Hanno und ich machen so allerlei selbst, z.B. Spüli, Geschirrspülmittel, Waschmittel, Zahnpasta, Mundspülung und ich wasche mir meine Haare sogar mit Roggenmehl. Aber am meisten Begeisterung hat in unserem Haushalt bisher das Deo – Zero Waste und ohne Aluminium – ganz fix selber gemacht!
Gut, ich selbst habe das unverschämte Glück, keinen Schweißgeruch zu haben. Ich weiß, voll unfair. Dafür kann ich nix, das ist einfach bei allen Frauen auf der Seite meiner Mutters so. Hanno ist da aber eher stinknormal 😉 . Und um Hanno mal zu zitieren: "Dies ist das beste Deo, das ich je in meinem Leben benutzt habe!"
Dieses Deo ist in einer Minute gemixt. Bei dem Deo bildet sich durch das Limettenöl kein Schweißrand an der Kleidung. Natron neutralisiert Gerüche und ändert den PH-Wert, sodass die Bakterien sich nicht vermehren können. Da es die Bakterien im Schweiß sind, die für den typischen Schweißgeruch sorgen, bekämpft man den Geruch also an der Ursache, statt ihn einfach zu übertünchen. Hanno hat also durch das Deo den Luxus, sich wie ich nicht allzu viele Gedanken mehr um seinen Schweißgeruch machen zu müssen.
Das geniale Rezept stammt von der lieben Jasmin von Schwatzkatz. Ihr Blog ist ein Paradis für DIY-Begeisterte! Es gibt Lebkuchen-Badebomben, Lippenöl, aber auch Nähschnitte für z.B. ein total süßes Waschbären-Kleid! Vorbeischauen lohnt sich! Sowieso ist Jasmin eine ganz große Inspiration für mich. Ihre Rezepte sind so gut beschrieben, sie erklärt alles so schön und ist echt ein wandelndes Naturkosmetik-Lexikon ❤️! Außerdem macht sie das einfach alles auf eine so schöne erfrischende und bunt-fröhliche Art, sodass ich immer automatisch lächle, wenn ich auf ihrem Blog gucke. Und dieser Klamottenstil — waaaaahhhhh, kreisch 😍! Eine große Sehnsucht weckt sie in mir immer, wenn ich ihre akrobatischen Bilder auf Insta sehe. Eines Tages, liebe Jasmin, werde ich hoffentlich auch mit meinem Fuß an meinen Hinterkopf kommen – und dann setz ich mich in den Zug nach Berlin, werfe mich schreiend auf den Boden und quängle so lange, bis du mich unter deine Fittiche nimmst 😜.
Öh, aber nun zurück zum Deo 😆. Dieses Deo ist auch eigentlich nur ihr "Einsteiger-Rezept". Hier geht es zum Original-Artikel, wo die Wirkungsweise noch mal genau erklärt wird und es auch ein kleines Troubleshooting gibt. Jasmin hat aber noch mehr Deos! Hier gibt es alle ihre Deos im Überblick. Aber da Hanno und ich von Natur aus faul sind und zusammen auf vier linke Hände kommen, reicht uns das Rezept für Dummies.
Rezept: Zero Waste Deo ohne Aluminium selber machen
Dieses Deo ist in einer Minute gemixt. Bei dem Deo bildet sich durch das Limettenöl kein Schweißrand an der Kleidung. Natron neutralisiert Gerüche und ändert den PH-Wert, sodass die Bakterien sich nicht vermehren können. Da es die Bakterien im Schweiß sind, die für den typischen Schweißgeruch sorgen, bekämpft man den Geruch also an der Ursache, statt ihn einfach zu übertünchen. Das Originalrezept stammt von der lieben Schwatzkatz!
Ergibt 100ml Sprüh-Deodorant
Materialien
- Kleine Pump-Sprühflasche
- Trichter zum Einfüllen
Zutaten
- 1-2 TL Natron
- 100 ml aufgekochtes und wieder abgekühltes Wasser (z.B. zu viel aufgesetztes Teewasser 😉. Abgekühlt, weil Natron sonst bei Hitze reagiert)
- 8-10 Tropfen naturreines ätherisches Limetten- oder Salbeiöl (nicht einfach weglassen, denn dies verhindert die Transpiration)
- 2 Tropfen naturreines ätherisches Teebaumöl (bekämpft zusätzlich Bakterien)
Anleitung
- Das Natron im Wasser auflösen (einfach mit einem Löffel umrühren).
- Das Gemisch mit Hilfe des Trichters oder einer übermenschlichen Feinmotorik in die Sprühflasche füllen.
- Die Öle dazu geben und kräftig schütteln.
- Vor dem Gebrauch kurz schütteln, weil sich das Natron manchmal absetzt.
Tipp
Wenn eure Sprühdüse verstopft, einfach unter lauwarmes Wasser halten.
Wichtiger Hinweis
Es dürfen keine Deo-Rückstände von industriellem Deo mehr in der Kleidung sein!
