Der Abwasch. Für die meisten von uns ist Geschirrspülen eine ungeliebte Aufgabe. Wir leben Zero Waste und versuchen natürlich auch da, Müll zu vermeinden. Das sind unsere Tipps!
Inhaltsverzeichnis:
Wo fällt überall Müll beim Geschirrspülen an?
Früher oder später muss sie aber erledigt werden. Währenddessen ich unsere Töpfe schrubbe, schweifen meine Gedanken ab…
Hm, was fällt denn eigentlich alles an Müll beim Spülen an? Da ist der Spülschwamm, der nach wenigen Tagen schon bäh ist und entsorgt wird. Das Spüli ist in einer Plastikflasche, die landet im Gelben Sack, wenn sie leer ist.
Gut, eine Spülmaschine haben wir auch. Dafür fällt Klarspüler an, der wird ebenfalls in einer Plastikflasche verkauft. Unser Geschirrreiniger für die Spülmaschine wird in einer stabilen Plastiktüte verkauft.
Spülmaschinentabs sind sogar zusätzlich einzeln abgepackt. Spülmaschinensalz braucht man auch noch. Das gibt es in der Regel in einer Pappverpackung.
Puh, das war ja mehr als gedacht...
Spüllappen statt Schwämme
Als allererstes tauschen wir unsere gelben Spülschwämme gegen handtuchähnlich Lappen aus Baumwolle aus. Die können in die Waschmaschine und wenn sie dann nach Monaten oder Jahren doch hinüber sind, sind sie sogar kompostierbar. Das spart außerdem auf Dauer auch Geld, weil man nicht andauernd Spülschwämme nachkaufen muss. Übrigens kann man so auch wunderbar alte Handtücher aufbrauchen.
Kompostierbare Spülbürsten statt Spülbürsten aus Plastik
In vielen Bioläden gibt es eine Gemüsebürste aus Kokosfasern von Biovegan (die grifflose Spülbürste auf dem Foto oben), die sich auch wunderbar als Topfbürste eignet. Sie besteht im Grunde nur aus Borsten und einem Metallbügel, der sie zusammenhält.
Außerdem benutzen wir eine vegane Spülbürste mit auswechselbaren und kompostierbaren Bürstenköpfen und Borsten aus Agavenfasern. Achtung: Es gibt auch andere kompostierbare Holz-Spülbürsten, aber die haben Schweineborsten.
Wir achten darauf, nach der Benutzung den Dreck oder Essenrückstände daraus zu entfernen und die Bürsten gut zum Trocknen an die Haken zu hängen. Das verlängert ihre Lebensdauer beachtlich.
Hin und wieder übergieße ich sie auch mal mit kochendem Wasser, das vom Tee kochen über ist. Das tötet Keime und Bakterien ab.
Spülmittel selber machen
Das ist ganz einfach. Man braucht dafür nur Kernseife (am besten Olivenölseife - die ist ganz sicher frei von tierischen Bestandteilen und Palmöl), Natron oder Waschsoda und Wasser. Das Rezept dafür findet ihr hier. So habt ihr nicht nur Öko-Spülmittel, sondern spart auch noch ganz schön gut dabei!
Update vom 14.12.2021: Wir verwenden seit inzwischen bestimmt vier Jahren schon statt des selbstgemachten Spülmittels einfach direkt ein Stück Olivenölseife (nehmt gerne eine Kernseife eurer Wahl).
Die Spültechnik, die am besten damit funktioniert
- Geschirr in der Spüle einweichen (wir nehmen nach Möglichkeiten dafür kein extra Wasser, sondern waschen uns einfach dort die Hände)
- Mit dem nassen Baumwoll-Spüllappen oder der nassen Spülbürste über die Kernseife neben der Spüle gehen bzw. das selbstgemachte Spülmittel darauf geben
- Geschirr einseifen
- Geschirr mit sauberem Wasser abspülen
Waschsoda als Geschirrreiniger
Wir geben statt Geschirrreiniger einfach 1 Esslöffel (= 15 ml) Waschsoda in das entsprechende Fach in der Spülmaschine. Waschsoda gibt es von Holste in einer unbeschichteten Papiertüte. llerdings findet man es weder im Rossmann noch im dm. Dafür aber im Müller. Ich suche nach wie vor nach weiteren Geschäften, die es führen. Falls ihr noch welche kennt, wäre ich für einen Tipp dankbar!
Eine Packung Waschsoda enthält 500 g und kostet ca. 1,20 €. Als wir noch unsere Spülmaschine so alle 2 bis 3 Tage angeschmissen hielt eine Packung bei uns ca. 6 Monate.
Das Wasser bei uns ist allerdings mittel. Ein Rezept für Geschirrspülmittel für hartes Wasser habe ich hier.
