recherchieren, bei uns im Ort soll es demnächst auch einen "Unverpackt"-Laden geben, deshalb finde ich es gut, zu sehen, dass auch im Hintergrund weniger Müll entsteht.
Kati
wunderbarer Artikel - toll zu lesen und nun habe ich endlich mal ne Vorstellung - danke!
LP
zu den Nudeln: Ich hab selbst schon Bio-Nudeln in Papierverpackung bestellt bei https://www.lavialla.it/de/ und im Großgebinde (5kg) von Davert bei einem anderen Onlinehändler. Könnte mir vorstellen, dass La Vialla auch im Großgebinde an Geschäfte liefert. Und direkt bei Davert könnte man ev. auch bestellen?
Clara
Oder Biohof Moser in Süddeutschland https://www.dinkelnudeln-moser.de/Grossgebinde-in-Papierverpackung
Gerhard
Der Link ist leider nicht mehr aktuell. Hier kommt man auf den Onlineshop https://www.dinkelnudeln-moser.de/
Stella
Hi Shia,
du hast geschrieben,
"Bald soll es auch Studien zu den Lieferketten geben, schließlich sei es wichtig, auch mal Zahlen dazu zu haben"
hast du ein Update dazu?
Rafaela
Ich bin Student und arbeite Teilzeit in einem kleinen Supermarkt in der Schweiz (wir haben zwischen 5 und 7 Mitarbeiter am Tag). Ich denke, da werden meine Erfahrungen vergleichbar sein. Alleine die täglichen Kassenzettel brauchen einen grossen abfallsack (geschätzt 60l) am Tag. Dazu kommen ungefähr 2 Abfallpaletten voll mit Kartons (recycling, aber halt doch abfall), etwa 1 Abfallpalette mit Plastiktüten (von Getränken und viele Dinge sind einzeln in Plastik verpackt) und nochmals ein Abfallpalette mit Dingen, die abgelaufen sind und restlichem Müll. Das sind alles ungefähre Angaben von einem Tag. Was mich besonders nervt ist die Kosmetikabteilung: 4 kleine Nivea Abschminkflaschen sind nochmals eingeschweisst in Plastik (das gleiche mit Shampoos, Duschgel, etc.). Auch jede einzelne PET Flasche im Regal war zuvor in nem 6er Pack Plastik verpackt. All dieser Abfall entsteht, obwohl mein Supermarkt auch viele wiederverwertbare Boxen benutzt (die werden in der Zentrale beladen und zu uns transportiert und wir schicken die leeren Boxen zurück, wenn die neue Lieferung kommt). Ich nehme an, in der Zentrale wird nochmals Müll für die Umverladung in die Boxen entstehen. Auch möchte ich anfügen, dass ich nicht bei einem Billig Supermarkt wie Aldi und co. arbeite; daher debke ich, sind meine Erfahrungen sicher vergleichbar mit deutschen Supermärkten wie vllt. Edeka
Fazit: klar, wird nicht jeder Supermarkt gleich viel Abfall produzieren. Aber es ist doh um ein vielfaches mehr an Abfall hinter den Kulissen als bei einem Unverpackt Laden. Dazu kommt, dass die Lebensmittel in Regalen ja auch alle nochmals in Plastik veepackt sind bei meinem Supermarkt (zum Grossteil).
Johann Moser
Mit großem Interesse habe ich folgenden Beitrag vom 23.7.2016 gelesen:
"Wie viel Müll fällt bei Unverpackt-Läden an? Ein Blick hinter die Kulissen von natürlich unverpackt in Münster".
Was mich doch erstaunte war, dass Nudelhersteller zwar Großgebinde liefern, diese aber in Plastikverpackung. Von Plastikvermeidung kann dabei ja keine Rede sein.
Wir sind ein kleiner Dinkelnudelhersteller und haben uns mit der Thematik "plastikfrei" eingehend befasst.
Inzwischen bieten wir auch plastikfreie Großgebinde in Papiersäcke an.
Wir beliefern inzwischen auch schon viele unverpacktLäden.
Wie können wir den vielen Unverpacktläden die es inzwischen in Deutschland gibt vermitteln, dass es bei uns wirklich "plastikfreie Dinkelnudeln" gibt.
Nudeln in Plastikverpackung einkaufen und dann in "Spender" umfüllen ist meiner Meinung nach eine Mogelpackung.
J.Moser
Clara
Hallo,
ja ich wollte gerade auch schon einen Link zu Ihrem Unternehmen hier posten. Zurzeit esse ich kein Getreide, aber wir haben auch schon bei Ihnen bestellt und ich kann es nur weiterempfehlen!