Die Rückstände könnt ihr heraus bekommen, indem ihr die Kleider mit Citronensäure und warmen Wasser einweicht. Citronensäure könnt ihr in eigentlich jeder Drogerie in einer Pappschachtel mit einer Papiertüte drin kaufen und ist auch sehr universell einsetzbar.
Wir verwenden es für unseren selbstgemachten Allzweck-Reiniger, für Weichspüler und auch als Klarspüler in der Spülmaschine.
Wo kann man die Zutaten müllfrei oder zumindest müllarm kaufen?
Klar, wer einen Unverpackt-Laden in der Nähe hat, hat es da leicht. Aber auch sonst kommt man zumindest plastikmüllfrei an Natron dran. Natron bekommt man nämlich in fast jedem Supermarkt in 50g Papiertütchen von der Marke Kaiser. Es gibt auch eine Pappschachtel mit 250g, aber Achtung, darin befinden sich einfach fünf 50g Tütchen. In russischen Supermärkten gibt es auch oft 500g-Natron-Packungen in einer Pappschachtel.
Es lohnt sich mitunter auch, zu überlegen, ob man Natron in einer Großpackung (z.B. 25kg) online kauft und sich mit anderen teilt. Denn Natron ist ein tolles, universal einsetzbares Mittel. Wir benutzen es zum Backen, für die Zahnpflege (siehe auch FAQ Zero Waste Zahnpflege), für Hausmittel wie Spüli bzw. im Geschirrspüler, als Rohrfrei (Rezept findet sich in meinem Buch) beim Putzen als Schrubbpartikel statt Scheuermilch und man kann daraus sogar Waschpulver machen. Hier habe ich mal eine Übersicht dazu erstellt.
Wir hatten das mal mit einer Leserin gemacht und in einer regionalen Facebook-Gruppe nach weiteren Interessenten gesucht. Es fanden sich in zwei Stunden mehr Interessenten als wir an Natron zu vergeben hatten!
Die ätherischen Öle wird man hierzulande nicht unverpackt bekommen. Es gibt in Nordamerika vereinzelte Läden, die ätherische Öle zum Abfüllen anbieten, wobei das natürlich teuer werden kann, wenn da nur ein kleines bisschen daneben kleckert. Die meisten Bioläden führen ätherische Öle in Glasfläschchen mit Plastikdeckel und einem Dosiereinsatz aus Plastik. Zum Glück sind diese Öle aber extrem ergiebig, sodass man meistens jahrelang Freude an einem Fläschchen hat.
Limettenöl gehört nicht zum Standardsortiment. Kleine Bioläden bestellen aber meistens gerne etwas für ihre Kunden bei ihrer nächsten Bestellung mit.
Teebaumöl gibt es häufig in größeren Flaschen von bis zu 30ml (die Standardgröße für ätherische Öle ist meistens 5ml). Wir benutzen es auch für unsere selbstgemachte Zahnpasta, Mundspülung und manchmal gebe ich es in meine Ölmischung für die Hautpflege, denn Teebaumöl hilft bei unreiner Haut. Eine größere Flasche kann sich also lohnen.
Wenn ihr noch eine alte Deo-Sprühflasche habt, perfekt! Wenn nicht, kann man meistens rumfragen, ob jemand im Freundes- oder Bekanntenkreis eine für einen übrig hat. In Drogerien wird man wenig Glück haben. Die werfen ihre leeren Tester sofort weg. Zumindest wurde mir das so gesagt. Vielleicht wollten sie mir auch einfach keine Flasche geben. Wir haben unsere Sprühflasche letztendlich in der Apotheke für 1.80€ gekauft.
Solveig meint
Hallo Shia und andere mit Erfahrung,
Ich mache mir etwas Sorgen, dass die Zitronensäure beim Einweichen meine dunklen Klamotten ausbleicht. Wie lange hast du deine bzw. Hannos Kleidung eingeweicht und hast du so etwas beobachtet?
Danke und Grüße,
Solveig
Jaana meint
Huhu!
ich hab das Deo vor einiger Zeit probiert und war sehr zufrieden. Allerdings haben sich die Inhaltsstoffe schnell getrennt und das Natron schwamm oben. Dadurch hat es den Sprüher total verklebt und es kommt nichts mehr raus.
Hatte wer ähnliche Erfahrungen gemacht und ne Lösung?
LG
Aeris meint
Hi, Jaana,
ich hatte das auch hin und wieder und vermute, ich hatte zu viel Natron genommen. Da sich das Natron nicht wieder auflöste, nachdem es sich vom Wasster getrennt hatte, habe ich eine neue Mischung angesetzt, für die ich weniger Natron genommen habe. Bei mir klappt es gut mit einem gestrichenen TL für 50 ml Wasser. Auch die gewünschte Wirkung bleibt erhalten.