Klarspüler aus Citronensäure, Alkohol und Wasser
Klarspüler kann man natürlich auch im Unverpackt-Laden direkt kaufen. Wer nicht irgendwo lebt, wo es einen gibt, kann ihn auch selber machen.
Einfach 200 ml Wasser aufkochen, 50 g Citronensäure dazu geben und darin auflösen. Nachdem die Flüssigkeit abgekühlt ist mit 300 ml Weingeist, Brennspiritus oder Ansatzspirituose aufschütten.
Update Dezember 2021: Klarspüler lässt sich auch viel einfacher machen. Das Rezept findet ihr hier.
Ich habe Citronensäure in Drogeriemärkten schon in einer Pappschachtel (von Brauns-Heitmann) gesehen. Ansonsten gibt es natürlich Citronensäure auch im Unverpackt-Laden.
Beim Alkohol haben wir regional produzierten Korn in Glasflacshen aus dem normalen Supermarkt geholt.
Es gibt auch den Tipp, Essig statt Klarspüler in die Spülmaschine zu geben. Allerdings soll Essig und vor allem konzentrierter Essigreiniger die Gummidichtungen der Spülmaschine angreifen.
Spülmaschinensalz
Spülmaschinensalz gehört in das entsprechende Fach eures Geschirrspülers. Es hilft beim Regenerieren der Entkalkungsanlage der Maschine und kann nicht durch Speisesalz ausgetauscht werden.
Es ist wichtig, dass ihr bei eurem lokalen Wasserwerken z.B. auf der Webseite nachlest, welchen Härtegrad euer Wasser hat. Danach stellt ihr eure Spülmaschine entsprechend ein. Wie das geht, ist immer etwas unterschiedlich und könnt ihr in der Gebrauchsanleitung nachlesen. So wird das Salz entsprechend dosiert.
Spülmaschinensalz gibt es in Unverpackt-Läden verpackungsfrei zu kaufen. In Drogerien wird es in Pappverpackungen verkauft und in Bioläden zumindest so weit ich weiß aber nur in Plastikverpackungen.
Wir kaufen unser Spülmaschinensalz im Unverpackt-Laden.
Die erwähnten Rezepte noch mal auf einem Blick
Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr noch Tipps? Teilt sie mir gerne in den Kommentaren mit!
Harald meint
Hallo
mir ist nicht ganz klar wie sie auf die Idee kommen, dass alte Lappen aus Baumwolle in die Biotonne gehören. Kompostieren diese wie "normaler" Biomüll ? Wenn nicht gehört das in den Restmüll. Das ist wie dies Bio-Plastik, das auch kompostierbar ist, aber nur unter bestimmten Laborbedingungen. Es gehören wirklich nur Lebensmittel in die Bio-Tonne. Klamotten aus Baumwolle schmeißen sie doch auch nicht in die Bio-Tonne.
Shia meint
Hallo Harald,
ich komme darauf, weil es so ist und ich diese Dinge auch schon selber in meiner Wurmkiste kompostiert habe. 😉
Baumwolle ist organisches Material. Eine Faser der Bauwoll-Pflanze. In der Biotonne geht man auf Nummer sicher, indem die Reste einfach kleingeschnitten werden. So ein Baumwoll-Lappen zersetzt sich schneller als so manche unzerkleinerte Äste.
Kleidung aus Baumwolle kann so nicht in die Biotonne, weil die Fäden aus Polyesther bestehen. Baumwollfäden reißen nämlich für eine industrielle Verarbeitung zu schnell. Wenn du aber die Säume abschneidest und den Stoff deiner Baumwollkleidung zerkleinerst, kann auch diese in die Biotonne.
In die Biotonne darf selbstverständlich auch organisches Material, das nicht essbar ist. Laub aus dem Garten ist da ein gutes weiteres Beispiel.
Ich hoffe, ich konnte dir auch mit Verspätung noch etwas weiterhelfen!
Liebe Grüße,
Shia
Isa meint
Die Heitmann Zitronensäure ist nur in Papier verpackt. Auch die Tüte in der Pappschachtel ist aus Papier:-)
Hannah meint
Wir benutzen immer die Geschirrspültabs, deren Folie man nicht entfernen muss, da sie sich auflöst. Ob die Tabs selbst jetzt so öko sind sei aber dahin gestellt; weißt du da was?
Und speakig of Hochglanz: Die Haferflockenpackungen, die man jm Supermarkt kaufen kann, glänzen ja auch immer etwas. Ab wann ist denn jetzt etwas Hochglanz? Und wenn es Hochglanzpapier ist, weiß irgendwer, wo es die in regulären Papierpacks bekommt?
Harald meint
Also solche Tabs würde ich jetzt nicht als Öko bezeichnen. Die Folie besteht dann einfach nur aus Plastik dass sich besser auflöst. also so wird noch mehr Mikroplastik verursacht. Wenn schon industrielles Waschmittel, am besten Vollwaschmittel (Pulver) nehmen. Da ist am wenigsten Mikroplastik drin und oft in Pappkartons verpackt.