Beste Grüße
Tirza 10 jahre
ich gehe auch immer in einen unverpackt laden in paderborn und ich bin schon bei meiner zweiten bambuszanbürste☺️ ich war aber auch schon in tübingen und im anderen unverpacktladen in münster.
Jana
Auch wenn Anja aus Mangel an abzugebenden Lebensmitteln nicht bei Foddsharing mitmachen kann, findet sie doch dort immerhin Abnehmerinnen für die Plastikboxen (vom Biokakao o.ä.), mit denen aus Schul- oder Großküchen Speisen sehr gut transportiert und weitergegeben werden können. So findet ihr Müll noch eine weitere Verwendung.
Judith P
Wow Dankeschön für diese Information. Schon so oft habe ich mit meinem Freund darüber diskutiert wie das mit dem Müll in einem unberpackt Laden abläuft und wieviel sich tatsächlich ansammelt. Endlich haben wir eine Antwort darauf. Dankeschön
Beate Enslein
Hallo zusammen, ich überlege gerade, ob ich einen Laden in Bayern
eröffne. Bioläden gibt es ohne Ende, aber alles mit Verpackung! Das wiederstrebt mir total.
Könnt ihr mit bitte Tipps zur Ladeneinrichtung geben. Finde keinen Lieferanten für die Behälter mit Abfüllhebel. Und habt ihr evtl sonst noch Tipps, worauf ich achten sollte.
Herzensgrüsse Beate
shia
Hallo Beate,
ich habe hier eine Karte von Unverpackt-Läden sowie unverpackt-freundlichen Läden, da kannst du ja schon mal gucken, ob es bei dir in der Gegend nicht schon etwas gibt.
Wenn du einen Unverpackt-Laden aufmachen möchtest, ist diese Facebook-Gruppe ein guter Anlaufpunkt. Da tümmeln sich Unverpackt-Ladenbesitzer sowie Menschen, die wie du gerne einen Laden eröffnen möchte. Unverpackt Kiel, Original Unverpackt in Berlin und Unverpackt Mainz bieten meines Wissen Workshops dazu an.
Liebe Grüße,
Shia
Yvonne T.
Zu den Reinigungsmittel von Sonett; es gibt eine wunderbare Firma aus Österreich "Unisapon" Öko Vegane Reinigungsmittel für ALLES im Haushalt, Konzentrate, UND sie nehmen die Kanister wieder zurück!
Ein toller Familienbetrieb mit langer Erfahrung und Marion (Chefin) sowie ihr ganzes Team sind einfach nur wundervoll und sehr bemüht!
Katharina B.
Genau an unisapon habe ich beim lesen auch gedacht! Sehr zu empfehlen.
Sibitze
Sehr guter Artikel, danke dafür! Leider kann ich mit den Bügelgläsern nicht weiterhelfen, aber was mir aufgefallen ist, dass die Säcke mit Klebeband verschlossen werden. Dafür habe ich in meiner Küche die einfache Lösung: Wäscheklammern aus Holz. Sind vielleicht für die dicken Papiersäcke nicht so geeignet, aber es gibt auch stabilere und größere Klammern, die sicherlich "ewig " halten.
Anne
Das mit dem Müll hatte ich mich ehrlich gesagt auch schon gefragt. Danke daher für diesen Artikel! Die Idee mit den Pfandboxen erinnert mich an wiederverwertbare Umzugskisten wie die von http://www.turtle-box.de, die man im Privathaushalt verwenden kann. So Kisten in der Art könnten ja auch hier zum Einsatz kommen statt der gezeigten Kartons. Zumindest als Umverpackung. Grundsätzlich bin ich zwar gar kein Fan von Plastik. Aber eine Plastikbox, die zigmal zum Einsatz kommt, ist immer noch besser als ein Karton, der nach dem ersten Einsatz in die Tonne kommt.
Erna
(Ich habe die Kommentare nicht gelesen, hier nur meine eigenen Gedanken)
Zum Verpackungsmaterial:
Warum nimmt man nicht Holzwolle statt Styropor oder Plastik?
Zum Öl aus den Gebinden reinigen:
In der Industrie nimmt man doch Sägemehl. Wäre es dann auch nicht möglich z. B. bei der Nudel - oder Reisproduktion Ausschussware zu zerkleinern um das gewonnene Mehl daraus zu nutzen Restöle aufzusaugen und dann auszuwaschen?
Nur mal so als Gedanken... 🙂
Petra Sood
Liebe Shia, du beantwortest mit diesem Artikel Fragen die ich auch hatte. Danke!