Liebe Grüße,
Aeris
shia meint
Hi Jana,
im Artikel oben verlinke ich zum Original-Rezept von Schwatzkatz, da gibt es auch ein Troubleshooting 😉
Uns ist das interessanterweise noch nie passiert, aber es soll helfen, einfach den Sprühkopf in lauwarmes Wasser zu legen. Müsste auch hier in den Kommentaren bereits so stehen.
Liebe Grüße,
Shia
Caroline meint
Hallo zusammen!
So, nun mal ein Langzeitfazit von mir:
Ich benutze dieses Deo seit einigen Monaten und bin grundsätzlich damit zufrieden. Solange es nicht Angst- bzw. Stressschweiß ist oder tropische Temperaturen herrschen, tut es, was es soll. Jedoch habe ich, wenn ich das Deo jeden Tag benutze (was meistens der Fall ist), nach einiger Zeit sehr gereizte Haut bzw. extrem trockene Stellen unter den Armen, sodass ich hin und wieder einen Tag Pause einlegen und meine Achseln ordentlich eincremen muss, um dem entgegenzuwirken. Allerdings kann ich nicht sagen, ob es an dem Natron liegt oder am Teebaumöl. Meine Haut ist aber relativ empfindlich, Leute mit normaler Haut werden bestimmt weniger bis keine Probleme damit haben. Ich hatte es auch mal ohne Teebaumöl probiert, aber dann war ich von der Wirkung nicht so überzeugt. Werde es jetzt erstmal mit Apfelessig und Wasser als Deo probieren (funktioniert ja eigentlich wie Natron, ist ja nur eine Verschiebung des pH-Werts in die andere Richtung, der Geruch verfliegt sehr schnell, macht mir aber ohnehin nichts aus) und wenn das nicht klappt, mit Deocreme, da kommt dann ja noch mal ein pflegender Bestandteil hinzu.
Alles Liebe!
sinabeere meint
Hallo Shia, ich habe das Deo heute auch ausprobiert und bin echt überrascht wie einfach das war. Den Limettenduft finde ich auch klasse, allerdings hat das Deo bei mir stark gebrannt, sodass ich es nach ca. 10 Minuten so gut es ging wieder abgewaschen habe. Kann mir gerade nicht so richtig erklären woran das liegt, frisch rasiert sind die Achseln nicht. Bin mir auch ziemlich sicher, dass ich das Wasser ausreichend hab abkühlen lassen. Ob das am Limetten- oder Teebaumöl liegt? Oder habe ich einfach komische Achseln? 😀 Ich konnte zumindest sonst weder hier noch auf anderen Seiten mit ähnlichen Rezepten jemanden finden, der auch über brennende Achseln geklagt hat.
Aeris meint
Hallo, sinabeere,
beim ersten und zweiten Ausprobieren hat es bei mir (allerdings gleich nach der Rasur) auch gebrannt. Danach hat sich die Haut wohl daran gewöhnt. Ich trage das Deo weiterhin nach dem Rasieren auf und merke nichts.
Obwohl ich nur naturreines ätherisches Öl aus Bio-Anbau verwende, steht bei mir bei Limette drauf "Verursacht Hautreizungen. Kann allergische Hautreaktionen verursachen" und beim Teebaumöl "Hautkontakt unverdünnt vermeiden" (ist ja nicht unverdünnt, aber manche reagieren ja empfindlicher als andere). Vllt. ist es bei dir also eine allergische Reaktion. Eventuell kannst du es mit einer etwas stärkeren Verdünnung (also, weniger Tropfen) versuchen. Ob ein anderes Öl so gut ist wie z. B. Limette, weiß ich leider nicht. Bestimmt findest du im Internet aber noch ähnliche Rezepte, die andere Öle verwenden.
sinabeere meint
Hallo Aeris,
danke für die schnelle Antwort. 🙂 Ich war gestern wohl auch etwas voreilig mit meiner Beurteilung. Ich hatte morgens noch ein gewöhnliches, aluminiumfreies Deo aufegtragen und das dann nur mit Wasser abgewaschen um das Natrondeo zu testen - war wohl nicht gründlich genug. Ich schätze mal, dass da irgendwas reagiert hat. Heute auf unbehandelter Haut brennt zumindest nichts mehr. 🙂
Steph meint
Funktioniert super! Riecht gut beim sprühen und danach eigentlich fast gar nicht mehr. Düse hatte ich auch schonmal verstopft, da hilft auswaschen mit warmen Wasser und Spüli.
Bei mir hat es mit normal gewaschenen Klamotten funktioniert.
Korinna meint
Das Deo funktioniert sehr gut, wie ein normales ohne Aluminium. Bei stärkerer "Belastung” muss ich auch damit nochmals nachsprühen.
Was ich aber nicht so toll finde: es macht Flecken auf der Kleidung, die auch in der Wäsche nicht weggegangen sind!
Hat jemand Erfahrung damit?
Ingrid meint
Ich habe das Deo ausprobiert und bin sehr zufrieden.