Zettler Carina meint
Hi Shia,
ich musste leider feststellen, dass es das Waschsoda von Holste nun nur noch in der Plastikverpackung gibt, sowohl bei Müller als auch bei dm.
Nur zur Info.
Ich hab bei "grüne Bude" (leider online) jetzt große Packungen Waschsoda und Natron bestellt, damit es sich lohnt.
Grüße Carina
Gaby meint
Hallo,
als Alternative für die ganzen Mittelchen für die Spülmaschine bietet sich eigentlich nur das Handspülen an. Funktioniert natürlich nur, wenn sich alle Mitbewohner gleichsam dafür verantwortlich fühlen.
Die vielen Studien und Artikel im Netz zum Vorteil der Spülmaschine vor der Handspülerei beruhen auf einer einzigen Studie, die, na, wen wundert´s, von den großen Maschinenherstellern in Auftrag gegeben wurde. Dabei ging es nur um den durchschnittlichen Wasserverbrauch. Getestet wurde mit Probanden aus verschiedenen Kulturkreisen, von denen eine einzelne Person für eine normale Spülladung, vergleichbar der einer Maschine, astronomische 450l Wasser gebraucht hat. Das kann ein Ergebnis schon verfälschen und seriös ist es nicht. Von dieser einen Studie schreiben alle (auch smarticular) ab.
Ich habe mir mal den Spaß gemacht, den Wasserverbrauch einer Maschine zu meiner Art des Handspülens unter ökonomischen Gesichtspunkten auszurechnen. Eine Standardmaschine (ich hab eine von IKEA genommen, weil gerade der Katalog ins Haus geflattert kam) amortisiert sich bei unseren aktuellen Wasserpreisen nach etwa 60 Jahren. Nicht eingerechnet sind dabei der Wasserverbrauch der Herstellung, die Rohstoffe, die für den Minicomputer in dem Ding benötigt werden. Hinzu kommen Kosten für Energie, das teurere Spülmittel, die Gewässerbelastung durch eben dieses, Transport und Entsorgung des Geräts. Und welche Maschine hält bitte 60 Jahre?
Zudem ist in Deutschland zumindest im Moment Wasserknappheit nicht das Problem. Einmal pro Tag Klospülen mit Wasser aus der Regentonne nivelliert den Verbrauch sowieso.
Ich komme leider ohne handelsübliches Spüli, da nehme ich die Ökovariante, nicht aus. Kleiner Abwasch vom Frühstücksgeschirr oder ähnliches wird allerdings schlicht mit Kernseife erledigt. Ansonsten ist unser Wasser hier so kalkhaltig, dass die ganzen selbst zusammengerührten Spülmittel es nicht schaffen.
Genutzt werden ein Edelstahltopfreiber, genähte Lappen aus einem Handtuch und ein Spülschwamm, hergestellt aus Gemüsenetzen, der schon ins zweite Jahr geht und einfach nicht kaputtgehen will.
LG
Lou meint
Bei dm gibt es ja auch Holzspülbürsten..weiß da jemand, ob die vegan sind? 🙂
Ingrid meint
Mit dem Klarspüler bin ich nicht so glücklich, ich habe immer noch ziemlich viel Wasser auf dem Geschirr. Wenn ich supertrocknen einschaltet, geht es, aber im normalen nicht. Vielleicht muss ich weniger Wasser zum Zusammenmischen nehmen oder die Dosierung an der Spülmaschine höher einstellen.
Ich habe aber noch einen ganz einfach Tipp. Vielleicht steht er auch schon irgendwo.
Einfach eine ausgepresste Zitronenschalenhälfte mit in die Spülmaschine geben (in den Besteckkasten oder einfach in einen Tellerhalter reinpieksen). In der alten Wohnung hatten wir sehr weiches Wasser, da brauchte ich dann gar keinen Klarpüler mehr, hier reicht es leider nicht. Aber es duftet immer gut in der Waschmaschine. Und man kann die Schale drin lassen bis sie richtig "ausgelutscht" ist. Das gleiche kann man auch bei Buntwäsche machen: Zitronen- oder Orangenschale in einem Säckchen mit in die Maschine geben und die Wäsche riecht immer gut. Waschmittel muss natürlich trotzdem noch rein. Bei Weißwäsche würde ich es allerdings nicht machen wegen der Gefahr von Flecken.
Ingrid meint
sorry für die Rechtschreibfehler, frau sollte vor dem Abschicken noch mal Lesen. 😉
Christine meint
Hallo Shia,
die Citronensäure von Brauns-Heitman ist in der Pappschachtel zusätzlich in einer Papiertüte verpackt. Das Waschsoda von Holste in der Papiertüte gibt es in manchen größeren REWE Märkten.
VG Christine