Kulmine liefert übrigens ohne Plastik und ohne unnötige Umverpackungen jeder Art.
Ela
Liebe Shia, so ein toller Artikel - danke dir! Du schreibst hier echt immer Sachen, die ich mich auch frage und ohne dich nie eine Antwort gefunden hätte 😉 Spannend zu sehen, wie es hinter den Kulissen eines Unverpackt Supermarktes aussieht. Und ich drücke die Daumen, dass sich bei den Lieferanten noch einiges bewegt...
Liebe Grüße,
Ela
Madeleine
Shia, ein wirklich super Artikel! Waehrend meines letzten Urlaubaufenthaltes in der Heimat hatte ich mich das auch gefragt, aber die Freude ueberhaupt zwi unverpackte Laeden in Leipzig gefunden zu haben war nun doch etwas groesser. Nach 4 jahren in Bangkok ist mir klar wie weit wir noch von dieser Bewegung entfernt sind. Hier kaempfe ich taeglich gegen grosse Mengen Muell, die einem von allem Seiten entgegenkommen.
Babsi
Ein super toller Post, das hat mich sehr interessiert ich war letztens zum ersten Msl in einem unverpackt laden bei uns in Wien! Da sie aber vor ihrer Sommerpause waren und gestresst konnte ich die Fragen vom Müll nicht stellen! Danke für den Beitrag! Irgendwie finde ich es von den Lieferanten blöd, da verkaufen sie Bio und dann verpacken sie erst wieder in viel Plastik, irgendwie passt das nicht zusammen! Nudeln könnte man doch auch in Papier verpacken oder nicht! Naja jedenfalls sehr aufschlussreich und danke für die Arbeit die du dir gemacht hast!!!
Verena
Hallo, die Tofu-Manufaktur in Karlsruhe bietet auch Tofu aus biologischen Sojabohnen an (aus der Region), allerdings nicht zertifiziert, da dies (noch) zu teuer ist und auch ein spezieller Lagerraum vonnöten wäre. Das Angebot ist halt etwas begrenzt und auch nicht so günstig wie Taifun Tofu. Man kann den Tofu aber unverpackt kaufen und regionale Sojabohnen sind ja auch schon mal gut.
Ich bin übrigens nicht die Herstellerin, ich habe den Stand nur mal auf dem Markt gesehen. Soweit ich weiß, gibt es den Tofu auch im unverpackt Karlsruhe.
Alexandra
Der Tofu ist inzwischen bio-zertifiziert. Neben dem Unverpackt-Laden gibt es ihn auch im Füllhorn (Bio-Supermarkt) an der Käsetheke sowie im weiteren Läden in der Region, z.B. Mannheim. Allerdings hat die Manufaktur bis zum 12.09. Sommerpause 🙁
Jenni
Liebe Shia!
Auch ich danke dir für diesen tollen Artikel!
Da ich selbst ungefähr ein Mal pro Woche bei Anja einkaufe, habe ich mir dieselben Fragen wie du auch schon gestellt - war aber bisher nicht mutig genug, da einmal gezielt nachzufragen. Gut, dass das bei dir anders ist. 😉
Unter dem Strich kann ich dank deiner ausführlichen Recherche aber für mich das beruhigende Fazit ziehen, dass ich mit dem Einkauf im Unverpackt-Laden (zumindest im natürlich unverpackt) wesentlich besser dran bin als woanders - und das ist ein tolles Gefühl! 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Rike
Wie toll ist das denn, dass Anja Kartons, Eimer, Kanister und co. öffentlich verschenken möchte? 🙂
Ich finde, das ist eine Super-Möglichkeit, die nicht vermeidbaren Überbleibsel des Mülls klug umzuverteilen. Denn auch von (angehenden) Zero-Wastern wird noch viel zu viel im Vorwege gekauft, (ich habe mich teilweise auch dazu verleiten lassen) weil man denkt, für diesen neuen Lifestyle brauche man aber "als Grundausstattung erstmal..." BEVOR man anfangen kann, Zero Waste zu leben. Was natürlich Quatsch ist. Es ist ein Weg, ein Prozess, den man Stück für Stück mehr austüftelt und optimiert.
Und dafür kann man auch durchaus die Ressourcen gebrauchen, die woanders (noch :)) anfallen.
Vielen Dank, liebe Shia für die Inspiration!
Cornelia
Hey, bei http://www.mein-muesli-laden.de gibt es Nudeln auf Wunsch in Papier verpackt und das in Jumbo-Paks bis 5 kg. Schaut doch mal ...
Viel Erfolg weiterhin! Liebe Grüße Cornelia
Judith
Liebe Shia, die Frage hat mich seit meinem ersten Kontakt mit dem Thema Zero Waste beschäftigt. Denn ich beobachte mein Einkaufsverhalten (und ja, ich gebe es zu, das aller anderen) nun sehr kritisch. Und teilweise frage ich mich dann, ob ich es nicht übertreibe, denn auch "Bulk" fliegt nicht unverpackt in die Behälter. Von daher fand ich den Artikel super - vielen Dank!
Die Frage nach der Mineralölbelastung von Papierverpackungen finde ich auch sehr spannend, denn meines Wissens nach wurden genau aus diesem Grund vor einigen Jahren viele Verpackungen umgestellt. Und nur um Plastik zu sparen möchte ich meine Familie ungern vergiften...
Übrigens konnte ich deine kategorische Ablehnung von Barilla Nudeln nicht verstehen, denn ich war der Meinung, man sollte doch jedes Unternehmen, dass plastikfrei verpackt unterstützen und darauf hoffen, dass der eigenen Konsum die Verpackungsweisen bestätigt. Und was ist nun in der Zwischenzeit passiert? Nun gibts in jeder Verpackung ein Sichtfenster. Ich stand letzte Woche nahezu baff vor dem Regal. Also ein Artikel zum Bestellen von Nudeln oder Nuss-/Trockenfrüchten etc. im Grossgebinde wäre auch mal sehr interessant 😉
Theresa
Hallihallo,
ich will ja nicht so pedantisch sein, aber seit wann ist Kaffee denn eine regionale Ware? -> "der Kaffee aus einer Rösterei in Telgte " 😉
Kay
Die Röstung erfolgt wohl regional, nicht der Anbau selbst 🙂
Miss Green
Toll, dass du dir alles so genau anschauen durftest!
Ein kleiner Nudeltipp: der Biohof Lex stellt aus seinem Getreide verschiedene Nudelsorten her, die man in großen Mengen auch direkt im Pappkarton bekommt. Ich glaube, ab 5kg wird ohne Plastiktüte geliefert. Vielleicht wäre das ja was? 🙂
Ulli
danke für diesen ausführlichen blick! war sehr spannend zu lesen
Frau Ohneschuhe
vielen vielen Dank für diesen tollen Einblick. Ich frage mich das auch immer wieder und freu mich sehr, dass ich jetzt so ausführliche Infos dazu bekommen habe.
ak-ut
herzlichen dank für diesen ausführlichen bericht! die luftpolsterverpackung der metalldosen könnte locker durch dickere pappreste ersetzt werden, schützt auch vor dem zerkratzen und dellen (wobei wir als verbraucher uns auch hinterfragen sollten, denn alles, was wir kaufen, soll ja lupenrein sein ... ). mir wurden gerade glasdosen geliefert und ich war sehr positiv überrascht, überhaupt kein plastikinnenleben im paket zu finden. interessanter gedanke für mich, was wäre, wenn die plastikproduktion plötzlich immens teuer werden würde?! bei taifun durfte ich mal das werk und die produktion besichtigen - spannend!
froh bei dir zu lesen hinterlass ich liebe grüße
anja
Tabea
Super, dass du mal hinter die Kulissen blickst! Ich finde, als Verbraucher kann man immer ganz schlecht abschätzen, wie viel Müll der Supermarkt oder Laden noch zusätzlich zu dem produziert, was der Verbraucher zu Hause in den Mülleimer wirft.
Großverpackungen sind wirklich schön viel besser und ich finde es beeindruckend, wie viel Mühe man sich als Ladenbesitzer bei der Müllreduzierung geben kann und muss.
Danke für diesen spannenden Einblick! Hoffentlich macht in meine Nähe bald auch mal so ein Laden auf.
Liebe Grüße
Antje
Hallo Shia, ich wollte diese Frage auch schon seit Ewigkeiten stellen. Danke für diesen Bericht. Ich finde die Müllmenge des Ladens auch wirklich überschaubar und wenn manches noch verteilt wird, umso besser! Mich beschäftigt nur eine andere Frage immer sehr. Man liest ja doch viel über die Mineralölbelastung bei Papierverpackungen. Wie siehst Du das? Mich verunsichert das sehr! Liebe Grüße von Antje, die Deine Blogs beide schon lange und voller Begeisterung verfolgt!
Julia
Die Frage nach der Mineralölbelastung beschäftigt mich auch. Würde mich freuen, wenn dazu bald auch wieder ein super Artikel kommt 😉